Ukraine-Krieg: Putins Propaganda erreicht die Schulen in Russland

In Russland sollen Lehrerinnen und Lehrer Desinformationen über die Ukraine verbreiten. In der Schule sollen sie erklären, dass sich Russland nicht im Krieg befinde.
Moskau – Auf der ganzen Welt wird über den Angriff von Russland auf die Ukraine berichtet. In Russland* hingegen versucht die Regierung Desinformationen über den Krieg zu verbreiten - und das jetzt auch in den Schulen.
Das russische Bildungsministerium hat den Lehrerinnen und Lehrern in Schulen Informationen für eine Sozialkundestunde zur Verfügung gestellt. In dem Text, den die Lehrer den Schülern vorlesen sollen, gehe es aber eher um Desinformationen über den Ukraine-Konflikt*, wie Human Rights Watch berichtete. Im Anschluss soll den Kindern ein Video von Russlands Präsident Wladimir Putin* gezeigt werden.
Putins Propaganda erreicht im Ukraine-Konflikt auch die Schulen in Russland: Krieg abstreiten
Russische Lehrerinnen und Lehrer sollen ihren Schülerinnen und Schülern erklären, dass Russland in die Ukraine* einmarschiert ist, weil „unsere Politik Freiheit ist, Entscheidungsfreiheit für jeden, um seine eigene Zukunft und die Zukunft seiner Kinder unabhängig zu bestimmen“. Deshalb sollten die Lehrer ihren Schülern sagen, dass sich Russland nicht im Krieg befinde, wie Human Rights Watch berichtete.
Stattdessen sollen sie von einer „speziellen Friedenssicherungsoperation“ sprechen, um einen „Albtraum des Völkermords“ an Millionen ethnischer Russen und Russischsprachiger in den Regionen Donezk und Luhansk zu stoppen. Russland habe „alles Mögliche getan, um die Situation mit friedlichen, politischen Mitteln zu lösen“.
Ukraine-Krieg: Putins Propaganda erreicht nun auch die Schulen in Russland
Trotz der Tatsache, dass bereits über eine Million Ukrainer das Land als Flüchtlinge verlassen haben, Hunderte von Zivilisten getötet wurden und es immer mehr Beweise für potenzielle Kriegsverbrechen gibt, versucht Putin mithilfe seiner Propaganda, die Fakten zu verdrehen. Gemäß den Konventionen der Vereinten Nationen sollte Bildung dazu beitragen, Kindern beizubringen, „Fehlinformationen und andere Formen von voreingenommenen oder falschen Inhalten zu erkennen“.
Doch nicht nur Schulen sind von Putins Propaganda betroffen. Auch unabhängige Medien wurden von der russischen Regierung bereits geschlossen*, wie TV Rain und den Radiosender Echo of Moscow. Grund dafür war ihre Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine.
Putins Propaganda erreicht Schulen in Russland: Lehrer dürfen nicht von Krieg in der Ukraine sprechen
Wenn sich Lehrerinnen und Lehrer gegen den Krieg aussprechen, könnte ihnen eine Kündigung drohen, wie Human Rights Watch berichtete. Zudem stimmte das russische Parlament einem Gesetzesentwurf einstimmig zu, der Kritik, die die russischen Streitkräfte „diskreditiert“, und die Verbreitung „falscher Informationen“ über den Ukrainekrieg mit bis zu 15 Jahren Gefängnis bestrafen würde. (Samira Müller) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.