An Freiburger Schulen soll es aus Kostengründen nur noch vegetarische Gerichte geben

In Freiburgs Schulen und Kitas wird das Essen künftig deutlich teurer. Zudem soll nur noch ein Gericht zur Wahl stehen - nämlich ein vegetarisches.
Freiburg - Das Essen in den Schulen hat häufig nicht die beste Qualität. Eine Änderung ist allerdings meist nicht einfach - das liegt zum einen daran, dass es oft an Geld fehlt oder die Eltern der Schulkinder gegen neue Konzepte oder Vorschläge stimmen. So sorgte nun auch ein Vorschlag in Baden-Württemberg für hitzige Diskussionen. In Freiburg plant die Stadtverwaltung nicht nur, die Preise des Essens an Schulen und Kitas stufenweise zu erhöhen, sondern auch, statt wie bisher zwei Gerichten, nur noch eines anzubieten - und zwar ein vegetarisches.
Essen in Freiburger Schulen und Kitas: Vegetarische Menüs würden zwei erhebliche Vorteile bieten
Das Schuldezernat unterbreitete dem Gemeinderat Freiburg den Vorschlag, das Essensangebot an Grundschulen und städtischen Kitas ab dem nächsten Schuljahr anzupassen: Die Gerichte sollen demnach stufenweise teurer werden und zudem nur noch vegetarisch mit hohem Bioanteil sein. Silke Donnermeyer-Weisser, Leiterin des städtischen Schulamtes, sowie Christa Zink, Leiterin der städtischen Kitas, würden diese Empfehlung begrüßen, wie die Badische Zeitung berichtet. Denn: Wenn nur noch ein Essen angeboten würde, könnte einerseits die Qualität verbessert werden, gleichzeitig bleibe aber der Preis im Rahmen.
Wie die Badische Zeitung schreibt, zeigen die Eltern laut einer Umfrage des Gesamtelternbeirats für die Erhöhung der Preise weitgehend Verständnis. Doch aus verschiedenen Menüs wählen zu können, gehört neben dem Wunsch nach besserer Qualität eigentlich ebenso zu den wichtigsten Forderungen der Eltern. Aus Sicht der Freiburger Stadtverwaltung ließen sich die beiden Ziele jedoch nur vereinbaren, wenn man lediglich ein vegetarisches Gericht anbiete. Man spare Geld bei den Caterern, da Fleisch in guter Qualität mehr Geld koste und man biete eine Schnittmenge verschiedener Ernährungsweisen, heißt es. Zudem würde eine Reduzierung auf ein Gericht helfen, den Bürokratieaufwand für die Stadt zu verringern.
Freiburg will Kosten bei Schulessen trotz Einsparungen erhöhen
Obwohl die Stadtverwaltung in Freiburg mit der Verringerung des Angebots einiges an Kosten einsparen würde, sollen dennoch die Preise erhöht werden. Aktuell kostet ein Essen durchschnittlich 5,90 Euro. Das Schuldezernat rechnet damit, dass der Durchschnittspreis im nächsten Schuljahr auf 6,50 Euro klettern wird. Das Kita-Essen sei dagegen deutlich günstiger. Es kostet laut Schuldezernat durchschnittlich 4,53 Euro. Auch für die weiterführenden Schulen sollen bald ähnliche Regeln gelten. Doch die Stadtverwaltung will zunächst die Erfahrungen an den Grundschulen abwarten.
Auf Facebook wird über die Preiserhöhung und das vegetarische Gericht hitzig diskutiert. „Gestern erst Thema gewesen beim Elternabend. Es gibt nur noch vegetarisch oder Halal. Mir fehlen die Worte langsam dazu“, schreibt eine Nutzerin. „Schulessen ist ein jahrzehntelanges Thema - es wird dadurch offensichtlich nicht besser“, kommentiert eine andere. „Das finde ich ziemlich übergriffig… es muss jeder noch selbst entscheiden dürfen, was er gerne essen möchte“, lautet eine weitere Kritik. Eine Studie zeigt auch, dass vegetarische Ernährung für Kinder oft Untergewicht herbeiführen kann. Andere wiederum finden die Idee nicht negativ. „Verstehe das Problem nicht, ist doch super gesunde Ernährung“, oder „Super! Konsequent in die richtige Richtung“, lauten die Gegenstimmen anderer User.