Nach eigenen Angaben zieht sich die russische Armee seit dem 30. März aus Butscha zurück. Seitdem tauchten immer wieder Bilder der Gräueltaten auf, die die russischen Soldaten begingen. Nun teilte eine russische Propaganda-Webseite ein Video der ukrainischen Polizei, das angeblich beweise: in Butscha habe es nie ein Massaker gegeben. Das ist jedoch falsch.
Das Video der Polizei, das der „Anti-Spiegel“ teilt, ist zwar echt und wurde von dieser am 2. April 2022 auf der eigenen Website und dem eigenen YouTube-Kanal veröffentlicht – es belege jedoch nicht, dass es keine Massaker gab. Laut Correctiv sind im Video zwei Tote zu sehen. Dass es „nur“ zwei sind, belege jedoch nicht, dass die Massaker nicht stattfanden. Dies lasse sich mit Satellitenbildern aus anderen Faktenchecks beweisen.
Auch dass die gezeigten Toten „weiße Armbänder tragen, die ein Erkennungszeichen der russischen Soldaten in der Ukraine sind“, wie der Anti-Spiegel schreibt, ist falsch. Wir von BuzzFeed News Deutschland sprechen mit einem Militärexperten über diese Thematik und er erklärt, dass weiße Armbinden kein Zeichen für Russland-Sympathie sind. Auch, dass sie Personen im Video nicht über die Massaker sprechen, beweist nicht, dass es sie nicht gegeben hat, schreibt Correctiv.
Im Tweet (siehe oben) ist ein Zug zu sehen, der dutzende von Panzern transportiert. Mit der Aussage, er fahre Richtung russische Grenze, teilten das Video in den letzten Tagen mehrere Twitter-Nutzer:innen. Eine:r schrieb laut Informationen der Nachrichtenagentur Reuters unter den Clip: „Berichten zufolge hat #Finnland damit begonnen, militärische Ausrüstung in Richtung der russischen Grenze zu verlegen, nachdem die Entscheidung, der #NATO beizutreten, noch aussteht. Bildmaterial aus sozialen Medien.“
Der Clip wurde im Netz millionenfach angesehen und verbreitete sich sowohl auf Twitter, YouTube und Facebook. Es handelt sich vor allem bei der Video-Beschreibung um Fake-News. Finnland entschied sich bereits, der NATO beizutreten. Außerdem fuhren die Panzer nicht an die russische Grenze, sondern in den Westen des Landes – zu der Militärübung „Arrow 22“. Das gab das finnische Verteidigungsministerium am 4. Mai über Twitter bekannt. Der Faktencheck von Reuters ermittelte über G Geo-Daten zudem den Abfahrtsort Tampere, was beweist, dass der Zug definitiv westwärts fuhr.
Der verbreitete Screenshot sieht nach einer typischen Anzeige auf Ebay Kleinanzeigen aus. 150 Euro soll das ukrainische Kennzeichen kosten – der Anbieter ist angeblich aus Mannheim. Was man mit dem Kennzeichen anfangen kann, steht in der Beschreibung, in der die Ebay-Kund:in direkt angesprochen wird: „Sie können und dürfen überall kostenlos parken. Sie können so schnell fahren, wie Sie möchten. Sie werden nicht bestraft.“ Hiermit wird Ukrainer:innen rassistisch unterstellt, dass sie sich nicht an Regeln im Straßenverkehr halten. Mit einem ukrainischen Kennzeichen könne man deshalb auch in Deutschland regelfrei fahren, weil man so als Ukrainer:in identifiziert würde, sagt die Anzeige aus.
In Wahrheit existierte die Anzeige auf Ebay Kleinanzeigen nie. Nach Angaben Ebay gegenüber t-online könnte sie zwar als normaler Screenshot auf Ebay Kleinanzeigen erstellt worden sein, zur Veröffentlichung sei es aber nicht gekommen. Das Nummernschild ist außerdem veraltet. Es bezieht sich auf ein Fahrzeug aus der Krim und wird in der Ukraine schon seit der Annexion im Jahr 2014 nicht mehr vergeben.
