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Biden nach schweren Verlusten für Russland: Militär „hat echte Probleme“

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Von: Helena Gries, Sandra Kathe, Karolin Schäfer, Tim Vincent Dicke, Tanja Banner, Nadja Austel, Nail Akkoyun, Lucas Maier

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Russland muss im Ukraine-Krieg weiter Verluste hinnehmen. Ein US-General geht von rund 100.000 Opfern aus. Joe Biden wird deutlich. Der News-Ticker.

+++ 15.15 Uhr: Dieser News-Ticker wird hiermit beendet. Alle weiteren Neuigkeiten und Entwicklungen zu russischen Verlusten im Ukraine-Krieg finden Sie in unserem neuen Ticker.

Schwere Verluste im Ukraine-Krieg: US-Präsident Biden äußert sich zu Russlands Lage

+++ 9.35 Uhr: Im Ukraine-Krieg hat US-Präsident Joe Biden nun deutliche Worte in Bezug auf die aktuelle Lage Russlands gewählt. Bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus sagte Biden, der Rückzug aus Cherson zeige, dass Russland und speziell dessen Militär „echte Probleme“ habe.

Biden sagte außerdem, er habe den Schritt „schon seit einiger Zeit“ erwartet und dass er beiden Seiten die Möglichkeit geben würde, ihre Positionen über den Winter „neu zu kalibrieren“. Dass Russland „mit dem Rückzug bis nach der Midterm-Wahl gewartet hat“, bezeichnete Biden als „interessant“.

Schwere Verluste: Fast 79.000 russische Soldaten getötet - 1499 Drohnen abgeschossen

+++ 9.00 Uhr: Mittlerweile sind fast 79.000 Soldaten aus Russland im Ukraine-Krieg gefallen, so zumindest die Einschätzung des Generalstabs der Ukraine. Zudem wurden auch fast 1500 Drohnen von den ukrainischen Streitkräften abgeschossen. Ein Militärexperte schätzt die Verluste sogar auf bis zu 100.000 Soldaten ein (s. Update v. 06.30 Uhr). Die Verluste von Russland im Detail:

+++ 7.35 Uhr: Die russischen Truppen erleiden Verluste durch Artillerie und Raketenangriffe. So nahmen die ukrainischen Truppen nach eigenen Angaben einen Gefechtsstand und mehrere Munitionslager am Mittwoch (9. November) erfolgreich unter Beschuss, wie das Kommando Süd mitteilt.

Bei mehr als 100 Angriffen zerstörten die Soldaten drei Panzer, fünf gepanzerte Fahrzeuge und ein Munitionslager in der Region Cherson. Den Angaben zufolge starben bei den Angriffen mindestens 125 russische Soldaten. Die Angaben konnten bisher nicht unabhängig überprüft werden.

Wie groß sind die militärischen Probleme Russlands? US-Präsident Biden gibt eine Einschätzung ab. (Archivfoto)
Wie groß sind die militärischen Probleme Russlands? US-Präsident Biden gibt eine Einschätzung ab. (Archivfoto) © SNA/Imago

Update vom Donnerstag, 10. November, 6.30 Uhr: Die Opfer auf der Seite von Russland belaufen sich nach Ansicht eines Militärexperten auf ungefähr 100.000 Soldaten. Diese Zahl nannte Mark Milley, der Vorsitzende des Generalstabs der USA, der Nachrichtenagentur Reuters zufolge am Mittwoch (9. November) vor dem Economic Club of New York.

„Das russische Militär hat mehr als 100.000 seiner Soldaten sterben oder verwundet gesehen in der Ukraine“, so der Fachmann. Auf Seiten der Ukraine könnten die Verluste laut Milley ähnliche Ausmaße haben. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Russische Soldaten sollen Helme aus Zweitem Weltkrieg tragen

+++ 22.50 Uhr: Neuesten Berichten des ukrainischen Generalstabs zufolge greift Russland im Ukrainekrieg nach massiven Materialverlusten auf Ausrüstung aus dem Zweiten Weltkrieg zurück. So berichtete die Behörde bei ihrem täglichen Update über das Soziale Netzwerk Facebook, dass neue Rekruten, die in der belarussischen Region Brest ausgebildet worden seien, mit Metallhelmen aus dem Zweiten Weltkrieg und sowjetischer Schutzausrüstung aus den 60er- und 70er-Jahren ausgestattet worden seien.

