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Greenpeace: Verbrenner-Verbot schon ab 2028 würde Milliarden Euro Energiekosten sparen

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Von: Pia Seitler

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E-Auto lädt und Auspuff eines Autos mit Verbrennermotor.
Die Energiekosten in Deutschland könnten um 128 Milliarden Euro sinken, wenn ab dem Jahr 2030 ausschließlich abgasfreie Autos zugelassen würden. © Michael Gstettenbauer/Wolfgang Maria Weber/Imago/Collage/BuzzFeed

Steigende Energiekosten belasten die Deutschen schwer. Ein früheres Verbrennerverbot würde laut Greenpeace Milliarden sparen.

„Jede Kilowattstunde hilft in dieser Situation“, appellierte vergangene Woche der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck mit Blick auf das Energiesparen in einem Video auf Twitter. Anlass war die Drosselung von Gasliefermengen durch den russischen Gazprom-Konzern, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs wird der Appell, mal mehr, mal weniger dringlich, wiederholt: Deutschland muss unabhängig von russischen Energielieferungen werden.

Die gestiegenen Energiepreise wegen des Ukraine-Kriegs belasten schon jetzt die Deutschen schwer. Lösungsvorschläge gab es viele, vom Tempolimit bis zum 9-Euro-Montasticket für Bus und Bahn. Ein früherer Verkaufsstopp für Autos und Transporter mit Verbrennungsmotor wäre eine deutliche Entlastung für die Haushalte, zeigt eine Studie von Greenpeace. Würden ab dem Jahr 2030 ausschließlich abgasfreie Autos zugelassen, würde das die Energiekosten allein in Deutschland um 128 Milliarden Euro senken, zeigen die Berechnungen.

177 Milliarden Euro Energiekosten weniger, wenn Verbrennerverbot 2028 kommt

Wenn ein Verbot bereits 2028 statt 2035 kommen würde, wären es sogar 177 Milliarden Euro weniger, wie die Organisation in Hamburg am Montag mitteilte und die dpa berichtet. Es geht um die eingesparten Spritkosten, gegengerechnet mit den höheren Stromkosten für mehr E-Autos. Für die Berechnungen wurde Greenpeace zufolge angenommen, dass sich die Zahl der Autoverkäufe bis 2025 wieder auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie befindet, genauso wie die im Schnitt gefahrenen Kilometer.

Bei den Energiekosten habe man sich an den Strom- und Treibstoffpreisen von Anfang 2021 orientiert, bevor es zu enormen Steigerungen kam. Für Deutschland bedeute dies 1,72 Euro für Benzin und 1,57 Euro für Diesel sowie 32 Cent pro Kilowattstunde, wie die dpa berichtet.

Mitte Juni liegen die Preise an den Zapfsäulen der deutschen Tankstellen deutlich darüber und sind trotz Lindners Tankrabatt kaum gesunken. Autofahrer:innen ärgern sich darüber auf Twitter.

Greenpeace fordert Vorziehen des Verbrenner-Aus auf 2028

Das EU-Parlament hatte sich dafür ausgesprochen, dass ab 2035 keine neuen Verbrenner-Autos mehr verkauft werden sollen. Das Parlament muss sich noch mit den EU-Staaten einigen, die ihre Position kommende Woche festlegen wollen. EU-weit wird die Einsparung bei einem Aus im Jahr 2028 mit 635 Milliarden Euro angegeben, wie die dpa berichtet. Und der CO2-Ausstoß würde deutlich zurückgehen. 

Greenpeace fordert ein Vorziehen des Verbrenner-Aus auf das Jahr 2028: „Die Ampel schreibt im Koalitionsvertrag unmissverständlich, dass der Ausstieg in Deutschland schneller als in der EU kommen muss. Die Regierung sollte dem Verbrennungsmotor endlich ein festes Enddatum geben“, forderte Benjamin Stephan, Verkehrsexperte bei Greenpeace laut dpa.

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