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TikTokerin klagt Rassismus im Italien-Urlaub an – „noch nie erlebt“

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Von: Veronika Berg, Pia Seitler

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Ein Video aus einem Zug nach Mailand geht viral. Darunter schreibt eine junge Frau: „Amerika mag seine Rassismus-Probleme haben, aber Europa ist 20 Jahre hinterher.“

Eine pakistanisch-amerikanische TikTokerin hat in einem Zug in Italien Rassismus erfahren. Ein Video von dem Vorfall wurde über 18 Millionen Mal angeschaut (Stand: 27. April). Unter dem Video sammeln sich inzwischen über 50.000 Kommentare. Viele sind empört und fühlen mit der TikTokerin.

Die junge Frau sitzt gemeinsam mit ihrem Freund, seiner chinesischen Mutter und seinem weißen Vater im Zug nach Mailand. „Ich bin Pakistanerin. Wir sind alle Amerikaner“, schreibt sie. Sie bemerkt, wie die jungen Frauen, die ihr gegenüber sitzen, sie anstarren, lachen und Italienisch sprechen. Zuerst habe sie es ignoriert. Dann starrt sie zurück. „Sie hörten nicht auf, also machte ich meinen Freund darauf aufmerksam und machte ein Nickerchen“, heißt es in der Caption unter dem Video.

Auch in deutschen Schulen ist Rassismus allgegenwärtig, kritisiert eine Lehrerin aus Ulm. Sie startet eine Petition gegen die Pflichtlektüre „Tauben im Gras“ von Wolfgang Koeppen.

Screenshot eines TikTok-Videos.
Screenshot eines TikTok-Videos. © Screenshot/TikTok/@mahnooreu

Junge Frauen rufen „Ni hao!“ und hören nicht auf

Der Versuch der TikTokerin, die jungen Frauen zu ignorieren und nach dem Nickerchen auf ihr Verhalten anzusprechen, scheitert. „Sie fingen an, mit unausstehlicher, rassistischer, lauter Stimme „Ni hao!“ zu sagen, zusammen mit anderen Dingen auf Italienisch, die ich nicht verstehen konnte“, schreibt die TikTokerin. Sie seien immer aggressiver geworden. Schließlich beginnt die TikTokerin @mahnooreu, die jungen Frauen zu filmen.

Kommentare unter dem Video zeigen, wie aufgebracht die User über den rassistischen Vorfall sind

Um ihre Fassungslosigkeit zu zeigen, veröffentlicht Manoour Euceph das Video auf TikTok. Und sie ist mit ihrer Empörung nicht allein. Zahlreiche User kommentieren unter dem Video, wie sehr sie sich für das Verhalten der Frauen in dem Video schämen würden. Einige Aussagen finden sich auch von italienischen Usern in der Kommentarspalte wieder. „Als Italienerin tut es mir wirklich leid. Es ist so peinlich. Ich hoffe, dass ihr den Rest eurer Reise genießen könnt“, schreibt eine Userin auf TikTok. Eine andere: „Ich bin Italienerin. Ich bin eine Mutter und ich bin super traurig.“

„Noch nie in meinem Leben habe ich so unverhohlenen Rassismus erlebt“, schreibt Euceph. Sie habe von der jungen Generation ein besseres Verhalten erwartet. Viele ihrer asiatischen Freunde hätten sich bei ihr gemeldet und von ähnlichen Erlebnissen berichtet. „Amerika mag seine Rassismus-Probleme haben, aber Europa ist 20 Jahre hinterher“, schreibt sie und fordert, dass die Frauen für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden.

Das zeigt auch ein Fall aus Deutschland, bei dem eine Bäckerei wegen der Verwendung rassistischer Stereotype kritisiert wurde.

Frauen aus dem Video melden sich bei TikTokerin

Am 26. April meldet sich Euceph mit einem Update: Eine der jungen Frauen aus dem Zug habe ihr bei Instagram geschrieben. „Ich versichere dir, es war nicht unsere Absicht, uns über euch oder eure Nationalität lustig zu machen“, steht in der Nachricht. Sie wollten nicht rassistisch sein und es tue ihr leid, wie Euceph und ihre Familie sich gefühlt haben.

Auch sie habe Rassismus erfahren und sie denke, dass das Teilen des Videos es nicht besser mache. Euceph teilt auch ihre Antwort mit ihren Followern: „Die Tatsache, dass du versuchst mich zu manipulieren und mich gaslightest, zeigt, dass deine Entschuldigung komplett unaufrichtig ist.“

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