Heizkostenzuschuss steigt: Wer ihn bekommt - und was ihr dafür tun müsst

Seit dem Ukraine-Krieg sind die Heizkosten in die Höhe geschossen. Jetzt steigt der Heizkostenzuschuss. Aber wer bekommt ihn eigentlich?
Die Folgen des Angriffs-Kriegs in der Ukraine spüren mittlerweile auch Menschen in anderen Ländern. Manch einer, wie der 31-jährige Luka, beschwerte sich sogar, weil McDonald‘s in Russland schließt. Putins Krieg geht mit Wirtschaftssanktionen und gestiegener Inflation einher. Der Ölpreis schnellt in die Höhe, die Heizkosten und Spritpreise steigen weltweit auf ein Rekordhoch.
Politiker:innen wie Christian Lindner wollen hier mit Tankrabatten gegensteuern, was von einigen Twitter-User:innen jedoch heftig kritisiert wird. Besonders trifft der Anstieg der Heizkosten jedoch die, die sowieso schon mit weniger Geld auskommen müssen. Aus diesem Grund einigte sich die Ampel-Koalition darauf, den Heizkostenzuschuss zu verdoppeln.
Heizkostenzuschuss steigt für Studierende, Auszubildende und Geringverdiener
Am 16. März 2022 entschieden die SPD, Grünen und FDP gemeinsam, dass einige Menschen in Zukunft einen doppelt so hohen Heizkostenzuschuss erhalten sollen. Die Entscheidung kam am 17. März dann im Bundestag durch. Unterstützung gibt es für Wohngeldbezieher, für Student:innen mit Bafög, Bezieher von Aufstiegs-Bafög und Berufsausbildungsbeihilfe. Wie viel jede dieser Personengruppen erhält, seht ihr hier:
- Wohngeldbezieher (allein-lebend): 270 Euro
- Wohngeldbezieher (zu zweit): 350 Euro, 70 Euro für jede weitere im Haushalt lebende Person
- Student:innen mit Bafög: 230 Euro
- Auszubildende: 230 Euro
- Weiter Berechtigte (z.B. Rentner:innen, Alleinerziehende): 230 Euro
Nach Angaben der dpa profitieren vom Heizkostenzuschuss rund 2,1 Millionen Bürger:innen, sie alle haben eins gemeinsam: sie gelten als Geringverdiener. Um diese Menschen, vor allem Rentner:innen, Alleinerziehende und eben auch Menschen in der Ausbildung, zu unterstützen, hat die Koalition die Verdopplung beschlossen.
SPD-Fraktionsvize Verena Hubertz begründete die Erhöhung damit, dass niemand aufgrund der explodierenden Entwicklungen der Energiepreise in einer kalten Wohnung leben müsse. Aus diesem Grund will die Ampel den Zuschuss noch diese Woche auf den Weg bringen. Heute soll die Entscheidung im Bundestag beschlossen werden. Auch die Weizenpreise steigen momentan unkontrolliert – warum vegane Ernährung hier helfen könnte, lest ihr hier.
Verdopplung des Heizkostenzuschusses bekommt Kritik im Bundestag
Bei der Debatte im Bundestag kritisiert Ulrich Lange von der CDU/CSU, dass das Geld nicht beim „Normalverbraucher“ ankomme, also gerade bei den Menschen, die noch zu viel Geld haben, um Sozialleistungen wie beispielsweise Bafög zu erhalten. Außerdem kritisieren die Oppositionsparteien, dass der Zuschuss zu spät komme. Er sei „bestenfalls eine Erste-Hilfe-Aktion für Wenige“, sagte die Unions-Abgeordnete Anne König laut dpa. Auch nach Ansicht von Verbraucherschützern fällt der Zuschuss zu klein aus und müsste mindestens bei 1000 Euro pro Haushalt liegen.
Heizkostenzuschuss: Wie kommt ihr an das Geld?
Alle, die für den Heizkostenzuschuss berechtigt sind, erhalten diesen ohne einen Antrag. Hubertz rechnet damit, dass dieser dann bis Ende des Jahres ausgezahlt wird. Wie die dpa berichtet, sieht sie in dieser Auszahlung jedoch nicht die optimale Lösung. Sie möchte, dass noch weitere Entlastungsschritte folgen, also zum Beispiel Familien ohne Anspruch auf Wohngeld und Unternehmen, die unter den hohen Energiepreisen leiden, entlastet werden.
Weiter informiert: Hier geht es zu unserm Fake-News-Ticker im Ukraine-Krieg.