Britischer TV-Sender schneidet „homophobes Zitat“ aus „Spider Man“-Film von 2002

Der „Spider-Man“-Film von 2002 ist ein Klassiker unter den Comic-Verfilmungen. Einem britischen TV-Sender ist er aber zu „homophob“ – er schnitt ein Zitat heraus.
Die erste „Spider-Man“-Verfilmung mit Tobey Maguire als Hauptdarsteller leitete einst den Boom an Superheldenfilmen ein und ist mittlerweile 20 Jahre alt – hier findest du das ultimative Ranking aller neun „Spider-Man“-Filme. Wie viele ältere Hollywood-Streifen weist allerdings auch dieser Film aus dem Jahr 2002 ein Defizit auf, wenn es um Toleranz gegenüber queeren Menschen geht. Eine als „homophob“ eingestufte Bemerkung wurde nun vom britischen Fernsehender ITV2 herausgeschnitten, als er den beliebten Film Ende April ausstrahlte. Ein Twitter-User, dem diese Änderung zufällig auffiel, machte das öffentlich.
Mit der fraglichen Bemerkung macht sich Peter Parker, der seine neuen Superheldenkräfte testet, über das Outfit eines Wrestlers lustig. Im Kampf fragt er ihn, ob sein Mann ihm das hautenge „süße Outfit“ geschenkt habe („That‘s a cute outfit. Did your husband give it to you?“). Für die Verantwortlichen des Senders eine unangemessene „homophobe“ Frage, die in der Ausstrahlung nicht zu hören war. Es blieb nur die Bemerkung zum „süßen Outfit“ übrig. Homophobe Äußerungen dieser Art sind unter Heterosexuellen immer noch sehr häufig, hier haben wir 20 homophobe Äußerungen, die Heterosexuelle noch immer versehentlich von sich geben, zusammengefasst.
Homophobie in Hollywood-Filmen: Dinge ändern sich - aber nicht sehr konsequent
Bis in die jüngste Vergangenheit hinein waren solche nebenbei gemachten Äußerungen in Filmen allgegenwärtig und wurden nur selten beanstandet. Der Superheldenfilm „Hancock“ beispielsweise zog wegen einer ähnlichen Bemerkung 2008 Kritik auf sich, wie queer.de berichtete. Auch in diesem Film macht sich der Hauptdarsteller, diesmal Will Smith, über vermeintlich „schwule“ Outfits lustig. Mittlerweile ist die gesamte westliche Filmindustrie aber sehr viel sensibler geworden und bemüht sich darum, queere Lebensrealitäten vorurteilsfrei abzubilden.
Gerade in den Filmen des Marvel Cinematic Universe (MCU), zu deren Vorläufern der „Spider-Man“ von 2002 gehört, wird das deutlich. Hier 17 MCU-Fan-Theorien, die wahrscheinlich alles verändern, was du über Marvel zu wissen glaubst. Wie Buzzfeed USA berichtete, outet sich im Marvel-Blockbuster-Movie „Eternals“ von 2021 sogar erstmals ein Filmcharakter als homosexuell: Der „Eternal“ Phastos hat einen Ehemann und Kinder.
Andere Hollywood-Studios sind nicht so konsequent. Aus dem Blockbuster „Phantastische Tierwesen“ wurde eine Szene herausgeschnitten, in der Dumbledores Homosexualität vorkommt. Das Filmstudio Warner Bros. wollte so ein Verbot seines Films durch die chinesischen Behörden verhindern.