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Ukraine-Botschafter fordert von Ampel einen „Marder“ pro Woche - Scholz reagiert auf Waffen-Wunsch aus London

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am 8. April in London
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am 8. April in London © Michael Kappeler/dpa

Olaf Scholz äußert sich zu Lieferung von Panzern an die Ukraine - bleibt aber zurückhaltend. Melnyk machte zuvor einen „kreativen“ Vorschlag.

Berlin/London - Die Waffenlieferungen aus Deutschland für die Ukraine sind ein großes Diskussionsthema: Was liefert Berlin, was liefern andere Länder, wo hakt es in der internen Abstimmung*. Nun hat sich Kanzler Olaf Scholz* (SPD) zurückhaltend zu einer Lieferung von Panzern aus deutschen Beständen an die Ukraine geäußert.

„Es ist so, dass wir uns bemühen, die Waffen zu liefern, die hilfreich sind und gut eingesetzt werden können. Das haben wir in der Vergangenheit gemacht, das werden wir auch weiter tun“, sagte Scholz am Freitag (8. April) nach einem Treffen mit dem britischen Premierminister Boris Johnson in London. Das seien vor allem Panzerabwehr- und Luftabwehrwaffen und Munition gewesen. „Und die Erfolge, die die ukrainische Armee erzielt hat bisher, zeigen ja, dass das besonders effektvolle Waffen sind, die wir geliefert haben.“ Er sei sich aber mit Johnson einig, dass man immer schauen müsse, „was kann wirksam eingesetzt werden. Die Fragen lassen sich nur sehr fachlich beantworten“.

Scholz äußert sich zu Waffenlieferungen an die Ukraine - Melnyk präsentiert „kreative Lösung“

Ukraines Botschafter Andrij Melnyk hatte die Ampel-Koalition* zuvor aufgefordert, der ukrainischen Armee den Schützenpanzer „Marder“ zur Verfügung zu stellen - und mit einem „Marder“ pro Woche zu beginnen. „Wir brauchen jetzt schwere Waffen. Der Schützenpanzer Marder wäre ein Weg“, sagte Melnyk dem Nachrichtenportal The Pioneer. Beim Rüstungskonzern Rheinmetall würden 100 „Marder“-Panzer* auf dem Hof stehen, die zwar generalüberholt und der Bundeswehr erst später zur Verfügung gestellt werden könnten, sagte Melnyk. „Dafür könnten wir von der Bundeswehr die einsatzfähigen Schützenpanzer bekommen, die derzeit irgendwo dort im Einsatz sind, wo kein Krieg ist. Das wäre eine kreative Lösung und eine große Hilfe. Es müssen ja nicht gleich alle 100 Stück sein. Ein Marder pro Woche wäre schon gut.“

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Bisher hat die deutsche Regierung unter anderem Luftabwehrraketen, Panzerfäuste, Maschinengewehre und mehrere Millionen Schuss Munition exportiert. Nach den Gräueltaten an Zivilisten in der ukrainischen Stadt Butscha* sollen die Lieferungen ausgeweitet werden. Auf vielen Ebenen laufen dazu Gespräche - etwa im Nato-Bündnis. Einen solchen Termin musste Außenminister Annalena Baerbock am Donnerstag jedoch vor dem Ende verlassen - da sie nach Berlin zur Abstimmung über die Corona-Impfpflicht* beordert wurde. (dpa/cibo) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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