Der Screenshot verbreitete sich auf Facebook und anderen sozialen Medien in Deutschland, wurde aber auch in Russland zur Propaganda benutzt, wie t-online berichtet. Moskau.news veröffentlichte die Anzeige etwa mit dem Kommentar, dass Deutsche negativ auf ukrainische Geflüchtete reagierten. Die Anzeige sei ein Zeichen dafür, dass die deutsche Bevölkerung nicht glücklich sei „mit den auf ihrem Territorium angekommenen Ukrainern, die in einer fremden Heimat machen, was sie wollen und wie sie wollen.“
Wer genau hinschaut, erkennt beim Fake-Foto (siehe oben), dass die Muffins mit weißem Zuckerguss fast zu „schön“ aussehen, um zum restlichen Bild zu passen. Es ist kein Schatten zu sehen, und die Ränder des Frostings sind verdächtig scharf. Eine Facbook-Userin teilt das Bild und schreibt dazu: „Was soll ich davon halten? Das ist Ostergebäck mit faschistischen Symbolen des Asow-Bataillons.“ Das Team von Correctiv hat in einer Bilder-Rückwärtssuche herausgefunden: Es handelt sich bei dem Bild um eine Fotomontage. Das Originalbild stammt aus dem Jahr 2019 – in Wirklichkeit sind die Muffins mit harmlosen, bunten Streuseln bedeckt (siehe unten).
Das gephotoshoppte Gebäck zeigte Nazi-Symbole, die mit dem ukrainischen Asow-Regime in Verbindung gebracht werden. Laut Correctiv ist neben der ukrainischen Flagge auf den Muffins auch die sogenannte Wolfsangel zu sehen, ein SS-Symbol, das Teil des Logos von Asow ist. Auf Facebook und Telegram verbreitete sich das gefakte Foto in den letzten Wochen zuerst auf Russisch, dann auf Deutsch, wie man am eingebetteten Post oben sieht. Es wurde um die 94.000-mal angesehen, schreibt Correctiv.
In den sozialen Netzwerken wie beispielsweise auf Facebook (siehe oben) verbreitete sich seit dem 19. April ein Zusammenschnitt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, in dem er über die „belebende“ Wirkung von Kokain spricht. Das Video ist laut einem Faktencheck von Correctiv jedoch manipuliert und wurde aus einem Interview vor der Präsidentschaftswahl (siehe unten ab Minute 7:40) zusammengeschnitten.
Im Original-Video spricht Selenskyj über das genaue Gegenteil: Er sagt, dass er keine Drogen konsumiere und macht laut einer Übersetzerin von Correctiv nur einen Witz über die Kokain-Vorwürfe, die er ständig zu hören bekommt. Als der Interviewer ihn nach den Drogengerüchten fragt, sagt er laut Correctiv: „Fantastisch! Fantastisch! Nein, ich sitze zwar auf etwas Weißem, aber das ist ein Stuhl, kein Koks. Ich konsumiere keine Drogen.“
Aus diesem Satz und seinen Erzählungen über Kaffee, den er gerne trinke und die „belebenden“ Spaziergänge mit seinem Hund, wurde das manipulierte Fake-News-Video zusammengeschustert. Schon seit Beginn des Ukraine-Kriegs bezeichnete der russische Präsident Wladimir Putin die ukrainische Regierung als „Bande von Drogenabhängigen und Neonazis“, weshalb Fake-News aus diesem Spektrum die russische, brutale Propaganda geradezu befeuern.
Mehr als 120.000-mal wurde das gefakte Video in BBC-Design bereits angesehen. Es enthält zwar das Logo und typische Wasserzeichen der BBC, wurde aber laut AFP-Faktencheck sorgfältig imitiert. Darauf weist beispielsweise hin, dass der ukrainische Präsident „Zelensky“ von der BBC nicht mit zwei „yy“ geschrieben wird. Das Fake-Video nutzte jedoch genau diese Schreibweise.
