Horst Seehofer bekommt ein „Heimatministerium” und die Leute auf Twitter können überhaupt nichts damit anfangen
„Der AfD gefällt das. 1950 auch.“
Am Mittwochmorgen haben sich Union und SPD auf einen gemeinsamen GroKo-Vertrag geeinigt. Außerdem auf die Verteilung der Ministerien. Demnach gehen die Ministerien für Außenpolitik, Finanzen, Familie, Justiz, Umwelt und Arbeit & Soziales an die SPD. Die CDU bekommt die Ministerien für Wirtschaft, Gesundheit, Verteidigung, Landwirtschaft, Bildung und das Kanzleramt. Die CSU die Ministerien für Innenpolitik, Verkehr & Digitales und Entwicklungshilfe.
Die meisten Reaktionen auf Twitter bekommt derzeit jedoch eine Personalie der CSU: Parteichef Horst Seehofer soll neuer Bundesinnenminister werden. Das Ministerium soll laut dpa um einen Bau- und einen Heimatbereich erweitert werden. Die Rede ist nun von einem „Heimatministerium".
Horst Seehofer wird Bundesinnenminister. Das sind einige der Reaktionen auf sein neues „Heimatministerium” auf Twitter:
Und die Menschen wissen nicht so recht, ob sie das witzig oder schlimm finden sollen.
Viele halten es für eine *eher nicht so gute* Idee.
Im Sinne von: wirklich überhaupt nicht gut.
Warum? Weil der Begriff „Heimat" in den letzten Jahren vor allem debattiert wurde, wenn es um Rechtspopulismus und die Angst vor dem Verlust einer „deutschen Identität“ durch Flüchtlinge ging.
Und die CSU für ihre nationalistische Politik bekannt ist.
Mit dem Grundsatzprogramm, welches die CSU im November 2016 beschloss, will Horst Seehofer "Wertegebundenen" und "Nationalkonservativen" ein Zuhause bieten.
Deshalb sehen die Menschen in der Idee eines „Heimatministeriums“ vor allem ein Zeichen rechtskonservativer Politik, welche sich an die AfD annähert.
Die Menschen halten das für gefährlich ...
... und schlagen Alternativen vor. Denn in den zwei Bundesländern Bayern und NRW gibt es bereits ein solches Ministerium.
Das genaue Profil des erweiterten Innenministeriums ist noch offen.
Den Menschen auf Twitter fallen zum Thema „Heimat“ dazu eigentlich nur die Klischees über Deutsche ein.
Das findet (wenig überraschend) auch die Oppostion.
Das neue Ministerium hat schon einen Satire-Twitteraccount.
Nur wie genau man Heimat mit einem Ministerium definieren soll, ist ihnen irgendwie unklar.
Ob es wirklich zu einer GroKo kommt, ist noch nicht abschließend entschieden.
Innerhalb der kommenden drei Wochen wird die SPD ihre Basis zum Koalitionsvertrag befragen. Die Entscheidung ist bindend – stimmen die rund 450.000 Mitglieder dagegen, platzt der GroKo-Deal.