Seit 2016 untersucht die Kommission Ausmaß, Art und Folgen sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR. Grundlage der Studie sind 72 Berichte von Betroffenen sowie Zeugen und Zeuginnen. Es sei die erste detaillierte Auswertung einer so großen Anzahl von Vorfällen im Sport.
Besonders im organisierten Sport tragen die Strukturen demnach dazu bei, dass Aufklärung und Aufarbeitung erschwert werden. Dazu gehöre die Fixierung auf den sportlichen Erfolg, die Abhängigkeit von ehrenamtlichen Mitarbeitenden sowie das große Machtgefälle zwischen Sportler:innen und den Trainern. Auch männlich dominierte Hierarchien in Vereinen und Verbänden seien ein Faktor. Das in der Gesellschaft positive Image des Sports trage auch dazu bei, dass viele Betroffene kein Gehör fänden, weil sie diese positive Erzählung durchbrächen.
Es bräuchte unabhängige Anlaufstellen für Betroffene, hieß es. Dabei wurde auch das geplante Zentrum für Safe Sport hervorgehoben, das die Vereinigung Athleten Deutschland im vergangenen Jahr angeregt hatte. An dessen Finanzierung müsse sich auch der organisierte Sport beteiligen, forderte Heiner Keupp, Mitglied der Aufarbeitungskommission.