Im Untertitel des gefälschten Clips steht so etwas wie: „Die BBC erklärte, die ukrainische Armee sei für den tödlichen Tochka-U-Raketenangriff verantwortlich, bei dem 50 Zivilisten brutal ermordet wurden. Auf ihrem Twitter-Account greift die BBC diese Falschinformation direkt am 13. April 2022 auf und warnt vor der Fake-News. Sie möchten das Video so schnell wie möglich von Social-Media entfernen lassen, schreibt das britische Nachrichtenunternehmen und bittet darum, das gefakte Video nicht weiter zu teilen.
Dieses Video, das seit dem 14. April auf Telegram und Facebook kursiert, zeigt verschiedene beschädigte Autos in einer Straße in Berlin. Der Telegram-Kanal „Neues aus Russland“, der für Missinformationen bekannt ist, schreibt darunter: „Ukrainische Randalierer sollen in Berlin Autos zerstört haben, die an pro-russischen Autokorsos teilnahmen.“ Anfang April gab es in ganz Deutschland verschiedene „pro-russische“ Autokorsos.
Bei dem Autokorso in Berlin nahmen laut Angaben der Polizei 900 Personen und 450 Autos teil – es sei jedoch kein Fahrzeug beschädigt worden. Die Berliner Polizei trackt das Video auf den 13. April zurück. In der Straße „Am Karlsbad“ in der Nähe des Tiergartens seien dort vor etwa zwei Wochen vier geparkte Autos niedergebrannt. Mit dem Russland-Ukraine-Krieg habe dies jedoch nichts zu tun.
Im Netz verbreiteten sich die vergangenen Tage Facebook- und Twitter-Posts, die behaupteten, bei diesem Bild handle es sich um ukrainische Schulkinder, die den Geburtstag von Adolf Hitler (20. April) feierten. Das Foto wurde mit Zitaten wie diesem hier versehen „In #Lvov #Lviv, #WesternUkraine: Schoolchildren forced to celebrate #Hitler’s birthday“ (siehe oben). Mit dieser Fake-News befeuern Twitter-Nutzer:innen wie dieser Wladimir Putins Ukraine-feindliche Propaganda.
Eine Bilder-Rückwärtssuche von Reuters hat ergeben, dass es sich bei den Schulkindern jedoch um russische Kinder handelt. Denn: Das Foto wurde bei einem 55-jährigen Jubiläum des sowjetischen Kosmonauten Yuri Gagarin in Penza (Russland) aufgenommen und stammt aus dem Jahr 2016. Die Kinder formen deswegen kein Hakenkreuz oder ein „SS“, sondern eine harmlose „55“. Die unschöne Ähnlichkeit zur Nazi-Symbolik spielte beim Verbreiten dieser Fake-News sicher eine Rolle.
„Selenskij kapituliere, hör auf Drogen zu nehmen und kehre lieber zurück auf die Bühne!“, habe auf dem Plakat gestanden, das angeblich live im Fernsehen zu sehen war, wie AFP berichtet. Die Aktion erinnert an den Protest von Marina Owsjannikowa im russischen Fernsehen* mit dem Schild „Stoppt den Krieg“. Doch im Gegensatz zu der Aktion von Owsjannikowa hat der angebliche Protest im ukrainischen TV nie stattgefunden.
Das Video ist eine Montage von einer TikTok-Userin. Die Userin betreibe laut AFP auch einen Telegram-Kanal und stellte dort klar, dass sie das Video selbst erstellt habe und es nicht aus dem ukrainischen TV stamme. Sie kritisiere in ihren Videos häufig die ukrainische Regierung und transportiere prorussische Botschaften. Auch der Fernsehsender Ukraine24 dementierte die Behauptung auf Facebook.
