russische Aeroflot-Maschine auf Anordnung des Handelsgerichts in Colombo konfisziert worden. Der Flug SU289 mit 191 Passagieren und 13 Besatzungsmitgliedern an Bord wurde kurz vor dem Rückflug nach Moskau gestoppt.
Der größte Flughafen von Sri Lanka, Bandaranaike, dementierte am Samstag, dass die Regierung in Colombo die Beschlagnahme des Airbus A330 veranlasst habe. Die Angelegenheit sei „rein kommerzieller Natur“, es gebe keinen Anlass für staatliche Einmischung, erklärte die Flughafenverwaltung. Sri Lankas oberster Gesandter in Moskau war am Freitag vom russischen Außenministerium einbestellt worden, wo ihm ein „entschiedener Protest“ übermittelt wurde, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete.
Ob die Beschlagnahmung der SU289 mit den Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Krieges in Zusammenhang steht, blieb zunächst unklar. Hintergrund soll ein Streit mit einem irischen Luftfahrtunternehmen sein, zu dem es am Mittwoch eine Anhörung geben soll. Aeroflot hatte im März alle internationalen Flüge ausgesetzt, nachdem westliche Staaten wegen der russischen Invasion in der Ukraine massive Sanktionen verhängt hatten. Die Flüge nach Colombo wurden im April wieder aufgenommen.
Update vom 4. Juni, 11.01 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres fordert 100 Tage nach Beginn des Ukraine-Kriegs ein sofortiges Ende der Gewalt. In einer Mitteilung von Freitag betonte er, eine Lösung des Konflikts erfordere Verhandlungen und Dialog. Die Vereinten Nationen würden all solche Bemühungen unterstützen.
„Je eher sich die Parteien aufrichtig um eine Beendigung dieses Krieges bemühen, desto besser für die Ukraine, Russland und die Welt“, schrieb Guterres. Guterres forderte ungehinderten Zugang humanitärer Helfer zu allen Bedürftigen. Zudem sollten in den Kampfgebieten eingeschlossene Zivilisten evakuiert, die Zivilbevölkerung geschützt und die Menschenrechte im Einklang mit den internationalen Normen geachtet werden, so Guterres.
„Der Konflikt hat bereits Tausende von Menschenleben gekostet, unsägliche Zerstörungen verursacht, Millionen von Menschen vertrieben, zu inakzeptablen Menschenrechtsverletzungen geführt und eine dreidimensionale globale Krise - Nahrungsmittel-, Energie- und Finanzkrise - ausgelöst, die auf die schwächsten Menschen, Länder und Volkswirtschaften einwirkt“, hieß es in seiner Mitteilung.
Update vom 4. Juni, 7.20 Uhr: Die ukrainische Präsidialverwaltung prognostiziert, dass der russische Angriffskrieg noch bis zu einem halben Jahr dauern kann. „Das kann sich noch zwei bis sechs Monate hinziehen“, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak im Interview mit dem oppositionellen russischen Online-Portal „Medusa“ mit Blick auf die mögliche Kriegsdauer am Freitagabend (3. Juni). Am Ende hänge es davon ab, wie sich die Stimmung in den Gesellschaften Europas, der Ukraine und Russlands verändere.
Verhandlungen werde es erst geben, wenn sich die Lage auf dem Schlachtfeld ändere und Russland nicht mehr das Gefühl habe, die Bedingungen diktieren zu können, sagte Podoljak weiter. Er warnte dabei einmal mehr vor territorialen Zugeständnissen an Russland. Das werde den Krieg nicht beenden. „Weil es für die Russische Föderation - und das hat Herr (Wladimir) Putin mehrmals gesagt - prinzipiell ist, dass allein die Existenz der ukrainischen Staatlichkeit schädlich ist.“ Der russische Vormarsch ziele daher weniger auf die Eroberung konkreter Gebiete als auf die Zerstörung der Ukraine an sich.
Update vom 3. Juni, 22.57 Uhr: Die Ukraine macht am Freitagabend die Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Russland - zumindest indirekt - von weiteren westlichen Waffenlieferungen abhängig. „Wir werden wieder mit Russland sprechen, wenn wir unsere Verhandlungsposition gestärkt haben“, soll laut Kyiv Independent der ukrainische Verhandlungschef David Arakhamia gesagt haben. Sobald mehr der versprochenen Waffen aus dem Westen eingetroffen seien, könne die Ukraine ihre Verhandlungsposition wieder stärken.
Erstmeldung vom 3. Juni, 21.41 Uhr: Moskau - Bundeskanzler Olaf Scholz zögerte nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs nicht lange und kündigte schnell einen Bundeswehr-Zuschuss über 100 Milliarden Euro an. Der Bundestag hat nun mit großer Mehrheit für dieses Sondervermögen gestimmt.
Eine große Mehrheit der Abgeordneten stimmte auch für die notwendige Grundgesetzänderung, mit der das Paket auf den Weg gebracht werden kann. Russland reagierte am Freitag mit Kritik auf die deutschen Pläne.
Außenamtssprecherin Maria Sacharowa prangerte eine „Wiederbewaffnung“ Deutschlands an. „Wir werten die Pläne als weitere Bestätigung, dass Berlin auf dem Weg zu einer erneuten Wiederbewaffnung ist“, sagte sie im Namen des Kremls und fügte an: „Wir wissen nur zu gut, wie das enden kann.“
Russland spielt wohl auf das Aufrüstungsprogramm Nazi-Deutschlands im Zuge der Machtübernahme Adolf Hitlers an. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) sagte im Rahmen der Bundestagsabstimmung: „Das Geld ist gut investiert in Frieden und Sicherheit unseres Landes.“
Mit den 100 Milliarden Euro soll die Ausrüstung der Truppe modernisiert werden. Geplant ist etwa die Anschaffung moderner F-35-Kampfjets, neuer Korvetten für die Marine sowie von Nachfolgern für den Schützenpanzer Marder und den Truppentransporter Fuchs. Genauere Informationen zum Sondervermögen und dessen Aufteilung finden Sie hier.
Wladimir Putin traf sich am Freitag mit Vertretern der Afrikanischen Union (AU) zu Gesprächen über die drohende globale Ernährungskrise. Die Ukraine ist einer der größten Getreideexporteure weltweit. Nach Angaben der AU ist der russische Präsident bereit, den Export von Getreide aus der Ukraine nach Afrika zu ermöglichen. „Wir reisen von hier sehr beruhigt und glücklich über unseren Austausch ab“, sagte AU-Präsident Macky Sall, der auch Präsident des Senegals ist.
Faktisch blockiert die russische Marine die ukrainischen Häfen. Putin sieht sich aber nicht verantwortlich für die Getreideblockade. Er sagte, die Krise habe schon vor dem Ukraine-Krieg begonnen. (epp/AFP)