Die Heute-Show zeigt uns „Bürgern und Bürgern“ mit Olaf Scholz, wie gendern richtig geht

SPD-Mitglied seit 1975, Amtsträger seit 1994 und Bundeskanzler seit 2021: Aber eins hat Olaf Scholz immer noch nicht 100 Prozent raus. Das Gendern.
Kann es wirklich so schwer sein? Bundeskanzler Olaf Scholz stolpert immer wieder über geschlechtsneutrale Sprache. Eigentlich verhält sich der SPD-Politiker in Interviews und bei kurzen Statements stets so professionell und kontrolliert, dass ihm die Presse den Spitznamen „Scholz-O-Mat“ verpasste. Nur beim Gendern hat die Interview-Maschine scheinbar hin und wieder eine Störung.
Probleme beim Gendern: Olaf Scholz passiert oft der gleiche Fehler – Internet-User:innen vermuten Absicht
„Die Bürger und Bürger“, „die Arbeitnehmer und Arbeitnehmer“ … Scholz passiert immer mal wieder der gleiche Fehler. Sogar zweimal in nur einem Satz: „Heute hat das Treffen stattgefunden, der Finanzminister und Finanzminister und der Gesundheitsminister und Gesundheitsminister.“
Die ZDF-„Heute Show“ hat das in einer urkomischen Compilation gnadenlos aufgedeckt. Die Kommentare auf Youtube und TikTok sind voll mit lachenden Emojis. Viele User:innen sind sich ziemlich sicher: Der Bundeskanzler macht das mit Absicht. „Ich glaube, der macht das extra!“, schreibt ein Youtube-User. „Ich glaube, er trollt uns alle öfters als wir denken“, vermutet ein anderer.
Kein Gegner der Gendersprache: Olaf Scholz bezeichnet Verbotsforderung als „lächerlich“
Vermutlich ist es aber eher ein wiederkehrender Flüchtigkeitsfehler des Bundeskanzlers. Denn Olaf Scholz gilt als Befürworter von Gender-gerechter Sprache. Die Forderung nach Gender-Verbot bezeichneter er 2021 im Onlinetalk „Eine Stunde Zeit mit Olaf Scholz“ der Zeitung Die Zeit als „peinlich“. Die Hamburger CDU wollte damals den Gebrauch von Gendersprache an staatlichen Einrichtungen verbieten.
Als Fan der Gendersprache outete sich Scholz aber auch nicht. Er sagte: „Ich finde nicht, dass wir solche Pflichten auferlegen sollten und umgekehrt auch keine Verbote aussprechen.“
Gender-Debatte in Deutschland: CDU erreicht Sprachverbot in Thüringen – Experte findet es „nicht sinnvoll“
Ende 2022 wurde die gleiche Forderung allerdings im Thüringer Landtag durchgesetzt. „Gendern? Nein danke“ hatte die dortige CDU-Fraktion damals getitelt. Die rot-rot-grüne Minderheitskoalition konnte den Vorstoß nicht abwehren. Sprachverbote bezeichnet ein Gender-Experte im Gespräch mit BuzzFeed News DE aber als „schwierig“ und „nicht sinnvoll“.
Die Debatte um Gendersprache tobt in Deutschland schon lange. Warum stören sich so viele daran? Diese sieben Tweets zeigen, wie sich Gender-Gegner:innen lächerlich machen.