Der Screenshot liefere bereits auf den ersten Blick mehrere Hinweise, dass es sich um einen gefälschten Artikel handle, so die Faktenchecker von Correctiv. Dazu zählen Rechtschreibfehler und inhaltliche Formulierungen, die keinen Sinn ergeben. Der Holsteinische Courier selbst bezeichnete inzwischen die vermeintliche Meldung als Fälschung. Außerdem gebe es auch sonst keine Belege für die Nachricht.
Am 2. April 2022 lud der ukrainische Fernsehsender Espreso TV auf YouTube Videoaufnahmen aus der Stadt Butscha, einem Vorort von Kiew hoch. In den Aufnahmen wird aus einem Fahrzeug heraus eine Straße gefilmt, in der Leichen liegen. Quelle dieses Videos ist laut dem Fernsehsender der Anwalt Ilya Novikov, der die Aufnahmen einen Tag später auch auf seinem Twitter-Profil teilte (siehe Tweet oben).
Schaut man sich das Video genauer an, so ist die erste vermeintliche Bewegung bei Minute 0:09 nur ein Wassertropfen auf der Windschutzscheibe des Fahrzeugs – keine sich bewegende Hand. Die zweite angebliche Bewegung, die Twitter- und Telegram-Nutzer meinen, erkannt zu haben, ist ein Verzerrungseffekt des Seitenspiegels (Minute 0:45). Das ermittelte das Faktencheck-Team von Correctiv. Auch die BBC hatte in einer Recherche bewiesen, dass beide Leichen in der gleichen Stellung auch auf Straßen-Bildern vom 3. April 2022 zu sehen sind.
Wie Romeo und Julia stehen sie da, mit ihren Landesflaggen umhüllt: trotzen dem Krieg, der um sie wütet. Nur ist das gar kein Krieg, sondern ein Konzert in Polen und das Foto ist über drei Jahre alt. Auf dem Bild zu sehen sind die Russin Juliana Kuznetsova und ihr ukrainischer Verlobter, die für die Washington Post bereits im November 2019 auf einem Konzert des Rappers Max Korzh fotografiert wurden. Das hat das Faktencheck-Team der AFP Nachrichtenagentur herausgefunden.
Das irreführende Bild hatte sich zuvor auf Facebook, Twitter und Instagram verbreitet. In einem französischen Posting hatte es sogar mehr als 130.000 Likes abgestaubt. Eine echte Liebesgeschichte während des Ukraine-Kriegs erleben momentan Anna und Yegor – sie aus Russland, er aus der Ukraine.
Das ursprüngliche Video auf YouTube hatte sogar die richtige Beschreibung: Boyce Avenue steht als wahre Band im Titel. Nur in den Untertiteln steht auf Italienisch: „Cover von Selenskyj - John Lennon/ Imagine“. Das ist natürlich falsch. In Wirklichkeit handelt es sich um den der relativ bekannten Alejandro Manzano von der YouTube-Band „Boyce Avenue“, der zum ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zugegebenermaßen eine gewisse Ähnlichkeit aufweist.
Trotz eigentlich richtiger Videobeschreibung konnten sich diese Fake-News auf diversen Social-Media-Kanälen wie Twitter (siehe oben) oder Facebook verbreiten. Dass der ukrainische Präsident vor seiner politischen Karriere Schauspieler und Komiker war, hat diese Missinformation sicher noch weiter befeuert.
Die Bilder des ukrainischen Jets haben nichts mit dem Ukraine-Krieg zu tun. Der Jet kollidierte laut einem Bericht bei einer Landung auf einer Autobahn mit dem Straßenschild. Das fand im Rahmen einer Militärübung 2020 statt, wie Reuters und Mimikama berichten.
Über eine Million User:innen haben sich das Video, das angeblich zeigt, wie russische Truppen im Februar 2022 in die Ukraine einfallen, bereits angesehen. Es verbreitete sich auf Facebook, TikTok, Twitter, YouTube und Instagram und wurde in mehreren Sprachen geteilt.
Eine Bilder-Rückwärts-Suche der AFP hat ergeben, dass das Video schon im März 2014 das erste Mal im Netz erschien. Es zeigt eigentlich eine russische Militärübung und wurde vor über sieben Jahren in Taganrog aufgenommen, einer Stadt im Südwesten von Russland.
