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„Ausgezehrt“? Briten sehen Russland vor Problemen – doch Putin-Sprecher gibt düstere Antwort zu Kriegs-Ende

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Von: Florian Naumann, Felix Durach, Fabian Müller

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Nach dem Angriff auf ein Einkaufszentrum werden noch 36 Menschen vermisst. Eine Frist für ein Kriegs-Ende gibt es laut Kreml nicht. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Update vom 29. Juni, 7.49 Uhr: Die russischen Angriffe konzentrieren sich aktuell auf den Osten der Ukraine. Dort wurden am Morgen in der Großstadt Dnipro zwei Leichen gefunden: Unter den Trümmern eines von einer feindlichen Rakete zerstörten Unternehmens hätten Retter zwei Tote entdeckt - einen Mann und eine Frau, teilte der Gouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk auf Telegram mit.

Die Raketen hätten ein friedliches Unternehmen getroffen, das nichts mit dem Militär zu tun habe. In Medienberichten war von einer Autowerkstatt die Rede. Russische Truppen betonen, nur militärische Ziele anzugreifen. Alle weiteren Entwicklungen in unserem neuen News-Ticker zur militärischen Lage im Ukraine-Krieg vom 29. Juni.

Ukraine-News: Russische Truppen wollen laut Kiew Lyssytschansk einkesseln

Update vom 28. Juni, 20.33 Uhr: Die Kämpfe um die letzte von ukrainischen Truppen gehaltene Stadt im Gebiet Luhansk dauern mit unverminderter Härte an. Im Fokus steht dabei die Trasse von Lyssytschansk nach Bachmut. Die umkämpfte Straße ist eine der wenigen verbliebenen Nachschubrouten für Lyssytschansk.

Die Stadt stehe unter ständigem Beschuss mit Mörsern und anderer Artillerie, meldete der ukrainische Generalstab. Russische Truppen stehen bereits am Südrand von Lyssytschansk. Laut prorussischen Separatisten soll es bereits Kämpfe im Stadtgebiet geben.

Angriffe wurden auch aus den Gebieten Charkiw und Donezk gemeldet. Laut ukrainischem Generalstab konnte ein russischer Vorstoß auf die Ortschaft Spirne in Richtung der Stadt Siwersk verhindert werden.

Ukraine-News: Bürgermeister von Cherson von russischen Truppen gefangen genommen

Update vom 28. Juni, 18.38 Uhr: Im südukrainischen Cherson ist offenbar der gewählte Bürgermeister gefangen genommen worden. Das frühere Oberhaupt der von Russland besetzten Stadt, Igor Kolychajew, sei festgenommen worden, sagte der Vize-Leiter der Besatzungsverwaltung der Region Cherson, Kirill Stremoussow, der russischen staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti.

Der Ex-Bürgermeister sei ein „Held der nazistischen Umgebung“ gewesen und habe der „Entnazifizierung“ der Ukraine großen Schaden zugefügt, behauptete Stremoussow. Kolychajews Beraterin Galyna Lyaschewska sprach auf Facebook von einer „Entführung“.

Nach der Eroberung von Cherson nur knapp eine Woche nach Beginn der Invasion hatten die russischen Truppen Kolychajew durch Alexander Kobez ausgetauscht. Kolychajew war nach der Besetzung in der Stadt geblieben, hatte sich aber geweigert, mit den Besatzern zu kooperieren.

Russland übergibt Ukraine Leichen gefallener Soldaten

Update vom 28. Juni, 14.31 Uhr: Die Ukraine hat nach eigenen Angaben erneut Leichen gefallener Soldaten aus den eigenen Reihen von Russland erhalten. „Die Ukraine hat die Körper von 46 heldenhaften Verteidigern für ihre würdige Bestattung zurückgeholt“, teilte das Ministerium für Reintegration in Kiew am Dienstag mit. 21 der Leichen seien von Verteidigern des Stahlwerks Azovstal aus dem von russischen Truppen eroberten Mariupol in der Ostukraine.

Die Übergabe habe im südostukrainischen Gebiet Saporischschja stattgefunden. Ob und wie viele Tote an die russische Seite übergeben worden seien, wurde nicht mitgeteilt. Eine russische Bestätigung lag zunächst nicht vor. Tags zuvor hatten Vertreter der abtrünnigen Region Donezk mitgeteilt, dass sie insgesamt 172 Leichen ukrainischer Soldaten auf dem Territorium von Azovstal gefunden hätten. Die ukrainische Seite teilte zudem mit, dass es einen Gefangenenaustausch gegeben habe. Demnach kehrten 16 ukrainische Soldaten zurück, darunter zwei Offiziere

Ukraine-Krieg: Putin-Sprecher gibt düstere Antwort zu Kriegs-Ende

Update vom 28. Juni, 14.17 Uhr: Laut Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat sich Russland keine Frist für ein Ende des Angriffskriegs gegen die Ukraine gesetzt: Auf die Frage eines Journalisten, ob es einen ungefähren Zeitrahmen für den in Moskau als „militärische Spezial-Operation“ bezeichneten Krieg gebe, antwortete er der Agentur Interfax zufolge: „Nein.“

Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj laut Teilnehmerkreisen beim G7-Gipfel in Bayern gesagt, dass er auf ein Ende der Invasion noch in diesem Jahr hoffe. Er verwies dabei auf die Härten des Winters, die Gefechte erschwerten. Peskow erklärte in diesem Zusammenhang, die Ukraine könne „alles vor Ablauf des Tages beenden“.

Dazu müssten die Bedingungen Russlands erfüllt werden. „Es muss ein Befehl an die nationalistischen Einheiten und an das ukrainische Militär ergehen, die Waffen niederzulegen“, sagte der Kremlsprecher. Wladimir Putin reist unterdessen erstmal seit der von ihm beschlossenen Invasion ins Ausland.

Ukraine-Krieg: Russlands Armee „ausgezehrt“? – Britische Experten geben Update

Update vom 28. Juni, 13.55 Uhr: Russlands Invasionstruppen in der Ukraine sind nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten von ihren schweren Verlusten deutlich gezeichnet. „Die russischen Streitkräfte sind zunehmend ausgezehrt“, hieß es in dem täglichen Lagebericht des britischen Verteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg am Dienstag.

So seien beispielsweise bei den heftigen Kämpfen um die Stadt Sjewjerodonezk die Hauptbestandteile von sechs verschiedenen russischen Armeen zum Einsatz gekommen. Mit der Einnahme der Stadt habe Moskau aber nur ein kurzfristiges Ziel erreicht, so der britische Geheimdienst in dem Bericht weiter. Die russische Militärführung akzeptiere derzeit „ein Niveau verminderter Kampfkraft, das sich wahrscheinlich als nicht tragfähig erweisen wird“, resümierten die britischen Experten.

 Russische Soldaten gehen durch einen zerstörten Bereich des Iljitsch Eisen- und Stahlwerks in Mariupol.
Britische Geheimdienstmeldungen berichten davon, dass die russischen Truppen in der Ukraine „zunehmend ausgezehrt“ sind. (Archivbild) ©  Uncredited/AP/dpa

Ukraine-News: Russland bestreitet direkten Angriff auf Einkaufszentrum

Update vom 28. Juni, 10.59 Uhr: Das zerstörte Einkaufzentrum in Kremtschuck sei nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums nicht von einer Rakete getroffen worden. Das Feuer soll durch „die Detonation von gelagerter Munition für westliche Waffen“ ausgebrochen sein, wie der Guardian mit Verweis auf den russischen Lagebericht vermeldet. Dem Bericht zufolge habe das russische Militär am Montag einen „hochpräzisen Luftschlag“ auf Hangars in Kremetschuk ausgeübt. Diese sollen als Munitionslager gedient haben.

Als Folge des Luftschlags sei das durch die Explosion der Munition verursachte Feuer auch auf ein nahegelegenes Einkaufszentrum übergesprungen. Belege für diese Darstellung lieferte das russische Verteidigungsministerium jedoch nicht. Die Darstellungen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. In der Vergangenheit dementierte Moskau immer wieder den Angriff von zivilen Zielen im Rahmen des Ukraine-Kriegs. Auch die Raketenangriffe auf Kiew am Wochenende hätten nach russischen Angaben nur deswegen zivile Ziele getroffen, weil die ukrainischen Truppen diese abfangen wollte.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Raketenangriffe am Dienstagmorgen in einem Tweet als „Terroranschläge“ bezeichnet und die Lieferung von weiteren Raketenabwehrsystemen gefordert.

