Diese Trans-Ikone hat jetzt eine eigene Kleiderkollektion und wow, es sieht einfach nur hammergut aus.
„Es gibt keine Kleider für nicht-binäre Femmes wie mich, also habe ich sie selber gemacht.“
Das ist Alok Vaid-Menon, Transaktivist*in, Performer*in und Mode-Ikone aus den USA.

Alok Vaid-Menon ist ein*e indisch-amerikanische*r Performancekünstler*in, Dichter*in und LGBTQ-Aktivist*in. Vaid-Menon identifiziert sich als nichtbinär und transfeminin und benutzt das Pronomen „they“ – ein Plural, der im Englischen gebraucht wird, um nicht „er“ oder „sie“ sagen zu müssen. Im Deutschen gibt es bislang keine gute Lösung dafür. (Außer als Professor Lann Hornscheidt 2014 die Endung X vorschlug, also zum Beispiel „Professx“. Und dann Morddrohungen dafür bekam. Aber das ist eine andere Geschichte.)
Alok beschäftigt sich viel mit den Themen Weiblichkeit, Männlichkeit und warum zur Hölle alles dazwischen immer diskriminiert statt gefeiert wird. Und weil Sichtbarkeit sich meist über Kleidung und Mode transportiert, hat Alok jetzt eine eigene Modelinie veröffentlicht. Sie heißt Them.

Auf der Webseite der neuen Modelinie erklärt Alok, wie die Idee einer eigenen Kleiderlinie entstand:
„Ich fing an, mich als trans zu identifizieren, weil ich von Normen frei sein wollte, aber stattdessen wurde ich mit einer ganzen Reihe neuer Erwartungen konfrontiert, vor allem, wie man sich kleidet. Also begann ich meine eigenen Kleider zu entwerfen, um zu zeigen, was die Welt von mir nicht wollte und was ich für mich selbst wollte.“
„Ich sah Leute wie mich nie in Mode-Kampagnen. Ich konnte kaum Kleidung in der Frauenabteilung finden, die zu meinem Körper passte.“ Also entschied sich Alok, sich eigene Kleidung zu entwerfen. „Ich wollte der Welt zeigen, dass Gender-Nonkonformität, Transfemininität und Körperbehaarung schön sind [...].“

Befreundete trans-Frauen und transfeminine Leute sagten Alok, sie*er solle weniger Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Das Gegenteil geschah: Statt sich zurückzuziehen, damit die Menschen auf der Straße weniger starren, hat Alok einen ganz eigenen Stil entwickelt.
„Cisgender Frauen sagten mir, wenn ich 'als Frau gelesen werden wollte', sollte ich mich auch so anziehen. Einige gingen so weit, dass sie mir 'geeignetere' Kleider anboten – womit sie Kleidung meinten, die meine breiten Schultern verbergen, meine behaarte Brust bedecken, meine Kurven betonen würden.“
Alok aber findet sich aber genau so gut. Und es sieht verdammt gut aus!

„Von uns Trans-Leute wird erwartet, dass wir uns für uns selbst schämen. [...] Wo aber andere Dissonanz verkünden, empfinde ich Harmonie! Brustbehaarung sprießt durch Kleider, haarige Schenkel luken unter kurzen Röcken hervor, große Füße stecken in klobigen Absätzen.“

Alok hat erlebt, dass Schönheit immer nur binär akzeptiert wird – wenn sie also klar als männlich oder weiblich erkannt werden kann. Ein Mann mit Brusthaaren und Kleid? Wird sofort als Regelbruch gelesen.
Warum sollte ich meine (vermeintliche) 'Männlichkeit' kompromittieren müssen, um mit meiner "Weiblichkeit" anerkannt zu werden? Warum sollte ich verschwinden müssen, um andere Menschen komfortabler zu machen?
Alok entwarf letztes Jahr bereits eine Modekollektion mit der Freundin Adrianne. „Das Konzept für die Stücke war, sich vorzustellen, was ich anziehen würde, wenn ich keine Angst vor Gewalt hätte“, schreibt Alok. Überwältigt von der positiven Resonanz ist nun die zweite Kollektion Them. entstanden.

„Als Künstler*in habe ich gelernt, dass manchmal die beste Art der Kritik ist, eine Alternative zu schaffen. Ich glaube, dass die Erschaffung von Bildern anderen Menschen hilft, sich alternative Welten und Arten des Seins vorzustellen.“

„Mein Körper ist nicht das Problem, die Geschlechterbinarität ist es! Ich sollte so aussehen können, wie ich will und die Legitimität meines Geschlechts sollte nicht zur Debatte stehen.“
Viel Erfolg, Alok!
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