Im 23-sekündigen Video ist ein Mann zu sehen, der Produkte aus den Supermarkt-Regalen auf den Boden wirft. Ein anderer Mann prügelt auf ihn ein. Der kurze Clip verbreitete sich vor allem auf Twitter und Telegram und wurde dort als Beweis für Russenfeindlichkeit gehandelt. Dabei ist das Video erstens vom 25. März 2019, und zweitens gar nicht in Deutschland entstanden. Es stammt aus einer „Magnit“-Filiale in der russischen Stadt Uljanowsk. Das ergab eine Bilder-Rückwärts-Suche des Faktencheck-Teams Correctiv. Auch auf YouTube wurde das Video bereits im Jahr 2019 hochgeladen.
Mit der Protestaktion der Klimaaktivisten von „Fridays for Future“ wollten sie auf Klimatote aufmerksam machen, wie Correctiv berichtet. Das Video sei manipuliert worden: Im Fake-Video sei ein Moderator zu hören, der auf Englisch über die Lage in der Ukraine spricht. In dem Original-Video rede der Sprecher auf Deutsch über die Klima-Protestaktion, die hinter ihm stattfinde.
Das manipulierte Bild zirkuliert schon seit über einer Woche im Netz und wurde ursprünglich auf einem burmesischen Facebook-Account geteilt. Weil dieser mehr als 38.000 Follower hatte, verbreitete sich das (zugegeben ziemlich eindeutig gefakte) Bild noch auf diversen weiteren Facebook- und Twitter-Profilen (siehe oben).
In einer Rückwärtssuche bei Google konnte das Faktencheck-Team der AFP herausfinden, dass das Bild ursprünglich zur NASA gehört – natürlich ohne Traktor. Es handelt sich eigentlich um eine Soyuz MS-10 Rakete, die mit dem Zug nach Kasachstan transportiert wird. Mit Raketen dieser Art fliegen Astronaut:innen der NASA normalerweise zu internationalen Raumstation. Wie die Rakete im Ukraine-Krieg von Vorteil sein könnte, ist eine andere Frage...
In dem Video ist eine Frau zu sehen, die auf Russisch von einem angeblichen Verbrechen von Ukrainern im nordrhein-westfälischen Euskirchen erzählt. Der zuständigen Polizei lagen jedoch keinerlei Informationen über einen solchen Übergriff oder gar über einen Todesfall vor, twittert die Polizei NRW am Sonntag (20. März 2022).
Die Urheberin des „Fake-Videos“ hat sich inzwischen auf TikTok in einem weiteren Video für die falsche Information entschuldigt, wie die dpa am Montag (21. März 2022) berichtet. Die Frau sagte darin am Sonntag, ihre Behauptung habe sich als unwahr herausgestellt und sie wolle nicht, dass andere den gleichen Fehler machten wie sie. „Wir prüfen in Absprache mit der Staatsanwaltschaft den Verdacht einer Straftat“, sagt ein Polizeisprecher am Montag in Bonn mit Bezug auf die Clips.
Natalia Klitschko ist mit dem Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko verheiratet. Der Screenshot des vermeintlichen „tz“-Artikels suggeriert, Vitali Klitschko habe seine Frau und Kinder nach Berlin geschickt. „In Absprache mit der Bundesregierung wurde seiner Frau und den Kindern bereits kostenlos eine Villa in der Nähe von Berlin zugewiesen“, heißt es. darin Das Innenministerium habe die 24-stündige Überwachung der Villa angeordnet.
