Queerfeindliche Aussage vom britischen Premier Sunak – trans* Frauen seien keine Frauen

Rishi Sunak ist der neue britische Premierminister. Auf die Frage, ob trans* Frauen Frauen sind, hatte er im Sommer mit „Nein“ geantwortet.
Liz Truss, die nach kurzer Zeit zurücktrat, hat einen Nachfolger: Rishi Sunak ist der neue britische Premierminister. Für die LGBTQAI+-Community ist seine Wahl nicht unbedingt ein gutes Zeichen. Sunak äußerte sich widersprüchlich zu den Rechten für queere Menschen, wie queer.de berichtet. Im Wahlkampf sprach sich Sunak demnach für die Rechte von queeren Menschen aus. Vieles spricht jedoch dafür, dass er trans* Frauen nicht als Frauen sieht.
König Charles III. beauftragte Sunak am Dienstag mit der Bildung einer neuen Regierung, wie die Deutsche-Presse-Agentur berichtet. Er ist bereits der dritte Premierminister binnen zwei Monaten. Sunak, der indische Wurzeln hat, ist die erste „Person of Colour“ in dem Amt. Der einstige Investmentbanker gilt als reichster Abgeordneter. Sunak gehört der konservativen Partei der Torries an.
Im Wahlkampf setzte sich Sunak für die LGBTQAI+-Community ein
Im Wahlkampf im Sommer äußerte sich Sunak laut queer.de unterstützend gegenüber der LGBTQAI+-Community. Er sprach unter anderem von einem Ende neuer HIV-Übertragungen bis 2030 und der Bekämpfung von Hasskriminalität. Als Premierminister wolle er Großbritannien in das „freundlichste, sicherste und lebendigste Ort der Welt für LGBT+“ verwandeln. Wie queer.de berichtet, wurde er im Wahlkampf auch mit der zunehmenden Transfeindlichkeit in der eigenen Partei konfrontiert. Darauf habe er geantwortet, dass Vorurteile gegen trans* Personen falsch seien.
Sunak sieht trans* Frauen nicht als Frauen
Im öffentlichen TV fiel Sunak im Sommer aber mit queerfeindlichen Aussagen auf, wie queer.de berichtet. Auf die Frage, ob trans* Frauen auch Frauen seien, habe er klar mit Nein geantwortet. Auch gegenüber Mumsnet-Nutzerinnen macht er laut queer.de deutlich, dass er trans* Frauen nicht als biologisch gleich ansieht. Mumsnet ist ein britisches Portal, in dem Q&As veröffentlicht werden.
Sunak könnte trans* Frauen aus dem Sportunterricht ausschließen wollen
Sunak verteidigte auf Mumsnet den Ex-Premier Boris Johnson, der trans* Frauen aus dem Frauen-Sportunterricht ausschließen wollte. Auch sagte er, dass Biologie bei der Diskussion um Toiletten von Bedeutung sei. Damit könnte er auf ein Verbot von genderneutralen Toiletten angespielt haben.
Im Juli teilte Sunak zudem einen transfeindlichen Artikel der britischen Boulevardzeitung „The Mail“ auf Twitter. In dem Artikel betonte laut queer.de ein Unterstützer von Sunak, dieser werde sich als Premier gegen Trends einsetzen, „Frauen durch die Verwendung einer ungeschickten, geschlechtsneutralen Sprache auszulöschen“ und, dass Sunak ein „Manifest für Frauenrechte“ vorstellen wolle, das unter anderem trans* Frauen aus dem Frauensport ausschließe.