Einsatzkräfte suchen nach einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in Krementschuk nach Vermissten
Die Einsatzkräfte suchen nach einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in Krementschuk weiter nach 36 Vermissten. © Efrem Lukatsky/dpa

Ukraine-News: Nach Raketenangriff auf Einkaufszentrum: 36 Menschen noch unter den Trümmern vermisst

Update vom 28. Juni, 10.20 Uhr: Die Einsatzkräfte im Osten der Ukraine suchen nach dem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum noch immer nach 36 vermissten Menschen. Das bestätigte der Gouverneur des Gebiets Poltawa, Dmytro Lunin, im Nachrichtendienst Telegram. Hunderte Einsatzkräfte seien aktuell vor Ort und würden versuchen, die Vermissten aus den Trümmern zu bergen. Auf einem von Lunin veröffentlichten Bild ist zu sehen, wie ein Kran eine schwere Metallplatte anhebt.

Derweil geraten die ukrainischen Streitkräfte nahe der strategisch wichtigen Stadt Lyssytschansk weiter unter Druck. Wie der ukrainische Generalsstab vermeldet, stürmten russische Truppen die Siedlung Wowtschojariwka südwestlich der Stadt. Lyssytschank ist die letzte große Stadt in der Region Donbass unter ukrainischer Kontrolle. Aktuell sollen dort noch mehrere Tausend ukrainische Soldaten stationiert sein.

Russische Truppen versuchen weiterhin, die letzte verbleibende Zugangsstraße nach Lyssytschank einzunehmen, um die ukrainischen Streitkräfte so in der Stadt einzukesseln. Der „Feind“ gebe zudem die Hoffnung nicht auf und setzte bei der Eroberung der Straße auch auf Artillerieangriffe, heißt es von ukrainischer Seite. Die Angaben lassen sich aktuell nicht unabhängig überprüfen.

Ukraine-Krieg: 18 Tote bei Raketenangriff auf Einkaufszentrum - über 60 Menschen verletzt

Update vom 28. Juni, 7.45 Uhr: Nach dem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in der Ostukraine ist die Zahl der Toten auf mindestens 18 gestiegen. Die Rettungs- und Aufräumarbeiten in der Stadt Krementschuk liefen in der Nacht weiter. Bei dem Angriff am Montag wurden rund 60 Menschen verletzt. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft berichtete zudem am Montag von mehr als 40 Vermisstenmeldungen.

„Die Besatzer haben mit Raketen auf ein Einkaufszentrum geschossen, in dem mehr als tausend Zivilisten waren“, schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Angaben der ukrainischen Luftstreitkräfte zufolge sollen bei dem Angriff Luft-Boden-Raketen des Typs X-22 eingesetzt worden sein. Diese seien von Tu-22-Langstreckenbombern aus dem russischen Gebiet Kursk abgefeuert worden, hieß es.

Update vom 27. Juni, 22.25 Uhr: In einer Schlange vor einem Tankwagen mit Trinkwasser in der ukrainischen Stadt Lyssytschansk sind bei einem russischen Raketenangriff nach Behördenangaben acht Menschen getötet worden. Weitere 21 wurden verletzt, wie der Gouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, am Montag beim Nachrichtendienst Telegram schrieb. Lyssytschank ist die letzte große Stadt in der Region, die noch unter ukrainischen Kontrolle ist, nachdem das russische Militär das benachbarte Sjewjerodonezk eroberte.

In der Stadt Kharkiw wurden nach Angaben der regionalen ukrainischen Befehlshabers Oleg Sinegubow bei russischem Beschuss 5 Zivilisten getötet und 22 weitere verletzt. Unter den Verletzten seien fünf Kinder, schrieb Sinegubow bei Telegram.

Update vom 27. Juni, 21.26 Uhr: Laut ukrainischen Angaben sind bei dem russischen Raketenangriff auf das Shoppingcenter in Kremenchuk nun mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen. Der Gouverneur der Region Poltawa, Dmytro Lunin, sagte am Abend, er gehe nicht davon aus, dass das die finale Zahl der Oper sein werde. Zudem seien bislang mindestens 40 Verletzte gezählt worden.

