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Schnitzel-Faschingshit ärgert Gäste – „verherrliche Fleischkonsum“

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Von: Felicitas Breschendorf

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Im Musikvideo zum Schnitzel-Song posieren „Zwei Hillije“ neben einem Schwein.
Im Musikvideo zum Schnitzel-Song posieren „Zwei Hillije“ neben einem Schwein. © Screenshot/ YouTube/ Zwei Hillije

Das Sänger-Duo „Zwei Hillije“ polarisiert mit seinem Faschingshit „Et letzte Schnitzel“. Veganer:innen wollen den Song verbieten.

Der letzte Schlagersong, der für Aufregung sorgte, war „Layla“. Damals ging es um Sexismus. Bei „Et letze Schnitzel“ von Bernd und Wolfgang Löhr, dem Sänger-Duo „Zwei Hillije“, geht es um eine andere altbekannte Debatte: Fleischesser:innen gegen Veganer:innen. Grund ist die in dem Faschingshit besungene Liebe zum Schnitzel-essen.

Veganer:innen wollen „Et letzte Schnitzel“ aus Kneipen-Wettbewerb ausschließen

Der Kölner Kneipen-Wettbewerb „Loss mer singe“ sucht den besten Karnevalshit der Session. 2023 ist „Et letzte Schnitzel“, das auf Hochdeutsch „Das letzte Schnitzel“ heißt, in den Top 20 dabei, woraus das Publikum den Gewinner wählt.

In dem Liedtext heißt es, übersetzt auf Hochdeutsch: „Das letzte Schnitzel, das steht in meinem Stall. Ich passe gut darauf auf, denn gesetzt den Fall, dass Fleisch verboten wird, ist das meine Notration. Und alle meine Freunde kriegen dann eine große Portion.“

Bei einer Veranstaltung von „Loss mer singe“ sorgte der Schnitzel-Song nun für Aufregung, wie die Kölner Boulevardzeitung Express berichtet. Besorgte Gäste forderten demnach, den Song aus dem Wettbewerb auszuschließen. „Ein Gast ist auf mich zugekommen und meinte, der Song verherrliche Fleischkonsum“, sagte der „Loss mer singe“-Moderator Harald van Bonn gegenüber dem Express.

Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkommitees des Kölner Karnevals, kann sich nicht vorstellen, den Schnitzel-Song zu verbieten. „Der Karneval, speziell der Kölner Karneval, erfüllt ganz besondere Funktionen. Eine der wichtigsten Funktionen ist quasi schon fast eine politische“, sagte er gegenüber dem WDR. Während Karneval werden ihm zufolge aktuelle Themen wie Ernährung kritisch hinterfragt. Ein Faschingsumzug im Sächsischen Prossen zeigt, dass Satire eben nicht „alles darf“, findet unser Autor.

Auch Fleischesser:innen ärgern sich über „Et letzte Schnitzel“

Gegenüber dem WDR bestätigte Sänger Wolfgang Löhr die Reaktionen auf ihren Schnitzel-Song. „Da haben sich Veganer beschwert, man solle das Lied aus dem Contest nehmen, aber auch Fleischfresser, die das auch nicht toll fanden“, sagte er. Ein Gast habe sich gestört gefühlt, weil er gerne weiter Fleisch essen wolle, heißt es beim Express.

In dem Schnitzel-Song geht es auch um die negativen Seiten von Fleischkonsum. Die „Zwei Hillije“ singen in „Et letzte Schnitzel“ zum Beispiel von einem Arzt, der vor den gesundheitlichen Folgen warnt. Die beiden Sänger verneinen auch nicht den Einfluss von Fleischessen auf die Klimakrise (auch wenn dieser nicht vom Verzehr abhalte): „Die Grünen sind ja jetzt in der Regierung, die plädieren für Tiere-Reduzierung. [...] Die haben ja recht: Es geht ja um das Klima, doch ab und zu schmeckt ein Stück Fleisch einfach prima.“

Die Sänger des Schnitzel-Songs haben „absolut nix gegen vegane Leckereien“

„Zwei Hillije“ reagiert auf Instagram auf den Widerstand zu ihrem Song. Sie seien froh, dass man sich über das Thema streite. Der Schnitzel-Song weise ja auch auf die negativen Seiten des Fleischkonsums hin. „Zum Glück werden bei uns aber weder Fleisch noch Lieder verboten“, schreiben Bernd und Wolfgang Löhr. „Heute gibt‘s daher ‚Sonntagsbraten‘ und mittwochs Mett. Dazwischen haben wir absolut nix gegen vegane Leckereien.“

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