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Fridays for Future und Verdi streiken gemeinsam – denn „Kohle gibt es nur für den ÖPNV!“

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Von: Jana Stäbener

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Fridays For Future udn Verdi streiken am 3. März 2023 gemeinsam für eine soziale Verkehrswende.
Fridays For Future udn Verdi streiken am 3. März 2023 gemeinsam für eine soziale Verkehrswende. © Marius Becker/dpa/Marijan Murat/dpa/Collage

Fridays For Future und Verdi legen den globalen Klimastreik und Streik im ÖPNV auf denselben Tag. Warum? Weil „Verkehrswende nur gemeinsam geht“.

Die Klimaschützer:innen von Fridays for Future (FFF) und die Beschäftigten im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) streiken am Freitag, 3. März 2023, gemeinsam. Unter dem Hashtag #WirFahrenZusammen erklären sie in den sozialen Medien, warum Klima-Aktivismus und faire Bezahlung im ÖPNV Hand in Hand gehen müssen.

Streik im ÖPNV: Bus und Bahn in Deutschland stehen still

In mehreren Bundesländern haben am frühen Freitagmorgen (3. März) Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr begonnen. So seien unter anderem in Frankfurt U-Bahnen und Straßenbahnen in den Depots geblieben, sagte Thomas Heimbürger von der Gewerkschaft Verdi der Deutschen Presse-Agentur. Insgesamt soll es in sechs Bundesländern bei Bus und Bahn im Nahverkehr zu massiven Beeinträchtigungen kommen – hier 15 beruhigende Bilder, falls dich der Streik im ÖPNV gerade stresst.

Betroffen sind neben Hessen, schwerpunktmäßig Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. Man rechne landesweit mit mindestens 15 000 Streikenden. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es vergangene Woche trotz eines Angebots der Arbeitgeber noch keine Annäherung gegeben. Für Ende März ist die wohl entscheidende dritte Runde angesetzt.

Die Gewerkschaft Verdi hatte auch Post-Beschäftigte zu Warnstreiks aufgerufen. Hier 11 Gründe, warum es nicht so schlimm ist, dass die Post streikt

Streik von Verdi und Fridays For Future – weil „Verkehrswende nur gemeinsam geht“

Der Streik soll an mehreren Orten gemeinsam mit den Klimaaktivist:innen von Fridays for Future stattfinden, die am Freitag zu Protesten für mehr Klimaschutz aufgerufen hatten. Die sind nämlich der Meinung: „Wir brauchen eine gerechte Verkehrswende und einen fair bezahlten, klimafreundlichen ÖPNV!“. Dafür wählt die Ortsgruppe Chemnitz (siehe unten) den Slogan: „Kohle? Nur für den ÖPNV!“ und spielt damit auf die Proteste gegen die Räumung vom besetzten Braunkohleabbaugebiet Lützerath an.

„Heute geht es bei uns früh los“, schreibt FFF in einem Tweet vom 3. März. Man sei mit den Arbeitenden von Verdi ins Gespräch gekommen und möchte nun mit dem gemeinsamen Streik „zeigen, dass die Verkehrswende nur gemeinsam geht!“ schreiben die Klima-Schützer:innen und nutzen die Hashtag #wirfahrenzusammen sowie #TomorrowIsTooLate.

Die Aktivistin Lisa Poettinger dokumentiert den Streik am 3. März auf Twitter. Sie wendet sich um zehn Uhr morgens an all diejenigen, die den Streik nervig finden: „Wir sagen: Nervig, aber notwendig! Die ÖPNV-Beschäftigten streiken für uns alle, denn ohne sie kann es keine Verkehrswende geben!“

Verdi und Fridays For Future: Ist gemeinsamer Streik eine „gefährliche Grenzüberschreitung“?

Heftige Kritik an dem gemeinsamen Streik von Verdi und den Klima-Aktivist:innen kam von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Sie warfen der Gewerkschaft vor, die Kooperation mit Fridays for Future sei „eine gefährliche Grenzüberschreitung“. Das sagte der BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. 

„Streiks sind zulässig, um Tarifverträge zu erreichen, die Arbeitsbedingungen regeln.“ Wer aber Arbeitskämpfe und allgemeinpolitische Ziele miteinander vermische, gerate schnell auf ein Spielfeld jenseits der deutschen Tarifautonomie. Politische oder quasi politische Streiks seien in Deutschland rechtswidrig. Auf Twitter reagiert ein Nutzer auf die Kritik. Er reagiert auf das „Gemaule aus der Politik“ mit den Worten: „Die Klimakatastrophe lacht.“

(Mit Material der dpa)

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