Rakete trifft Ukraine-Kaufhaus mit 1000 Menschen: Mindestens 13 Tote, Video zeigt Flammen-Inferno

Update vom 27. Juni, 19.13 Uhr: Nach einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in der zentralukrainischen Stadt Krementschuk ist die Zahl der Toten offiziellen Angaben zufolge auf mindestens zehn gestiegen. Darüber hinaus seien rund 40 Menschen teils schwer verletzt worden, teilte der Gouverneur des Gebiets Poltawa, Dmytro Lunin, am Montagabend mit. Die Lösch- und Rettungsarbeiten dauerten weiter an. Von russischer Seite gab es zunächst keine Reaktion.

Die Rakete war am Nachmittag in das Gebäude eingeschlagen, in dem sich Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge mehr als tausend Zivilisten aufgehalten haben sollen. Zunächst war von mindestens zwei Toten die Rede gewesen. Angaben der ukrainischen Luftstreitkräfte zufolge sollen bei dem Angriff Luft-Boden-Raketen des Typs X-22 eingesetzt worden sein. Diese seien von Tu-22-Langstreckenbombern aus dem russischen Gebiet Kursk abgefeuert worden, hieß es.

Russische Rakete trifft Ukraine-Kaufhaus mit rund 1000 Menschen: Video zeigt Flammen-Inferno

Update vom 27. Juni, 16.36 Uhr: In Kremenchuk wurde ein Supermarkt von einer russischen Rakete getroffen. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj haben sich zum Zeitpunkt des Einschlags 1000 Menschen im Supermarkt befunden, wie das ukrainische Medium Kyiv Independent berichtete: „Der Supermarkt brennt, Feuerwehrmänner versuchen das Feuer zu löschen, es ist unmöglich, sich eine Opferzahl vorzustellen“, schrieb Selenskyj.

Dem Medium zufolge wurden 20 Menschen verletzt und zwei getötet: „Wir wissen von 20 Verwundeten. Es wurde bereits bestätigt, dass zwei Menschen gestorben sind. Die Rettungsoperationen halten an“, schrieb der ukrainische Offizielle Kyrylo Tymoshenko.

Nato möchte Kontingent an Eingreifkräfte auf mehr als 300.000 erhöhen

Update vom 27. Juni, 13.18 Uhr: Die Nato will die Zahl ihrer schnellen Eingreifkräfte auf mehr als 300.000 erhöhen. Das kündigte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Montag vor dem Gipfeltreffen der 30 Mitgliedstaaten in Madrid an. Bislang umfasst die Nato-Eingreiftruppe NRF rund 40 000 Soldatinnen und Soldaten.

Der neue Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, Bernd Schütt, forderte unterdessen seinerseits wirksame Abschreckung für Russland.

Update vom 27. Juni, 13.04 Uhr: Zwischen 7000 und 8000 Zivilisten haben die von Russland besetzte Stadt Sjewjerodonezk verlassen. Russische Soldaten besetzen laut dem Bürgermeister von Sjewjerodonezk, Oleksandr Striuk, die Häuser der Anwohner. Laut dem ukrainischen Medium Kyiv Independent erklärte Struik: Russland „platziert Soldaten und ihre Offiziere in Häusern von Ukrainern, so verwalten sie die Stadt, wie sie wollen“. US-Experten rechnen indes damit, dass die Einnahme von Sjewjerodonezk für Russland zu einem Pyrrhussieg werden könnte.

Im Zuge des G7-Gipfels gab es erstmals wieder Raketenangriffe auf Kiew

Update vom 27. Juni, 11.15 Uhr: Zum Start des G7-Gipfels hat es erstmals seit Wochen am in der Nacht zum 26. Juni wieder seinen Raketenangriff auf Kiew gegeben, unter anderem wurde ein Wohnkomplex getroffen. Nach dem russischen Angriff lagen Menschen unter den Trümmern.

Beim G7-Gipfel in Elmau wird am Montag (27. Juni) auch der ukrainische Präsident Selenskyj sprechen. Im Vorfeld forderte mehr militärische Unterstützung des Westens, vor allem eine schlagkräftige Luftverteidigung.

Der russischen Armee ist es gelingen, die Stadt Sjewjerodonezk in der Ostukraine einzunehmen. Die Kämpfe um die Stadt Lyssytschansk weiter, zuletzt konnten die ukrainischen Soldaten ihre Feinde zurückdrängen.