Das Bundesinnenministerium dementiert die Behauptung allerdings, wie AFP berichtet. Auf AFP-Anfrage erklärte ein Sprecher von Ippen Media, dem Verlag hinter der Zeitung „tz“, der Screenshot sei eine Fälschung. „Wir haben zu keiner Zeit einen derartigen Artikel publiziert.“
Sogenannte Deepfakes sind technisch manipulierte Videos, bei denen eine Software zum Beispiel ein Gesicht durch das einer anderen Person ersetzt. Im Video werden Selenskyj über die Audiospur Worte in den Mund gelegt, die er nicht gesagt hat. Demnach lege er den Ukrainer:innen nahe, ihre Waffen niederzulegen, wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet. Das Video ist kein sonderlich gut gemachter Fake, aber die Bedrohung durch Deepfakes ist ernst. Der ukrainische Präsident reagierte auf seinem Instagram-Account auf das Fake-Video.
Laut Recherche-Team Correctiv kursierte in sozialen Netzwerken, vor allem auf Telegram, letzte Woche immer wieder dieses Foto (siehe oben). Es zeigt, wie Spenden in der Oberpfalz angeblich in großem Stil „entsorgt“ werden. Im Post auf Facebook spricht ein:e User:in von mehr als sechs Lkw-Ladungen voll, die dort verbrannt wurden. Die bereitgestellten Lkw sollen dann mit Waffen an die ukrainische Grenze weitergefahren sein. Dies ist laut Correctiv falsch.
Die Lkw des Logistikunternehmens Böhm haben an diesem Tag lediglich Hilfsgüter aussortiert. Das Bild zeige den Müll, der nach der Sortierung übrig geblieben ist, sagte ein Mitorganisator der Spendenaktion im Faktencheck. Der Rest der Spenden wurde wie geplant zur polnisch-ukrainischen Grenze gefahren – ohne Waffen im Gepäck.
Mehr als 700 Personen teilten den Ursprungspost auf Facebook, der diese missverständlichen Informationen über Klitschko verbreitete. Mittlerweile wurde er von der Plattform entfernt. An den Kommentaren unter dem Beitrag wurde laut Reuters ersichtlich, dass die meisten Nutzer:innen die gute Tat Klitschkos in die Zeit nach offiziellem Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 einordneten. Dieser Kontext ist jedoch falsch und macht aus den „harmlosen“ guten Nachrichten schlicht Fake News.
Klitschko versteigerte seine olympische Goldmedaille aus Atlanta (1996) bei einer Auktion im Jahr 2012 und spendete die Erlöse direkt danach an die „Klitschko Brothers Foundation“, seine eigene Organisation, die ukrainischen Kinder mit Sport- und Bildungsangeboten versorgt. Zu dieser Zeit herrschte es in der Ukraine jedoch kein akuter Kriegszustand. Was der Wahrheit entspricht: Die Person, die die Medaille 2012 für eine Million Euro ersteigerte, gab die Auszeichnung sofort zurück, als sie hörte, wofür Klitschko das Geld einsetzen würde.
Am Sonntag, 13. März 2022, veröffentlichte der ukrainische Präsident Volodymyr Zelenskiy auf seiner Facebookseite ein Video, das ihn und seine Begleiter:innen in einem Militärkrankenhaus zeigt. Im Video spricht er mit verletzten Soldat:innen sowie Ärzt:innen und verleiht drei Personen eine Medaille für ihre tapferen Einsätze im Ukraine-Krieg.
Ungefähr bei Sekunde 15 ist im 3-minütigen Video eine Frau mit blonden, kurzen Haaren zu sehen. Twitter-Nutzer:innen auf der ganzen Welt posteten seit Sonntag Screenshots von dieser Stelle und behaupten, es handle sich bei der Frau um die Militär-Ärztin Inna Derusova. Weil diese schon am 26. Februar 2022 gestorben sei, müsse Zelenskiys Video fake sein. Der ukrainische Präsident habe sicher schon längst das Land verlassen, schließen sie.
Das ist jedoch falsch. Bei der Frau mit blondem Kurzhaarschnitt handelt es sich nicht um Inna Derusova, sondern um Brigade-Generalin Tetiana Ostashchenko, die quicklebendig unter uns weilt. Dies deckte die Nachrichtenagentur Reuters am 14. März 2022 auf.
