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Black History Month: Warum wir im Februar feiern – und warum wir ihn immer noch dringend brauchen

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Von: Moritz Bletzinger

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Afrohaare: Mehr als ein Style. Aber kennt ihr eigentlich die Geschichte dahinter?
Afrohaare: Mehr als ein Style. Aber kennt ihr eigentlich die Geschichte dahinter? © Imago/Wavebreak Media Ltd

Der Februar steht im Zeichen der afroamerikanischen Geschichte. Jedes Jahr seit 1976. Warum der Black History Month gefeiert wird und wieso er notwendig ist.

Zeit für verdiente Anerkennung. Jedes Jahr im Februar feiern die USA und Kanada den Black History Month. 28 Tage für einen dringend notwendigen Blick hinter die weiß-gewaschene Geschichtsschreibung. Auch in Europa wird mitgefeiert.

Warum findet der Black History Month im Februar statt? Lincoln und Douglass werden gefeiert

Großbritannien und Irland haben den Black History Month zwar offiziell in den Oktober gelegt, doch die weltweit größte Aufmerksamkeit bekommt der ursprüngliche Termin im Februar. Warum bekommt der Black History Month ausgerechnet den kürzesten Monat?

Zufall ist der Termin nicht: Der Historiker Carter G. Woodson rief im Februar 1926 die „Negro History Week“ ins Leben. Sie fand in der zweiten Februarwoche statt. Darin fallen die Geburtstage vom ehemaligen US-Präsidenten Abraham Lincoln (12. Februar) und Bürgerrechtler Frederick Douglass (14. Februar). Beide trugen einst viel dazu bei, die Sklaverei in den USA zu beenden und ihre Geburtstage wurden in der afroamerikanischen Community ohnehin gefeiert. Diese Tradition erweiterte Woodson. In den 1960er-Jahren entwickelte sich die Woche der Feierlichkeiten dank der Bürgerrechtsbewegung in den USA zu einem Monat.

Soziale Gerechtigkeit, Anerkennung und Gemeinschaft: Dafür steht der Black History Month

Warum entstand die damals sogenannte „Negro History Week“? Woodson wollte soziale Gleichstellung für die afroamerikanische Community fördern. Die USA sollten erkennen, wie viel People of Color zur Geschichte und Entwicklung des Landes beigetragen haben. Vor allem Schulkinder müssen deshalb mehr über die afroamerikanische Geschichte lernen, forderte er.

2005 bezeichnete Morgan Freeman das Konzept des Black History Month als „lächerlich“. „Ihr wollt meine Geschichte in einen Monat quetschen?“, fragte er in einem Interview (siehe oben) und betonte: „Ich will keinen Black History Month. Schwarze Geschichte ist amerikanische Geschichte.“ Trotzdem gibt es gute Gründe, den Black History Month auch heute noch zu feiern.

Schüler:innen lernen weiß-gewaschene Geschichte

Von Gründung der USA, über den Zweiten Weltkrieg, bis heute: Die „Helden“ der Geschichtsbücher sind allesamt weiß. Ein großer Teil der Geschichte wird einfach ausgelassen. Der Black History Month gibt einen Anlass, die rassistisch geprägte Geschichtsschreibung zu hinterfragen. Dabei können wir unzählige neue, interessante Dinge lernen.

Afroamerikanische Communitys sind nach wie vor unterrepräsentiert

Weder in den Medien, der Wirtschaft, noch der Wissenschaft werden People of Color adäquat repräsentiert. Häufig bestimmen alte, weiße Männer bestimmen das Bild. Der Black History Month betont den Anteil, den People of Color schon immer an der Gesellschaft und Geschichte haben und hatten.

Gemeinsam zu feiern, vereint Menschen verschiedener Kulturen

Diversität zu feiern und die Leistungen aller anzuerkennen, bringt Menschen verschiedener Kulturen zusammen. Etliche Videos auf TikTok zeigen, wie schön dieses Miteinander sein kann. Hier erzählen Leute, wodurch sie ihre rassistischen Einstellungen geändert haben.

Wir alle verstehen, wie wichtig unsere Geschichte ist

„Those who have no record of what their forebears have accomplished lose the inspiration.“

Carter G. Woodson

„Diejenigen, die keine Aufzeichnungen über die Leistungen ihrer Vorfahren haben, verlieren die Inspiration“, sagte Carter G. Woodson einst. Im Black History Month geht es darum, die Geschichten unzähliger Frauen und Männer zu feiern. Sie haben die Welt verändert, manche mehr, manche weniger. Aber: Sie alle können uns inspirieren. (moe)

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