#Xingjiang: China unterdrückt Uigurinnen und Uiguren, aber Tiktok zeigt nur Propaganda

Geleakte Daten aus der chinesischen Provinz Xinjiang zeigen, wie die uigurische Minderheit systematisch unterdrückt wird. Bei Tiktok bekommen Nutzer:innen aber weiter Propaganda angezeigt.
Friedliche Landschaftsaufnahmen und Reiseblogger:innen, die von ihrem Urlaub berichten – die Social-Media-Plattform Tiktok zeigt auch nach der Veröffentlichung der „Xinjang Police Files“ Propaganda-Videos, die die Unterdrückung der muslimischen Minderheit der Uigur:innen verheimlichen.
Das zeigt eine Recheche von Netzpolitik.org. Vergangene Woche Vergangene Woche hatten mehrere internationale Medien, darunter der Spiegel und der Bayerische Rundfunk, über Menschenrechtsverletzungen und die sogenannten „Xinjiang Police Files“ berichtet. Sie stützen sich auf Fotos aus einem Datenleck, die das Ausmaß der brutalen Unterdrückung, Verfolgung und Masseninternierung von Uigur:innen veranschaulichen. In der Provinz Xinjiang sind nach Angaben von Menschenrechtlern Hunderttausende in Umerziehungslager gesteckt worden, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet.
Propaganda-Videos unter #Xingjiang-Beiträgen auf Tiktok
Auf Tiktok sehen die Nutzer:innen indes weiter wenig davon: Suchen Nutzer:innen nach dem Schlagwort #Xingjiang sehen sie laut Netzpolitik.org unter den Top-Beiträgen auch ein Propaganda-Video, das schöne Landschaften in der chinesischen Provinz zeigt. Auch die op-Kommentaren wirken manipuliert: „Die glücklichsten Muslime kann es nur in China geben“ und „Ich bin ein Muslim aus Xingjiang. Lassen Sie sich nicht vom Westen einer Gehirnwäsche unterziehen, besuchen Sie es einfach, sehen heißt glauben.“ heißt es darin aus dem Englischen übersetzt.
Trotz der Kritik, lasse sich ein Wandel auf Tiktok erkennen. Noch 2020 hieß es in einem Bericht des Australian Strategic Policy Institute, dass Tiktok eine Version „voll mit lächelnden und tanzenden Uigur:innen“ vermittler. Jetzt sehen Tiktok-Nutzer:innen immerhin drei kritische Beiträge von Medien und einem Blogger unter den ersten vier, wenn sie nach #Xinjiang suchen.