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Forschende entdecken bisher kaum bekannte Corona-Langzeitfolgen

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Von: Pia Seitler

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Eine Frau sitzt auf Asphalt.
Einige Corona-Folgen waren bisher kaum bekannt. © IMAGO/Lisa und Wilfried Bahnmüller

Ein Forschungsteam untersucht Symptome, unter denen Menschen noch zwölf Wochen nach einer Corona-Erkrankung leiden und welche Risikofaktoren es dafür gibt.

Erschöpfung, Konzentrationsprobleme und Verlust des Geruchssinns – Symptome, von denen wir bereits wussten, dass sie zu den Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung gehören können. Britische Forscher:innen haben nun herausgefunden, dass es noch viel mehr gibt. Sie untersuchten, unter welche Beschwerden Menschen noch zwölf Wochen nachdem sie an Covid erkrankt waren, litten und fanden 62 Symptome, bei denen es einen Zusammenhang mit Covid-19 gab.

Grundlage für die Ergebnisse des Forschungsteams sind die Daten von beinahe einer halben Million Erwachsenen, die an Corona erkrankten, allerdings so mild, dass sie nicht im Krankenhaus behandelt werden mussten. Diese Daten verglich das Team mit knapp zwei Millionen, von Menschen, die kein Corona hatten. Laut den Forscher:innen gebe es bisher viele Studien mit Corona-Erkrankten, die im Krankenhaus behandelt werden mussten und bei denen eine Kontrollgruppe fehle. Das wollte das Forschungsteam ändern.

Studie zeigt Zusammenhang zwischen bis lang eher unbekannten Langzeit-Folgen und Corona

Für längerfristige Beschwerden nach einer Corona-Erkrankung haben sich inzwischen zwei Begriffe etabliert: Long Covid und Post Covid. Viele Expert:innen definieren Long Covid als Beschwerden, die wenigstens vier Wochen nach der Infektion bestehen und Post Covid meint Beschwerden, die noch mehr als zwölf Wochen nach der Ansteckung bestehen. In einigen Fällen kann Covid-19 sogar eine Psychose auslösen, wie dieser Fall eines Teenagers zeigt.

Die Forscher:innen stellten bei den Menschen, die Corona hatten, Symptome fest, bei denen ein statistisch signifikanter Zusammenhang mit der Covid-19-Erkrankung bestand. Zu den Beschwerden gehört zum Beispiel auch Haarausfall, Niesen, Ejakulationsprobleme und weniger Lust auf Sex. Symptome, von denen man im Zusammenhang mit Corona bisher eher wenig gehört hatte. „Ejakulationsstörungen und weniger Sex-Lust kennt man von Virus-Erkrankungen eher nicht, sowas kommt eher bei chronischen Krankheiten vor“, heißt es dazu in einem Artikel von Deutschlandfunk Nova.

Neu sind auch die Erkenntnisse, zu den Betroffenen der Post-Covid-Symptome. Frauen, BPoC und eher jüngere Menschen berichteten häufiger von Beschwerden, bei denen ein Zusammenhang mit der Corona-Erkrankung hergestellt werden konnte, heißt es in der Studie. Menschen, die sozioökonomisch benachteiligt sind, rauchen oder mal geraucht haben oder adipös sind, haben ebenfalls ein höheres Risiko, an den Langzeitfolgen zu leiden. Corona hat auch Kinder und Jugendliche extrem belastet, erklärt hier ein Kinderpsychiater.

Forschungsteam kann keine Aussagen über Wirkung der Corona-Impfung treffen

Die Forscher:innen schreiben, dass sie keine Aussagen über die Auswirkungen der Impfung und des Infektionsjahres machen können. Viele Patient:innen, von denen die Daten stammen, hätten sich beispielsweise innerhalb von zwei Wochen nach der Impfung infiziert, das heißt bevor die Immunität durch die Impfung eingesetzt hatte. Hier seien weitere Untersuchungen erforderlich.

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