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Wusstest du, dass in vielen Weichspülern Fett aus der Fleischproduktion steckt?

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Von: Jana Stäbener

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Weichspüler riechen meist super lecker und verleihen der Wäsche eine angenehme Textur. Aber wie funktioniert das eigentlich?
Weichspüler riechen meist super lecker und verleihen der Wäsche eine angenehme Textur. Aber wie funktioniert das eigentlich? © CHROMORANGE/IMAGO/Screenshot Elterntrickkiste Instagram/HG: Waldmüller/IMAGO

Kuschelweiche Wäsche mit Fleischbeilage: Weichspüler enthalten oft tierische Fette, die unsere Klamotten geschmeidig machen.

Manche Menschen ernähren sich zwar vegetarisch, sind aber nicht ganz so penibel, wenn es beispielsweise darum geht, Leder zu tragen oder Parmesan zu essen. Vielleicht besser so, denn in vielen Dingen stecken tierische Produkte, die wir auf den ersten Blick gar nicht vermutet hätten. Zum Beispiel in Weichspülern. Darauf machte Anfang Februar 2023 der Instagram-Kanal @elterntrickkiste aufmerksam (siehe unten).

Weichspüler sind nicht vegetarisch – sie enthalten tierische Fette

Weichspüler sind nicht vegan. Sie sind nicht mal vegetarisch, zumindest die meisten nicht. Denn sie enthalten kationische Tenside. Der Begriff kommt vom Lateinischen „tendere“, was so viel wie „spannen“ bedeutet. Tenside sind also – so definiert es die Chemie – „Substanzen, die die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit oder die Grenzflächenspannung zwischen zwei Phasen herabsetzen und die Bildung von Dispersionen ermöglichen oder unterstützen“.

Das bedeutet: Tenside ermöglichen, dass sich Fett und Wasser vermengen. Sie dringen so in die Fasern der Kleidung ein, glätten diese und machen sie schön flauschig. Aber aus was gewinnt man kationische Tenside? Meistens aus tierischen Fetten, die bei der Fleischproduktion übrig bleiben. Eine Recherche des SWR thematisierte das im Jahr 2019 (siehe unten).

Mehr zum Thema Veggie? Hier berichten wir über eine Veganerin, die aus Versehen eine vegetarische Pizza gekauft hat.

Kationische Tenside in Weichspüler sind oft aus Rindertalg

Der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) bestätigt nach der SWR-Recherche, dass „den heutigen Weichspülern aus Fetten oder Ölen gewonnene sogenannte kationische Tenside beigefügt“ werden. „Diese werden oft aus industriell weiterverarbeitetem Rindertalg gewonnen. Es ist gut und richtig, dass dies transparent ist.“ Trotzdem übt der Verband auch Kritik an dem Marktcheck-Beitrag.

Dass im Beitrag Fotos von Fleischabfällen gezeigt würden und der Reporter „das Gesicht verziehend, von Schlachtabfällen“ spreche, sei irreführend. Für die Herstellung von kationischen Tensiden würden keine Fleischabfälle verwendet, sondern nur aus dem Talg gewonnene Fettsäuren. Schlachtabfälle direkt werden also nicht in den Weichspüler gepackt, sondern gereinigte tierische Fette.

Weichspüler: Für die Umwelt ist es besser, darauf zu verzichten

Für alle vegan lebenden Menschen gebe es spezielle Produkte, schreibt der IKW. Die werden aus pflanzlichen Fetten (auch Palmöl) oder aus Mineralöl gewonnen. Sie tragen dann auch ein „Vegan“-Label. Doch enthalten sie Erdöl, so baut sich dieses noch schlechter ab, als tierische Fette. Damit sind auch vegane Weichspüler nicht gerade gut für die Umwelt, kritisiert der Verband Peta.

Für die Umwelt wäre es am besten, wenn wir keinen Weichspüler benutzen würden, so der Tierschutzverband. Und auch unserer Gesundheit zuliebe könnte das Sinn ergeben, denn neben der tierischen Fette oder Mineralöle enthält Weichspüler auch andere Stoffe, die gesundheitsschädlich sein können (Farbstoffe, Duftstoffe). Aber keine Sorge – es gibt auch Lifehacks für weiche Wäsche ohne Weichspüler.

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