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„McAlex“? Reicher Unternehmer kauft alle 850 McDonald‘s-Filialen in Russland

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Von: Jana Stäbener

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McDonald´s Filiale 1990 in Moskau.
Auf Telegram diskutieren Russ:innen, wie McDonalds´s in Russland ab sofort heißen soll. © McDonalds Russland/dpa (Collage)

Der Unternehmer Alexander Govor übernimmt McDonald‘s in Russland. Derweil streiten sich Russ:innen auf Telegram schon über einen neuen Namen.

Als McDonald´s im März seine 850 Filialen in Russland vorübergehend schloss, reagierten manche Burger-Liebhaber mit seltsamen Aktionen: Ein Fastfood-Fan kettete sich an eine russische McDonald´s Filiale und protestierte gegen die Schließung. Er redete davon, dass McDonald´s für ihn „Freiheit“ bedeute, sich so zu ernähren, wie er möchte. Diese „Freiheit“ werde Russ:innen nun genommen, kritisiert er. Den Ukraine-Krieg, in welchem die körperliche Unversehrtheit und auch Freiheit vieler Ukrainer:innen akut gefährdet sind, ließ er dabei völlig außen vor.

Weil Firmen wie McDonald´s oder auch Coca-Cola ihr Geschäft in Russland jetzt permanent einstellen, kopieren russische Unternehmer derzeit das Design und die Rezeptur vieler Produkte – oder versuchen dem westlichen Produkt zumindest so nahe wie möglich zu kommen. So auch bei „Coca-Cola“ - deren russische Version fast so aussieht wie das Original.

Auch bei der Fast-Food-Kette hat sich jetzt ein Unternehmer gefunden, der McDonald´s in Russland weiterführen will. Er betreibe als Lizennehmer schon 25 Filialen in Sibirien, berichtete die Tagesschau am Donnerstag, 19. Mai. Jetzt hat Alexander Gowor anscheinend Lust auf ein Großprojekt und plant, alle 850 Filialen und auch Mitarbeitenden in Russland zu übernehmen.

Alexander Govors neuer McDonald´s: Wie soll die Fast-Food-Kette heißen?

Es stellt sich jedoch die große Frage, unter welchem Design und Namen Alexander Gowor die Fast-Food-Filialen eröffnet. Laut @JoshGerben, einem Patentanwalt aus Washington DC, begann vergangene Woche die „Markenbesetzung“. Das Logo, das Josh Gerben in seinem Tweet teilt (siehe unten) sieht dem Original-Logo von McDonald´s zum Verwechseln ähnlich – so wie eben auch bei der neuen „Komi-Cola“. Aber wie soll die Fast-Food-Kette ab sofort heißen? Die russische Regierung soll anscheinend den Namen „Onkel Wanja“ vorgeschlagen haben.

Doch ob es wirklich „Onkel Wanja“ wird, ist gar nicht so sicher. Laut dem Patentanwalt laufe momentan eine Abstimmung dem russischen Handelsministerium, bei der Russ:innen über den neuen Namen des Burger-Restaurants abstimmen können (siehe Tweet unten). Schaut man sich die Vorschläge auf Telegram an, so sind führt dort der russische Name „Макдак“, was frei übersetzt „McDuck“ heißt. Der Vorschlag von einem Nutzer „Shitdonalds“ (Говдональдс) kommt nicht ganz so gut an. Er bekommt immerhin 720 Daumen nach unten. Auch Рашбургерная, was man mit dem englischen „Rus-Burgery“ übersetzen kann, gefällt den Russ:innen nicht besonders. Schon gar nicht englische Vorschläge wie „eatmeat“, „MCAlexs“ oder „McGovar´s“ (wegen Alexander Gowor).

McDonald´s eröffnete damals zu Zeiten der Sowjetunion – jetzt übernimmt Alexander Govor

Vergangenen Montag erklärte McDonald´s das Geschäft in Russland permanent aufgeben zu wollen. „Die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste humanitäre Krise und das unvorhersehbare Geschäftsumfeld haben McDonald‘s zu der Schlussfolgerung geführt, dass ein fortwährendes Eigentum des Russland-Geschäfts nicht länger haltbar ist“, heißt es von der Geschäftsführung. Laut Bild, macht die Burger-Kette durch diesen Verkauf 1,2 Milliarden Dollar Verlust. Es ist ein einschneidender Schritt, denn die erste McDonald´s-Filiale eröffnete zu Zeiten der Sowjetunion und sollte eigentlich ein Zeichen gegen den Kalten Krieg zwischen Ost und West setzen, der nun durch den Angriff auf die Ukraine wieder neu aufflammte

Wegen der Sanktionen gegen Russland, denen sich viele Marken anschließen, zerschneiden russische Influencer:innen aus Protest gegen „Russophobie“ ihre Chanel-Taschen.

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