Auch die Waffen, die die Rekruten erhalten hätten, seien zu einem großen Teil unbrauchbar. Viele der AK-74-Sturmgewehre seien wegen falscher Lagerung nicht funktionsfähig. Auch in anderen Regionen gäbe es Berichte von schlechter Moral bei den russischen Truppen, die vielerorts auch mit „unmenschlichen Aufenthaltsbedingungen und dem Fehlen versprochener Zahlungen“ zusammenhingen.

Verluste im Ukraine-Krieg: Flugabwehr holt russische Drohnen vom Himmel

+++ 19.55 Uhr: Bei Angriffen auf die Ukraine hat die russische Luftwaffe inzwischen mehr als 400 iranische Kamikaze-Drohnen vom Typ Shahed 136 verschossen. Die meisten der automatisierten Kampffluggeräte seien jedoch ohne Schaden angerichtet zu haben, durch die ukrainischen Truppen vom Himmel geholt worden. Das sagte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Yurii Ihnat, nach Angaben der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform.

Die Angriffe mit den Drohnen richteten sich laut Ihnat vor allem auf die Flugabwehrsysteme der Ukraine, was dazu führe, dass viele ihr Ziel nicht erreichten. Laut Geheimdienstangaben hat Russland im Iran auch weitere ballistische Raketen bestellt. Von den bisher hauptsächlich genutzten russischen Iskander-Raketen seien gerade einmal 120 übrig.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Pentagon nennt Invasion „massiven strategischen Fehler“

+++ 17.00 Uhr: Nach Ansicht des US-Pentagon ist die russische Invasion in der Ukraine für Moskau zum „massiven strategischen Fehler“ geworden. Darüber berichtet der Nachrichtensender CNN. Dem Beamten des US-Verteidigungsministeriums Colin Kahl zufolge sei Russland bereits die Hälfte seiner „Haupt“-Panzer sowie die Mehrzahl seiner Präzisionswaffen los. „Putin hat versagt“, zitierte der US-Sender Kahl. „Russland wird aus diesem Krieg geschwächt hervorgehen.“ 80 Prozent seiner Bodentruppen habe Russland „versenkt“.

Darüber hinaus hat offenbar auch die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meer Probleme in der Ukraine. 80 Prozent ihrer Schiffe seien angeblich untüchtig: „Damit meine ich nicht, dass sie gesunken sind, aber sie sind aktuell schlicht arbeitsunfähig“, sagte der israelische Historiker Yigal Levin zu Radio NV, wie Kyiv Independent berichtet.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Russland sprengt Brücken, um Rückzug vorzubereiten

+++ 15.00 Uhr: Wie die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform berichtet, haben russische Truppen mehrere Brücken am Ufer des Flusses Dnipro in der Region Cherson gesprengt. „Die Besatzer haben nicht nur die Dariwka- und die Tiahynka-Brücke gesprengt. Sie sprengten auch die Brücke am Ausgang von Snihurivka in Richtung Kherson über den Kanal, die Brücke in Novokairy und die Brücke in Mylove. Das heißt, die Besatzer sprengen absolut alle Brücken im rechtsufrigen Teil der Region Cherson“, sagte Serhii Khlan, ein Abgeordneter des Regionalrats von Cherson, bei einem Briefing.

Ihm zufolge will Russland die ukrainische Gegenoffensive damit verlangsamen und indes den eigenen Rückzug vorbereiten. „Wir müssen zugeben, dass die Besatzer fliehen, die Besatzer ziehen sich zurück“, sagte Khlan.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Putin würdigt „Held Russlands“

