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Rassistischer Vorfall: Marvel-Regisseur wird für Bankräuber gehalten und verhaftet

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Von: Robert Wagner

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Ryan Coogler bei den Filmfestspielen von Cannes 2018.
Ryan Coogler bei den Filmfestspielen von Cannes 2018. © Arthur Mola/dpa

Der Schwarze Regisseur Ryan Coogler will Geld abheben und wird für einen Bankräuber gehalten. Für kurze Zeit werden ihm sogar Handschellen angelegt.

Eine unangenehme Erfahrung beim Besuch einer Bank musste der US-amerikanische Regisseur Ryan Coogler (35) laut dem Szenemagazin Variety bereits am 7. Januar machen. Als er in einer Filiale der Bank of America in Atlanta (Georgia, USA) eine größere Summe Bargeld abheben wollte, wurde er Opfer eines rassistischen Irrtums.

Der Filmemacher, bekannt für seine Arbeit an den erfolgreichen Filmen „Creed“ und „Black Panther“, reichte den Berichten zufolge der Bankangestellten einen Zettel mit einer handschriftlichen Notiz, mit der er um eine diskrete und unauffällige Übergabe der großen Scheine bat. Er trug dabei einen Hut, Sonnenbrille und coronabedingt Maske, was offenbar ausreichte, um Misstrauen zu erregen. Die Angestellte befürchtete, gerade einem Bankräuber gegenüberzustehen.

Nach Absprache mit dem Vorgesetzten wurde die Polizei alarmiert. Vier Polizeibeamte nahmen daraufhin Coogler und seine zwei Begleiter, die vor der Bank in einem Auto warteten, in Gewahrsam und legten ihnen sogar Handschellen an. Nachdem der Regisseur sich ausgewiesen hatte, klärte sich der Irrtum allerdings schnell auf und sie wurden wieder freigelassen. Äußerst unangenehm war dieser Vorfall dennoch für Coogler - und ein Beispiel dafür, wie schnell Afroamerikaner offenbar als Verbrecher wahrgenommen werden.

Coogler: „Diese Situation hätte niemals passieren dürfen“

Gegenüber Variety, die aus einem Polizeibericht zitiert hatten, bestätigte Ryan Coogler den rassistischen Vorfall und merkte an, dass „diese Situation niemals hätte passieren dürfen“. Er habe sich aber mit der Bank verständigt und betrachte die Sache als erledigt. Die Bank of America äußerte sich gegenüber Variety entsprechend: „Wir bedauern zutiefst, dass es zu diesem Vorfall gekommen ist. Das hätte niemals passieren dürfen und wir haben Mr. Coogler um Entschuldigung gebeten.“

Seit der Black Lives Matter-Bewegung, die 2020 nach dem Tod von George Floyd aufkam, ist die US-amerikanische Öffentlichkeit sensibler im Umgang mit Rassismus geworden, auch und gerade in der Filmbranche. Ryan Coogler hielt sich zu Dreharbeiten in Atlanta auf. Aktuell arbeitet er an dem neuen Marvel-Film „Black Panther: Wakanda Forever“, der voraussichtlich im Sommer 2022 in die Kinos kommen wird.

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