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Der Tankrabatt kommt und an den Tankstellen drohen Schlangen - „zum kot***“

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Von: Jana Stäbener

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Tankstelle und Tweet: Der Tankrabatt bekommt viel Kritik.
Der Tankrabatt führt eher dazu, dass sich die Leute mehr als weniger Sprit besorgen? Das denken zumindest Twitter-Nutzer:innen. © Carsten Koall/dpa/Twitter @TinoPfaff

Wegen des Tankrabatts könnte es an deutschen Tankstellen ab Juni voll werden. Kritiker:innen der ersten Stunde finden den Tankrabatt weiterhin „zum Kotzen“. 

Schon im März hatte sich Finanzminister Christian Lindner für einen „Tankrabatt“ eingesetzt, weil die Spirtpreise durch den Ukraine-Krieg in die Höhe geschossen waren. Sein Ziel: Pro Liter Sprit soll der Preis nicht über zwei Euro steigen. Auf Twitter bekam Christian Lindner für den Tankrabatt Kritik – es sei eine „Irre Fixierung auf das Auto“, sagten einige. Ab Juni kommt der Rabatt nun jedoch wirklich – und könnte für Trubel an den Tankstellen sorgen.

Tankrabatt: Wie hoch ist er?

Weil die Energiesteuer gesenkt wird, könnte der Liter Benzin 35,2 Cent und für Diesel um 16,7 Cent billiger werden. Der Tankrabatt ist Teil des „Energiepreis-Entlastungspaket“. Zu diesem zählen auch eine 300 Euro Energiepauschale und das 9-Euro-Ticket – das du hier kaufen kannst. Bei der Frage, ob er eine geeignete Maßnahme ist, scheiden sich bisher noch die Geister. Fest steht: Die Nachfrage nach Benzin und Diesel wird nicht sinken, was in einer Ölkrise eigentlich das Ziel sein sollte.

Die Tankstellen in Deutschland müssen sich auf den Tankrabatt jedoch erst einstellen und erwarten laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) Engpässe an den Zapfsäulen: „Eine hohe Nachfrage der Autofahrer wird auf ein niedriges Angebot stoßen“, sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes Freier Tankstellen, Duraid El Obeid, der Rheinischen Post.

Dank Tankrabatt sind vorübergehende Engpässe an denTankstellen nicht auszuschließen

Christian Küchen vom Verband „Fuels und Energie“ sagte der Rheinischen Post, dass die starke Senkung der Energiesteuern Tankstellen vor eine doppelte Herausforderung stelle. Diese würden versuchen, ihre Vorräte an Sprit bis zum 1. Juni stark zu reduzieren, um so wenig hoch versteuerten Sprit wie möglich ab Juni billiger weiterverkaufen zu müssen. Auf der anderen Seite könnten ab 1. Juni viele Autofahrer:innen an die Zapfsäulen fahren, um leere Tanks aufzufüllen – weil sie wissen, dass es dann billiger ist. „Daher sind vorübergehende Engpässe an den Stationen nicht komplett auszuschließen“, so Küchen.

Die Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen rät laut dpa, den Tank vor dem ersten Juni sicherheitshalber nicht leer zu fahren. Aral sieht die Situation nicht allzu kritisch: „Wir sind vorbereitet, die Logistikketten sind robust aufgestellt, sodass auch kurzfristige Belieferungen von Tankstellen möglich sind.“

Tankrabatt in der Energiekrise ist wie „mit Öl das Feuer zu löschen“

Dass es nun zu Schlangen an den Tankstellen kommen könnte, weil Autobesitzer:innen zuschlagen, sobald der Tankrabatt wirkt, finden einige Personen im Netz „zum Kotzen“. „Mein, seit 45 Jahren, radfahrender Mann, subventioniert demnächst den Diesel meines Bruders mit“, schreibt eine Userin. Ein anderer findet, der Tankrabatt löse das Grundproblem nicht. Die Spritpreise stiegen aus einem bestimmten Grund: weil aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine nicht mehr genug Öl aus Russland geliefert wird. Benzin und Diesel jetzt günstiger zu machen, sei wie zu sagen „Hol mal das Öl zum Feuer löschen“, schreibt dieser User (siehe unten).

Vor allem die FDP, deren Vorsitzender Christian Lindner den Tankrabatt überhaupt erst in den Raum geworfen hatte, wird stark kritisiert. „Die FDP ist lost“, schreibt ein User. Ihre „Verkehrspolitik zwingt Menschen in Autos“ und fokussiere sich zu wenig auf die Menschen, ergänzt er.

Mehr FDP-Kritik? Hier regen sich Nutzer:innen auf Twitter auf, weil Verkehrsminister Volker Wissing kein #Tempolimit will – es fehlten Schilder.

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