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Hamburger Rotlichtviertel bekommt rote Fahrradspur

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Von: Robert Wagner

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Hamburger Fahrradfahrer bekommen rote Meile auf der Reeperbahn (November 2022).
Eine „rote Meile“ für Fahrradfahrer: Die Reeperbahn in Hamburg bekommt erstmals eine Fahrradspur. © Kilian Genius/dpa

Die Hamburger Reeperbahn bekommt erstmals eine eigene Fahrradspur. Die teils rote Markierung ist aber kein Gag. Sie soll für mehr Sicherheit sorgen.

Fahrradfahrer:innen in Hamburg bekommen ihre eigene „rote Meile“. Zwischen dem Altonaer Bahnhof und der Innenstadt wird seit dem 14. November stadteinwärts entlang der Reeperbahn eine 900 Meter lange und bis zu 3,24 Meter breite Fahrradspur angelegt, die durch rote Farbe gekennzeichnet wird. Das berichtet die Hamburger Morgenpost (MoPo). Die rote Fahrbahnmarkierung beschränkt sich allerdings auf den Bereich an Kreuzungen und soll die Sichtbarkeit erhöhen.

Die Umbau- und Markierungsarbeiten sollen Ende November abgeschlossen sein und laut MoPo rund 130.000 Euro kosten. Im ersten Halbjahr 2023 soll auf Grundlage der bis dahin gesammelten Erfahrungen eine weitere Fahrradspur stadtauswärts eingerichtet werden. Damit würde sich die Anzahl der Fahrbahnen für Autos von vier auf zwei reduzieren.

Bisher standen auf der Reeperbahn alle vier Spuren uneingeschränkt den Autofahrer:innen zu Verfügung, was sich nun grundlegend ändert. Was manche Autofahrer:innen ärgern dürfte, sorgt bei Hamburger Fahrradfahrer:innen für Begeisterung – anders als andere Bauprojekte, die Fahrradfahrer:innen das Leben schwer machen.

„Rote Meile“ für Fahradfahrer:innen auf der Reeperbahn war lange überfällig

Diese Begeisterung kommt nicht von ungefähr. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) kritisiert seit Langem, dass die Reeperbahn trotz guter Ausgangsbedingungen (vier Fahrspuren, ausreichend Parkbuchten und Parkstreifen) keinerlei Radinfrastruktur aufweise. In der „Flop-10“-Liste der Hamburger Straßen ohne Radinfrastruktur des ADFC belegt die Reeperbahn den ersten Platz. Auf die Forderungen, diesen Missstand zu beheben, reagiert die Politik nun.

„Auf der Reeperbahn haben wir aktuell schlichtweg keine beziehungsweise eine nur unzureichende Infrastruktur für den Radverkehr. Dies wollen wir ändern. Die Fahrradstreifen werden den Komfort und die Sicherheit für Radfahrende spürbar verbessern“, kündigte Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks das Projekt laut ADFC im Oktober an.

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