Selenskyj auf dem G7-Gipfel: Präsident fordert im Vorlauf „schlagkräftige Luftverteidigung“

Update vom 27. Juni, 6.41 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berät sich an diesem Montag mit den Staats- und Regierungschefs der G7. Er dürfte dabei erneut mehr Waffen vom Westen fordern. „Wir brauchen eine schlagkräftige Luftverteidigung – modern, voll wirksam“, sagte er in der Nacht zum Montag in seiner täglichen Videoansprache. Allein am Samstag seien 62 russische Raketen in seinem Land eingeschlagen. Derweil ist die Stadt Lyssytschansk in der Ostukraine weiterhin heftig umkämpft.

Jede Verzögerung von Waffenlieferungen an die Ukraine sei eine Einladung an Russland, weiter zuzuschlagen, meinte Selenskyj. Die G7-Länder, zu denen Deutschland, die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan zählen, verfügten gemeinsam über so viel Potenzial, „um die russische Aggression gegen die Ukraine und Europa zu stoppen“ sagte Selenskyj. „Es gibt bereits einige Vereinbarungen. Die Partner müssen sich schneller bewegen.“

Nach der Einnahme der Stadt Sjewjerodonezk in der Ostukraine durch russische Truppen gehen die Kämpfe um die Stadt Lyssytschansk weiter. Der Feind versuche verstärkt mit Unterstützung der Artillerie, die strategisch wichtige Stadt aus südlicher Richtung zu blockieren, teilte der ukrainische Generalstab am Sonntagabend mit. Dabei seien auch zivile und militärische Infrastruktur getroffen worden. Das ließ sich nicht unabhängig überprüfen. Laut ukrainischen Angaben gab es zudem Kämpfe auf der von Russland eroberten Schlangeninsel im Schwarzen Meer. Details lagen zunächst nicht vor.

Beschuss im Morgengrauen: Kiew-Bürgermeister Klitschko nennt Zahl der Verletzten

Erstmeldung vom 26. Juni 2022

Kiew - Drei Wochen war einigermaßen Ruhe. Doch am letzten Juniwochenende schießen Putins Truppen wieder auf die ukrainische Hauptstadt. Ein Wohnkomplex nahe der Innenstadt wurde im Ukraine-Krieg getroffen, Feuer brach aus, berichten AFP-Journalisten.

Die Rettungsdienste seien im Einsatz, zwei Gebäude würden evakuiert, schrieb Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew, in Telegram. Bislang seien zwei Verletzte ins Krankenhaus gebracht worden, sagte er später bei einem Besuch vor Ort. Es befänden sich noch „Menschen unter den Trümmern“.

Ukraine-Krieg: Kindergarten und Wohnhaus in Kiew unter Beschuss

Der ukrainische Parlamentsabgeordnete Olexij Hontscharenko schrieb auf Telegram, eine weitere Rakete sei auf einem Kindergarten-Gelände eingeschlagen, insgesamt seien auf Kiew und Umgebung in Morgenstunden 14 Raketen abgefeuert worden.

G7-Gipfel in Elmau: Wolodymyr Selenskyj will sich zuschalten

Kiew war in den vergangenen Wochen nur selten Ziel russischer Angriffe gewesen, zuletzt Anfang Juni. Der Ukraine-Krieg steht im Fokus vom G7-Gipfel in Elmau. Vor Beginn kündigten Großbritannien, die USA, Japan und Kanada bereits ein Verbot von Gold-Importen aus Russland an. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will in Elmau per Video sprechen.

Wladimir Putin und Belarus: Kremlchef plant laut Kiew „Mitkämpfer“

Der ukrainische Geheimdienst warf der russischen Regierung unter Wladimir Putin vor, bewusst von Belarus aus abzufeuern und das Nachbarland so „als Mitkämpfer in den Krieg in der Ukraine hineinzuziehen“. Stichwort Putins Atomwaffen-Arsenal: Der Kremlchef sicherte zudem dem belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko am 25. Juni die Lieferung von kernwaffenfähigen Raketensystemen zu.

Ukraine-Krieg: Putin-Truppen mit Offensive im Donbass

Am Boden konzentrieren sich die russischen Truppen im Ukraine-Krieg weiterhin auf die Ostukraine. Moskaus Truppen und pro-russische Separatisten kontrollieren nun nahezu die gesamte Region Luhansk. Die Einnahme von Sjewjerodonzek gilt als strategisch wichtiger Schritt. Alle Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen. (AFP/dpa/frs)

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