Die Bilder in den Facebook-Beiträgen sind Montagen. Der Ukraine-Krieg kam in der Serie bisher nicht vor. Die Bilder wurden aus mehreren Grafiken und Bildern zusammengefügt, wie Correctiv berichtet. Die Faktenchecker:innen konnten das unter anderem durch eine Bild-Rückwärtssuche herausfinden.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters aufklärt, teilten Zehntausende Nutzer auf Twitter eine Ebay-Anzeige, in der ein „gebrauchter russischer T-72-Panzer - voll funktionsfähig“ samt Bild angeboten wird - für 400.000 Dollar. „Ukrainer verkaufen russische Panzer auf Ebay“, schrieb schließlich ein Nutzer auf Twitter. Diese Anzeige ist jedoch ein Fake.
Laut der Nachrichtenagentur Reuters stammt das Foto bereits aus dem Jahr 2010. Die Plattform Ebay selbst erklärt, solche Angebote würden gegen die Richtlinien verstoßen. Derartige Verkäufe seien auf der Plattform untersagt. Nachdem noch weitere solcher Angebote auftauchten und Nachfragen gestellten wurden, erklärten zwei Verkäufer laut Reuters demnach, sie hätten so Spenden für die Ukraine sammeln, aber keinen Panzer verkaufen wollen. Andere Angebote stellten sich offenbar als Spielzeug-Panzer heraus.
Die Behauptung, bei dem brennenden Jet handle es sich um einen von der Ukraine abgeschossenen russischen Jet, ist falsch. „Das Bild stammt nicht aus dem aktuellen Russland-Ukraine-Krieg, sondern von einer Flugshow aus dem Jahr 1993 in Gloucestershire“, erklärt Correctiv.
Der virale Clip zeigt eine Frau, die im Inneren einer Militärmaschine auf Russisch spricht und das Einschalten des Motors und die Verwendung von Kupplung und Gangschaltung erklärt. Das Video wurde jedoch nicht während der russischen Invasion in der Ukraine gedreht, sondern stammt aus dem Jahr 2021, wie Reuters berichtet.
Anastasiia Lenna war die Gewinnerin der Miss Grand Ukraine-Wahl 2015. Sie teilte das Porträt am 22. Februar 2022. Berichten zufolge hat sich Lenna den ukrainischen Streitkräften angeschlossen, um zu kämpfen, schreibt Reuters.
Eine Explosion, gefolgt von einer riesigen Trümmer- und Staubwolke: Nutzer:innen sozialer Medien haben das Video aus dem Zusammenhang gerissen und es so geteilt, als ob es eine Explosion im Ukraine-Krieg zeigen würde. Durch eine Rückwärtssuche einiger Bilder des Clips fand Reuters eine Version des Videos, die auf den 12. Dezember 2019 datiert ist.
Ein Foto von Vitali Klitschko, Ex-Boxweltmeister und Bürgermeister von Kiew, in Militäkleidung wurde in sozialen Netzwerken geteilt und mit der Aussage in Verbindung gebracht, er werde zu den Waffen greifen und sein Land verteidigen. Das Bild geht jedoch auf den 13. März 2021 zurück, als Klitschko an einem Kampftrainingstag in der ukrainischen Region Tschernihiw teilnahm. Er postete dasselbe Bild auf seinem Instagram-Account, ebenso wie weitere Details über die Trainingseinheit, wie Reuters berichtet
Sechs Tage nachdem Russland die Ukraine angegriffen hat, herrscht immer noch Krieg. Medienberichte zeigen, dass Russland offenbar von einem viel schnelleren Sieg ausging und berufen sich auf einen Screenshot eines Kommentars der russischen Nachrichtenagentur Ria. In dem Text feiert der Autor den russischen Präsidenten Wladimir Putin für seinen raschen Sieg. Der Kommentar sei bereits am Samstagmorgen (26.02.2022) versehentlich gesendet und anschließend schnell wieder gelöscht worden, berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel.
