Das sind die 10 Verlierer im Korruptionsindex und hier steht Deutschland
Der neue Korruptionsindex ist da. Deutschland zählt zu den Gewinnern, aber das ist kein großer Erfolg.
Korruption findet dann statt, wenn Macht für private Vorteile genutzt wird. Oft ist dann Bestechung im Spiel. Korruption ist in vielen Ländern dieser Welt ein echtes Problem. Gerade wenn die politische Situation in einem Land instabil ist, ist Korruption dort oft hoch. Aber welche Länder liegen im Korruptionsindex auf den letzten Plätzen? Und wo rangiert Deutschland? Wir schauen uns den aktuellen Korruptionsindex mal genauer an.
Korruptionsindex 2022: Das sind die zehn Verlierer
Jedes Jahr veröffentlicht die Organisation Transparency International den Korruptionswahrnehmungsindex (CPI). Der Index von 2022 erschien am Dienstag, 31. Januar 2023. Wichtig ist zu beachten, dass der Index nur die „wahrgenommene Korruption“ abbildet. Der Punktwert errechnet sich aus Daten aus Befragungen von Expert:innen und Führungskräften.
Das Ranking umfasst insgesamt 180 Staaten. Bewertet wird auf einer Skala von 0 (=hohe wahrgenommene Korruption) 100 (=niedrige wahrgenommene Korruption). Nicht verwunderlich ist, dass Staaten, in denen gerade Krisen und Kriege toben, schlechter abschneiden, als andere Länder. Zu den größten Verlierern im Korruptionsindex gehören folgende zehn Länder:
- Somalia (12)
- Syrien (13)
- Südsudan (13)
- Venezuela (14)
- Libyen (16)
- Jemen (17)
- Nordkorea (17)
- Haiti (17)
- Äquatorialguinea (17)
- Burundi (17)

Deutschland tritt im Korruptionsindex auf der Stelle
Wie viel Korruptions-Punkte bekommt Deutschland für das Jahr 2022? Das ernüchternde Ergebnis: Bei der Korruption in Deutschland: ist man keinen Schritt weiter als vor zehn Jahren. Bei der Bekämpfung von Korruption in Politik und Verwaltung tritt Deutschland also auf der Stelle, so die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Die Bundesrepublik erreichte 2022 79 Punkte, exakt so viel wie im Index für das Jahr 2012. Damit liegt Deutschland auf Rang neun und reiht sich auf den vorletzten Platz der zehn Gewinner im Korruptionsindex ein:
- Dänemark (90)
- Finnland (87)
- Neuseeland (87)
- Norwegen (84)
- Singapur (83)
- Schweden (83)
- Schweiz (82)
- Niederlande (80)
- Deutschland (79)
- Irland (77)
Auch Österreich, wo nach dem Ibiza-Video des damaligen Vizekanzlers Heinz-Christian Strache viel über Korruption geredet wurde, wird im CPI gelistet. Das Land rutscht mit 71 Punkten auf Rang 22 und liegt damit ein ganz schönes Stück hinter Deutschland. Dabei habe die ÖVP beispielsweise gar „kein Korruptionsproblem“, sagte der aktuelle Bundeskanzler, Karl Nehammer. Diese 11 Tweets zeigen, dass Österreich üüüberhaupt kein Korruptionsproblem hat.
Korruption in Ungarn: Land rutscht im Korruptionsindex auf 42 Punkte ab
Noch schlechter steht es um Österreichs Nachbarn Ungarn, das im Transparency International Index 2022 Bulgarien als den EU-Staat mit dem schlechtesten Wert ablöste. Ungarn sackte demnach im Zeitraum von zehn Jahren um 13 Punkte auf 42 Punkte ab und liegt damit auf einem Niveau mit unter anderem Kuwait und Vietnam.
Auch wir von BuzzFeed News DE haben im April 2022 schon mit der Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Katarina Barley, über die Korruption in Ungarn gesprochen. Sie sagte uns: „Seit zwölf Jahren demontiert Viktor Orbán die Demokratie in seinem Land. Noch dazu haben wir eine himmelschreiende Korruption. Europäische Gelder versickern in seinen Taschen und den seiner Familie und Freund:innen.“ Sie kritisiert, dass die EU-Kommission erst so spät ankündigte, Ungarn die Gelder zu kürzen, denn dies sei ein wirksames „Instrument“ gegen Korruption.