+++ 12.45 Uhr: Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. hat einen Trauergottesdienst für einen umstrittenen Militärgeistlichen in der Moskauer Hauptkathedrale gefeiert. Michail Wassiljew starb laut Kirchenangaben am Sonntag mit 51 Jahren in der „Zone der militärischen Spezialoperation in der Ukraine bei der Ausführung seiner Seelsorge-Aufgaben“, also in Russlands Krieg gegen die Ukraine. Kreml-Chef Wladimir Putin verlieh dem Geistlichen wegen Tapferkeit bei der „Erfüllung der Bürgerpflicht“ posthum den Titel „Held Russlands“, wie die Präsidentenkanzlei mitteilte. Wassiljew hatte Ende Oktober in einem TV-Interview Frauen geraten, viele Kinder zu gebären, damit es nicht so schmerzhaft für sie sei, wenn ein Sohn zum Kriegsdienst eingezogen werde.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Unitionsdepots und Stützpunkte in Cherson zerstört

+++ 12.00 Uhr: Im Laufe des Mittwochs (8. November) haben ukrainische Streitkräfte an der Südfront fünf russische Munitionsdepots, ein Hauptquartier, einen Stützpunkt und ein Treibstoffdepot zerstört. Das berichtete der Sprecher der regionalen Militärverwaltung von Odessa, Serhii Bratchuk, laut der Nachrichtenagentur Ukrinform. Im Bezirk Cherson sollen demnach ein Munitionsdepot und ein weiteres Treibstoff- und Schmiermittellager zerstört worden sein. Im Bezirk Skadovsk wurde der Stützpunkt der Besatzer zerstört, und in der Nähe von Beriyslav wurde ein Munitionsdepot angegriffen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Russland erleidet schwere Verluste im Süden der Ukraine

Update vom Mittwoch, 9. November 2022, 6.00 Uhr: Das ukrainische Einsatzkommando „Süd“ berichtet, dass die ukrainische Armee am 8. November 55 russische Soldaten getötet und vier Panzer, ein Flugabwehrraketensystem Tor-M2, eine Panzerhaubitze Akatsiya, zwei Mörser und neun gepanzerte Fahrzeuge zerstört habe. Außerdem sollen zwei russische Munitionsdepots im Süden der Ukraine vernichtet werden sein. Die Angaben lassen sich nicht unmittelbar unabhängig prüfen.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Wehrpflichtige direkt an die Front

+++ 20.50 Uhr: Nach der Teilmobilmachung in Russland wurden zahlreiche Wehrpflichtige direkt an die Front geschickt. In der Region Luhansk sind offenbar Hunderte russische Soldaten getötet worden. Ein überlebender russischer Soldat hat gegenüber dem britischen Guardian seine Erlebnisse geschildert.

Das Bataillon um Alexej Agafonow, der mit dem Guardian sprach, sei am 1. November in der Region Luhansk eingetroffen. Dort seien ihnen Schaufeln ausgehändigt worden, sie sollten die ganze Nacht Schützengräben ausheben. Allerdings habe es nicht genügend Schaufeln für alle gegeben. In den frühen Morgenstunden des 2. November seien sie bei der Arbeit durch einen ukrainischen Angriff unterbrochen worden. Granaten seien herabgeregnet. Agafonow zufolge hätten die Kommandeure die Einheit kurz vor dem ukrainischen Beschuss im Stich gelassen.

Von den 570 Wehrpflichtigen sollen laut Agafonow nur 130 den Angriff überlebt haben – es wäre der bisher tödlichste bekannt gewordene Angriff auf russische Wehrpflichtige seit der Teilmobilmachung. „Viele, die überlebt haben, verlieren nach dem, was passiert ist, den Verstand. Niemand will zurück“, so Agafonow gegenüber dem Guardian.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Russland gehen „Iskander“-Raketen aus

+++ 14.45 Uhr: Russlands Verluste schlagen sich offenbar nicht nur personell, sondern auch materiell nieder. Beispielsweise scheinen der russischen Armee die Raketen vom Typ „Iskander“ auszugehen. Putin schmiedet nun deshalb eine neue Allianz mit dem Iran.

+++ 13.00 Uhr: Ukrainische Truppen haben wohl zahlreiche Stützpunkte der russischen Armee im Donbass getroffen. Vor allem Kommandoposten und Munitionsdepots seien zerstört worden, so der Generalstab in einer Mitteilung. Es gehe dabei insbesondere um die Gebiete Luhansk und Donezk. Jedoch sind die genannten Angaben nicht unabhängig prüfbar.

