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3 Gründe, warum du manche Tiervideos nicht teilen oder liken solltest

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Von: Michaela Ebert

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Was für uns lustig aussieht, kann für das Tier das genaue Gegenteil sein. Beim Liken und Teilen von viralen Tiervideos sollten sich User über die Konsequenzen bewusst sein.

Ach, wie niedlich! Der Anblick von grimmig guckenden Katzen oder tollpatschigen Welpen sorgt bei vielen für Begeisterung. Kein Wunder also, dass viele der Fellnasen auch auf Instagram und TikTok echte Stars sind. Manche von ihnen haben sogar mehr Follower als der ein oder andere Celebrity.

Einige der Videos sorgen zwar immer wieder für kurze Lacher, wie zum Beispiel Katzen, die sich vor einer Gurke erschrecken, oder Besitzer:innen, die ihre Hunde anbellen – sind aber durchaus bedenklich. Auch Tiere, die zu sehr vermenschlicht werden, sorgen bei einigen für Skepsis. Manche junge Leute wünschen sich lieber einen Hund als ein Kind.

Doch es gibt noch weitere Gründe, warum man die unterhaltsamen Tiervideos in den Sozialen Medien manchmal einfach nicht teilen sollte:

1. Laien deuten das Verhalten der Tiere oftmals falsch

Was für den Menschen nach Spaß aussieht, bedeutet für das Tier leider oftmals genau das Gegenteil. Auch wenn uns Tiere manchmal ähnlicher sind, als wir denken (Hunde können wirklich vor Freude weinen), sollten viele Situationen nicht pauschal vermenschlicht werden.

In einem Reel erklärt eine Instagram-Userin zum Beispiel, warum sich das niedliche Kaninchen mit Sonnenbrille am Strand gerade alles andere als wohlfühlt. Für Laien ist solch tierspezifisches Verhalten oftmals kaum erkennbar oder wird schlichtweg missverstanden.

2. Gefährlich für Artenschutz: Zwergotter-Hype in Japan

Hinzu kommt: Manche Trends verstoßen auch gegen den Artenschutz, wie auch eine Studie im Fachmagazins Plos One zeigt. Dort hatten Biologinnen die Reaktionen auf ein virales Tiervideo aus Madagaskar ausgewertet.

Darauf zu sehen war ein kleiner Lemuren-Affe, wie er von zwei Kindern gestreichelt wird und diese mit seiner Pfote immer wieder zum Weiter-Kraulen auffordert. Nach dem Internet-Erfolg des Clips fanden die Forscherinnen immer wieder den Wunsch in den Kommentaren, einen Lemur als Haustier zu halten oder sogar die Nachfrage, wo es ein solches Tier zu kaufen gäbe.

In Japan gab es zudem einen ähnlichen Trend, bei dem niedliche Videos von domestizierten Zwergottern immer wieder im Netz auftauchten. Gleichzeitig stieg auch die Zahlen der in das Land importierten Tiere, wie die Expertin Anna Breger im Podcast „Quarks Daily“ erklärt.

3. Gefährliche Trends: Fail-Videos können Tiere gefährden

Ein weiterer Trend sind die sogenannten Fail-Videos. Sie zeigen Personen oder Tiere, denen etwas Lustiges passiert. Manchmal werden die Protagonisten auch absichtlich in solche Situationen gebracht. Aus Sicht der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland kann dies durchaus auch langfristig problematisch sein.

„Wenn Tiere merken, dass ihre Bezugspersonen absichtlich solche ‚Stunts‘ inszenieren, um sie zu erschrecken und zu verletzen, kann das Vertrauensverhältnis beschädigt oder ganz zerstört werden“, schreibt PETA Deutschland auf ihrer Website. Verängstigung, Schreckhaftigkeit und Unwohlsein im eigenen zu Hause können die Folgen für das Haustier sein.

#stopanimalselfies: Kampagne ruft User zum Schutz der Arten auf

Doch was können User tun, wenn sie ein solches Video in ihrem Feed finden? Zuallererst einmal: Nicht teilen, verbreiten oder liken. Content, der aus Deutschland stammt und bei dem ein Verdacht auf fehlende artgerechte Haltung besteht (wie zum Beispiel bei Zwergottern, die ohne ausreichend große Wasserfläche gehalten werden), kann den Behörden gemeldet werden. Außerdem empfiehlt die Welttierschutzgesellschaft diese Videos oder Bilder bei der Plattform als Darstellung von Tierleid melden.

Zudem hat beispielsweise die Regierung in Costa Rica die Kampagne #stopanimalselfies ins Leben gerufen, um die Verbreitung von Wildtier-Selfies im Internet zu stoppen. Es geht dabei hauptsächlich um die instagrammablen Faultiere, die aus dem Regenwald geholt werden, um Touristen in Cafés und Hotels anzulocken.

Trotz allem gibt es aber natürlich auch Videos im Netz, die viele Fellnasen in schönen und lustigen Situationen zeigen, in denen sie einfach nur sie selbst sein dürfen – und ganz nebenbei dabei auch noch unendlich niedlich oder lustig sind. Dann ist das Teilen und Liken natürlich in Ordnung, wie etwa hier, bei diesem süßen Video:

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