Die Nachrichtenagentur AFP und auch die Bild-Zeitung veröffentlichen ein Bild eines zerstörten Wohngebäudes in ihren Berichten zum Ukraine-Krieg. Auf Facebook und Telegram wird das Bild in einer Collage zusammen mit einem Bild aus einem russischen Bericht gezeigt. Die Behauptung: Das Foto zeige eine Gasexplosion aus dem Jahr 2018. Das ist falsch! Das Foto sei aktuell und im Zusammenhang mit einem mutmaßlichen russischen Raketenangriff in der Stadt Tschuhujiw entstanden, berichtet Correctiv.
Für die Zweifel, die in einigen deutschsprachigen Telegram-Kanälen kursieren, gibt es keine Belege. Auch für die Vermutung, dass der Angriff nicht von Russland ausging, gebe es laut dem Faktencheck-Team von Correctiv keine Belege. Die Videos stammen laut Correctiv aus Iwano-Frankiwsk und sind authentisch, das konnten die Faktenchecker verifizieren.
Bei dem Bild handelt es sich um ein Stock-Foto einer Frau, das bei Bildagenturen gekauft werden kann. Es ist auf den 22. August 2021 datiert und trägt den Titel: „Probe der Militärparade anlässlich des 30-jährigen Unabhängigkeitstages der Ukraine. Lächelnde ukrainische Soldatin in Militäruniform auf der Chreschtschatyk-Straße“, berichtet Reuters.
Der Fotograf Dmitry Muravsky teilte das Bild im März 2016 in einem Facebook-Fotoalbum. Auch das ukrainische Verteidigungsministerium teilte das Album, wie Reuters berichtet.
„Der ukrainische Präsident ist an der Front und kämpft für sein Volk. Präsident Zelensky hat sich bewaffnet und sich seinen Truppen angeschlossen, um die russische Invasion abzuwehren“, heißt es in dem viralen Facebook-Beitrag. Die Bilder sind allerdings schon in Artikeln vom Dezember 2021 zu finden. Tatsächlich bekannt ist nur, dass Zelensky in Kiew geblieben ist.
Das Video stammt aus dem Videospiel „Digital Combat Simulator“, wie Reuters aufdeckt. Die Ukraine meldete tatsächlich, dass am 24. Februar fünf russische Flugzeuge und ein Helikopter abgeschossen wurden. Es gibt aber keine Belege dafür, dass ein einzelner ukrainischer Pilot dafür verantwortlich ist.
Bei in Netz kursierenden Behauptungen, der Angriff auf den Kindergarten sei nur vorgetäuscht worden, handelt es sich laut der Rechercheplattform Correctiv um Desinformation. Ein digital bearbeitetes Foto, in das ein Bagger nachträglich hinzugefügt wird, soll den Eindruck erwecken, das Loch in der Wand des Kindergartens sei durch Bauarbeiten entstanden. Das ist falsch. Der Angriff hat stattgefunden, dass bestätigen Correctiv zufolge Medienberichte und zahlreiche Fotos. Ein Twitter-User behauptet, das Bild bearbeitet zu haben.
Und hier ist das korrekte Foto zu sehen, das die Zerstörung des Kindergartens in der Region Luhansk durch pro-russische Separatisten zeigt.
Der russische Sender RT De sowie die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti verbreiten, dass Zivilist:innen in der Ukraine nicht in Gefahr seien. Wie das Faktenchecker-Team von Correctiv berichtet, ist das falsch. Meldungen und Explosionen in ukrainischen Städten sowie Videomaterial, etwa von dem Angriff auf einen Wohnblock in der Stadt Tschuhujiw das unter anderem von der Nachrichtenagentur Agence-France Press oder Al Jazeera verbreitet wurden, gelten als authentisch.
„Videos, Fotos sowie Berichte von Nachrichtenagenturen belegen, dass ukrainische Städte attackiert werden und es zivile Opfer gibt“, urteilt Correctiv. Dieser Tweet von AFP vom 24. Februar zeigt eine Karte mit ukrainischen Städten, in denen Explosionen vermeldet wurden.