+++ 9.45 Uhr: Die ukrainische Luftwaffe hat mitgeteilt, dass Flugabwehrraketeneinheiten des Kommandos „Süd“ am Montag einen russischen Kampfjet vom Typ „SU-25“ in der Region Cherson zerstört haben. Laut Angaben der Recherche-Plattform Oryx sollen bislang 23 Militärflugzeuge dieses Typs im Ukraine-Krieg zerstört worden sein. Diese Informationen sind nicht unabhängig prüfbar.

Update vom Dienstag, 8. November, 7.15 Uhr: Der Ukraine zufolge hat Russland bei Kämpfen im Osten und Süden des Landes weitere Verluste hinnehmen müssen. So sollen in den letzten 24 Stunden insgesamt 35 russische Stellungen getroffen worden sein, darunter fünf Kontrollpunkte. Dies teilte der ukrainische Generalstab am frühen Dienstag mit. Außerdem seien ein Flugzeug und sieben Drohnen abgeschossen worden. Präsident Selenskyj sagte zuletzt, dass insbesondere in der Region Donezk täglich Hunderte Russen sterben würden. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestreitet solch hohe Verluste in der eigenen Reihen.

Verluste für Russland im Ukraine-Krieg: Kaum Aussicht auf Besserung

+++ 22.35 Uhr: In seinem jüngsten Geheimdienstbericht erklärte das britische Verteidigungsministerium, dass sich die mangelnde Luftüberlegenheit Russlands „in den nächsten Monaten wahrscheinlich nicht ändern wird“, da die militärische Ausbildung der Russen unzureichend ist und erfahrene Soldaten verloren gehen, die nicht leicht ersetzt werden könnten.

„Russlands Verluste an Flugzeugen übersteigen wahrscheinlich bei weitem die Kapazität des Landes, neue Flugzeuge herzustellen“, schrieb das Ministerium am heutigen Montag. „Die Zeit, die für die Ausbildung kompetenter Piloten benötigt wird, reduziert Russlands Fähigkeit, die Kampfflugzeugkapazitäten zu regenerieren, weiter.“ Es sei unwahrscheinlich, dass sich die Situation in den nächsten Monaten ändern werde, heißt es in dem Bericht.

Verluste in Russland im Ukraine-Krieg: Putin reagiert und mobilisiert Gefängnisinsassen

Erstmeldung vom Samstag, 05. November: Kiew – Fehlende Ausrüstung, keine Landgewinne und ein desolates Bild russischer Soldaten – für Kremlchef Wladimir Putin läuft im Ukraine-Krieg vieles nicht so wie geplant. Die Verluste für Russland stapeln sich. Auch die Teilmobilisierung brachte nicht den gewünschten Erfolg. Tausende flohen vor dem Einsatz an der Front.

Nun ließ sich Putin etwas Neues einfallen – mit der Hoffnung, das Blatt doch noch zu wenden. Der Präsident unterzeichnete am Freitag (04. November) ein Dekret, das die Einberufung von Schwerverbrechern im Ukraine-Krieg ermöglichen soll.

Verluste im Ukraine-Krieg: Putin mobilisiert Häftlinge

Künftig werden also Menschen an die Frontlinie in der Ukraine geschickt, die bereits im Gefängnis saßen oder deren rechtskräftige Verurteilung noch aussteht, berichtete der US-Sender CNN. Demnach könnten russische Bürger, die wegen Mordes, Raub, Drogenhandel oder anderen schweren Straftaten verurteilt wurden, zum Militärdienst eingezogen werden.

Dies ermögliche die Mobilisierung von tausenden Männern, denen der Wehrdienst bisher verwehrt blieb, schrieb CNN. Ausgenommen seien allerdings Kriminelle, die wegen Pädophilie, Entführung, Terrorismus, Spionage oder Hochverrats verurteilt wurden. Bereits Ende Oktober hatte die Duma einen entsprechenden Gesetzentwurf formuliert. Die Zustimmung von Putin stand noch aus. (kas/nak/hg/tvd mit dpa/AFP)

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