4000 Aktionen während der Internationalen Wochen gegen Rassismus

Unter dem Motto „Misch dich ein“ erhoffen sich die Organisator:innen Impulse gegen Rassismus und für eine „menschenfreundliche Gesellschaft“.
Schwerin (dpa) - Die Organisatoren der Internationalen Wochen gegen Rassismus, die am Montag (20. März) offiziell begannen, erwarten bundesweit mehr als 250.000 Menschen zu den Veranstaltungen. Nie zuvor seien vor dem Start der beiden Aktionswochen, die in diesem Jahr bis zum 2. April dauern, so viele Informations- und Mitmachangebote unterbreitet worden. Die Resonanz sei erfreulich groß, die Unterstützung durch Vereine, Initiativen, Schulen, Kommunen und religiöse Institutionen enorm, sagte der geschäftsführende Vorstand der Stiftung gegen Rassismus, Jürgen Micksch.
Die Aktionen stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Misch Dich ein“. „Damit starten wir eine langfristige Offensive für eine menschenfreundliche Gesellschaft. Das Motto soll Mut machen, für ein gutes Miteinander und den gesellschaftlichen Zusammenhalt einzutreten“, erklärte Micksch. Dabei gebe es viel zu tun. Andres als etwa noch vor 30 Jahre werde heute in Deutschland von einem großen Teil der Bevölkerung Rassismus wieder als Problem gesehen.
Reem Alabali-Radovan ist Botschafterin in den beiden Wochen gegen Rassismus
Als Beleg dafür gelte die Zunahme antisemitischer Straftaten. Zudem sei zu befürchten, dass im Zuge der anstehenden Landtagswahlen Ausgrenzung und Hass spürbar zunehmen. Nach Angaben von Micksch wird es in den beiden Wochen gegen Rassismus bundesweit mehr 4000 Veranstaltungen und Mitmachangebote geben. Botschafterin sei in diesem Jahr die in Schwerin lebende Staatsministerin Reem Alabali-Radovan. Die SPD-Politikerin ist Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus, für Flüchtlinge, Migration und Integration.
Die Wochen gegen Rassismus werden alljährlich um den „Internationalen Tag zur Überwindung von rassistischer Diskriminierung“ veranstaltet, den die Vereinten Nationen 1966 mit dem 21. März initiiert hatten. Anlass war das sogenannte Massaker von Sharpeville. Dort war am 21. März 1960 eine friedliche Demonstration gegen die rassistischen Passgesetze des südafrikanischen Apartheid-Regimes von der Polizei blutig niedergeschlagen worden. Es gab 69 Tote und Hunderte Verletzte.