5 Beweise, dass die Gen Z die „illoyalsten Jobber aller Zeiten“ hat

Die Hälfte der jungen Menschen ist offen für einen Jobwechsel. Aber nicht nur deshalb sind sie besonders untreue Arbeitnehmer:innen.
Ist die Gen Z ein Alptraum für Arbeitgeber:innen? Nach einer Analyse des Job-Netzwerks Xing ist die Gen Z zumindest nicht besonders treu.
„2030 wird die Generation Z zusammen mit den heutigen Millenials eine der wichtigsten Gruppen am Arbeitsmarkt sein“, sagt der Xing Arbeitsmarktexperte Julian Stahl. Die jungen Menschen seien hochqualifiziert, gleichzeitig habe Flexibilität im Job für sie eine hohe Priorität. „Diese Generation ist nicht gekommen, um lange bei einem Arbeitgeber zu bleiben. In Fachkreisen gelten Arbeitnehmer:innen dieser Generation daher bereits jetzt als die illoyalsten Jobber aller Zeiten.“
Die Arbeitseinstellung der Gen Z wird von Politiker:innen immer wieder kritisiert. Andrea Nahles (SPD), Chefin der Arbeitsagentur, beschwerte sich erst kürzlich mit dem Spruch: „Arbeit ist kein Ponyhof“. Aber stimmt der Vorwurf, dass man sich als Arbeitgeber:in nicht auf Arbeitnehmer:innen der Gen Z verlassen kann? Hier sind fünf Beweise, dass Gen Z tatsächlich ziemlich illoyal im Job ist:
1. Gen Z ist offen für Jobwechsel
Fast die Hälfte (48 Prozent) der jungen Generation ist laut der Xing-Studie offen für einen Jobwechsel. 14 Prozent der 18-29-Jährigen sind sogar aktiv auf Stellensuche – und damit mehr als doppelt so viele wie der Durchschnitt der anderen Generationen.
Faktoren, die auf den Wechselwunsch Einfluss nehmen, sind in den meisten Fällen ein als zu niedrig empfundenes Gehalt (49 Prozent der Wechselbereiten) und ein als zu hoch empfundenes Stresslevel (42 Prozent der Wechselbereiten). Aber auch die Führungskultur spielt für jüngere Beschäftigte eine Rolle: 27 Prozent der wechselwilligen Befragten ziehen einen Wechsel in Betracht, weil sie mit ihrer Führung unzufrieden sind.
Falls du auch überlegst zu kündigen, erfährst du hier, was du stattdessen tun kannst.
2. Quiet Quitting
Im vergangenen Jahr ging der Trend „Quiet Quitting“ viral. Junge Menschen arbeiten dabei im Job nur das Nötigste. Nicht die Arbeit soll im Vordergrund stehen, sondern die Zeit für sich selbst oder Familie. Statt Überstunden zu machen, gehen die Quiet Quitter nach Feierabend nachhause. Statt Extra-Aufgaben arbeiten sie die Pflichtaufgaben ab.
Der TikToker Zaid Khan (@zaidleppelin), der den Trend auf TikTok bekannt machte, ist 24 Jahre alt. Er ist also Teil der Gen Z (dazu gehören laut dem Jugendforscher Simon Schnetzer alle jungen Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren sind). Aber nicht nur der Gründer, auch TikToker:innen, die den Trend weiterverbreiten, sind junge Menschen.
3. Rage Applying
Auch bei dem Trend Rage Applying machen auffallend viele junge Menschen mit. Wenn sie enttäuscht oder wütend nach einem Arbeitstag nach Hause kommen, scrollen sie wie verrückt durch Linkedin. Wie in Rage bewerben sie sich auf eine Menge neue Jobs. Im Kopf beginnen sie schon etwas Neues, während sie eigentlich noch die alte Arbeitsstelle innehaben.
4. #Quittok: Kündigungstipps auf TikTok
Unter dem Hashtag #Quittok feiern sich junge Menschen auf TikTok gegenseitig dafür, dass sie gekündigt haben. Sie geben sich zudem Tipps, warum und wie man am besten seinen Job kündigen sollte. Neben der Gen Z, sind auch Lehrer:innen Teil dieser Kündigungswelle.
5. Wunsch nach Work-Life-Balance
Das Wort Work-Life-Balance wird mit der Gen Z oftmals direkt in Verbindung gebracht. Gegenüber BuzzFeed News DE bestätigte Yrene Kilubi, dass junge Menschen sich einen Ausgleich zwischen Leben und Arbeit wünschen. Die Generationenberaterin hilft Unternehmen, zwischen Gen Z und älteren Generationen zu vermitteln.
Der TikToker DeAndre Brown (@imdrebrown) erklärt in einem humoristischen Video, welche Anforderungen junge Menschen an ihren Job stellen. Work-Life-Balance steht dabei an erster Stelle: „Jack hat mich eingestellt, um von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr zu arbeiten, das heißt, dass ich vor 9 und nach 17 Uhr nicht erreichbar bin.“