Ukraine-Gespräche beendet - Erstes Ergebnis am Abend mit Russland erzielt

Im Ukraine-Konflikt haben Delegationen von Russland und der Ukraine erneut verhandelt. Am Abend wurde ein Ergebnis bekannt geben. Der News-Ticker.
- Im Ukraine-Krieg* laufen die Verhandlungen für ein Ende der Zusammenstöße. Dabei haben sich Russland und die Ukraine auf humanitäre Korridore geeinigt (siehe Erstmeldung).
- Über den allgemeinen Verlauf der Gespräche zeigte sich die ukrainische Seite unzufrieden, wobei dennoch eine dritte Runde stattfinden soll.
- Dieser News-Ticker ist beendet. Weitere News rund um Verhandlungen zum Ukraine-Krieg erhalten Sie unter dem Link. Mehr zum Hintergrund der Ukraine-Krise* hier.
Update vom 3. März, 00.17 Uhr: Das Heimatschutzministerium der Vereinigten Staaten von Amerika kündigte am Donnerstag (3. März) an, die Aufenthaltserlaubnis für ukrainische Bürger im Rahmen des Schutzprogramms TPS um weitere 18 Monate zu verlängern. „In diesen außergewöhnlichen Zeiten werden wir den ukrainischen Staatsangehörigen in den Vereinigten Staaten weiterhin unsere Unterstützung und unseren Schutz anbieten“, sagte der US-Heimatschutzminister Alejandro N. Mayorkas am Donnerstag. Die Regelung gilt allerdings nicht für Ukrainer, die nach dem 1. März 2022 in die USA reisen.
USA kündigen Sanktionen gegen zahlreiche russische Oligarchen an
Update vom 3. März, 20.11 Uhr: Wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat die US-Regierung Sanktionen gegen zahlreiche russische Oligarchen angekündigt. Grund sei, dass die Betroffenen den russischen Präsidenten Wladimir Putin „trotz seiner brutalen Invasion in die Ukraine weiterhin unterstützen“, wie das Weiße Haus am Donnerstag mitteilte. Neben Oligarchen und deren Familien sind von den Sanktionen auch Menschen aus Putins engerem Kreis wie Kremlsprecher Dmitri Peskow betroffen.
Ukraine-Krieg: Gespräche beendet - Ein Ergebnis in den Verhandlungen mit Russland erzielt
Erstmeldung vom 3. März: München - Die militärische Auseinandersetzung in der Ukraine wird von diplomatischen Bestrebungen begleitet. Hierfür wurde am Montag (28. Februar) erstmals ein Treffen für Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine abgehalten. Am Donnerstag (3. März) haben sich Delegationen der Ukraine und Russland erneut zu Verhandlungen zum Ukraine-Konflikt* getroffen. In dieser zweiten Runde haben sich Kiew und Moskau auf die Errichtung von humanitären Korridoren geeinigt, wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf den ukrainischen Unterhändler Mychailo Podoljak berichtete.
Dies sei das einzige Ergebnis einer zweiten Gesprächsrunde mit Russland, erklärte Podoljak nach Abschluss der Gespräche an der belarussisch-polnischen Grenze am Donnerstag auf Twitter. Kiew hatte vor Gesprächsbeginn unter anderem eine sofortige Waffenruhe gefordert. „Die zweite Runde der Verhandlungen ist vorbei. Leider wurden die Ergebnisse, die die Ukraine* braucht, noch nicht erreicht. Es gibt nur eine Lösung zur Organisierung von humanitären Korridoren“, schrieb Podoljak in seinem Tweet.
Verhandlungen zum Ukraine-Krieg: Humanitäre Korridore zur Evakuierung der Zivilbevölkerung vereinbart
Podoljak sagte, die „humanitären Korridore“ sollten auch genutzt werden, um die Bevölkerung mit Lebensmitteln und Medikamenten zu versorgen. Eine flächendeckende Waffenruhe ist offenbar nicht geplant. „Das heißt, nicht überall, aber an den Orten, an denen es diese humanitären Korridore geben wird, wird es möglicherweise für die Dauer der Durchführung dieser Operation eine Feuerpause geben“, sagte Podoljak. Zunächst war nicht klar, um welche Gebiete es sich handeln soll.
Derzeit wird in mehreren Regionen erbittert gekämpft, die heftigsten Gefechte werden nordwestlich der Hauptstadt Kiew gemeldet sowie nahe der ostukrainischen Millionenstadt Charkiw und der Hafenstadt Mariupol im Süden. Diese Karte veranschaulicht, wo der Ukraine-Krieg wütet. Die russische Armee versucht an mehreren Fronten vorzustoßen und neue Gebiete einzunehmen. Diese Karte zeigt die bereits eroberten Gebiete im Ukraine-Krieg. Podoljak zeigte sich mit dem Gesprächsverlauf aber grundsätzlich unzufrieden. „Zu unserem großen Bedauern haben wir nicht die Ergebnisse erreicht, auf die wir gehofft hatten“, sagte er. „Wir haben vereinbart, die Verhandlungen in allernächster Zeit fortzusetzen“, so Podoljak. Eine dritte Runde von Gesprächen wurde bereits angekündigt.

Ukraine-Krieg: Verhandlungen bringen Ergebnis zu humanitären Korridoren - politische Lösung diskutiert
Wladimir Medinski, Chef der russischen Delegation und Assistent von Machthaber Wladimir Putin*, bestätigte das Ergebnis der Gespräche ebenfalls. Man habe sich auf humanitäre Korridore zur Evakuierung der Zivilbevölkerung verständigt sowie einen temporären Waffenstillstand diskutiert, sagte Medinski gegenüber russischen Medien nach dem Treffen mit der ukrainischen Delegation. Er sprach von einer „möglichen vorübergehenden Einstellung der Feindseligkeiten“ in den entsprechenden Gebieten für den Zeitraum der Evakuierung und äußerte sich somit ähnlich wie der ukrainische Unterhändler. Medinski bezeichnete dies als einen „signifikanten Fortschritt“.
„Russland und die Ukraine haben sich neben humanitären und militärischen Themen auch mit den Perspektiven einer zukünftigen politischen Lösung befasst“, unterstrich Medinski. „Die Positionen sind absolut klar, sie sind Punkt für Punkt niedergeschrieben. Für manche dieser Punkte haben wir gegenseitig Verständnis gezeigt“, behauptete der russische Beamte. Er rief die Zivilbevölkerung in Gebieten von schweren Zusammenstößen dazu auf, die humanitären Korridore zu nutzen. (bb mit Material von dpa) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA