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Aktivistin fordert: Löscht eure Zyklus-Apps vom Handy

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Von: Pia Seitler

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Frau am Handy und Kalender mit Tampon.
Viele Frauen nutzen Zyklus-Apps, um ihre Periode zu tracken. © MASKOT/agefotostock/imago/Collage/BuzzFeed

Daten, die Zyklus-Apps abfragen und weitergeben, könnten für Frauen negative Folgen haben.

Elizabeth McLaughlin, eine Aktivistin und Anwältin aus den USA, empfiehlt sogenannte Zyklus-Apps und alle dazugehörigen Daten vom Smartphone zu löschen. Zyklus-Apps helfen, den Menstruationszyklus aufzuzeichnen und zeigen Menstruierenden, wann sie ihre Periode bekommen oder ihre fruchtbaren Tage sind. In den USA fürchten nun viele, dass ihre Daten aus den Apps gegen sie verwendet werden könnten, wie Deutschlandfunk Nova berichtet. Viele rufen demnach dazu auf, die Apps sofort zu löschen und diesem Aufruf folgen offenbar Millionen Frauen.

McLaughlin schreibt auf Twitter: „Wenn du einen Menstruations-Tracker verwendest oder deinen Zyklus mit dem Smartphone aufzeichnest, entferne sie und lösche deine Daten. Jetzt.“

Hintergrund für diesen Aufruf dürfte sein, dass der Oberste Gerichtshof in den USA, der Supreme Court, gerade erwägt, das Recht auf Abtreibung abzuschaffen. Sollte das Recht auf Abtreibungen gekippt werden, könnten Daten aus den Zyklus-Apps gegen die Nutzer:innen verwendet werden.

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Zyklus-App sammeln Daten und geben sie an Drittanbieter weiter

Viele Zyklus-Apps, wissen nicht nur alles über den Menstruationszyklus der Verwender:innen, sondern speichern teilweise auch Standortdaten, heißt es in dem Bericht von Deutschlandfunk Nova. Diese Daten teilen manche App-Anbieter mit Dritten. Was bedeutet das? Die beliebte Zyklus-App Flo zum Beispiel verzeichne mehr als 100 Millionen User:innen und soll Daten von Schwangeren an Facebook und Google weitergegeben haben, wie die New York Times berichtet. Die Daten sind Geld wert, denn sie werden an Werbefirmen verkauft, die dadurch gezielt Werbeanzeigen ausspielen können.

In den USA könnten sie künftig auch dafür verwendet werden, jemanden juristisch zu verfolgen, wenn derjenige eine illegale Abtreibung durchführt. Sollte das Recht auf Abtreibung vom Obersten Gerichtshof gekippt werden, könnte jeder Bundesstaat entscheiden, das Abtreibungsrecht einzuschränken oder nicht. Standortdaten der Apps könnten dann gegen Menschen verwendet werden, die zum Beispiel in eine Abtreibungsklinik in einem anderen US-Bundesstaat reisen.

Das kannst du bei deinen Zyklus-Apps checken

Laut Cyber-Security-Expert:innen sei es meist kein gutes Zeichen, wenn die Zyklus-Apps kostenlos sind, so Deutschlandfunk Nova. Die Apps könnten dann ihr Geld damit verdienen, Daten der Verwender:innen weiterzuverkaufen. Nutzer:innen sollen außerdem darauf achten, ob es Datenschutzrechtslinien oder allgemeingültige Geschäftsbedingungen in den Apps gebe. Es gebe allerdings ein paar Zyklus-Apps, die vermutlich keine Daten verkaufen. Sie finanzieren sich dann über ein Abo-Modell.

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