Lübecker SPD-Politiker stellen sich in einer Art IKEA-Katalog vor und IKEA findet es nicht so geil
„Wählst du schon oder überlegst Du noch?“
In Lübeck sind am 6. Mai Bürgerschaftswahlen und mit dieser ungewöhnlichen Idee sorgt die SPD Lübeck gerade für Aufsehen.
Sie haben ein 56-seitiges Magazin gebastelt, in dem sich ihre Spitzenkandidaten im Design eines IKEA-Katalogs vorstellen.
Die Politiker präsentieren sich und ihre politischen Ideen in ihrem privaten Zuhause.
Nur eine Handvoll freiwilliger Helfer hat mit Hilfe eines professionellen Fotografen das Magazin erstellt, das bereits online abrufbar ist.
Am kommenden Wochenende soll es an die Menschen in Lübeck sogar als gedrucktes Magazin verteilt werden. 12.000 Ausgaben werden gerade vorbereitet.
Auch Peter Petereit, Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion, hat sich ablichten lassen. „Wir wollen keinen 08/15 Wahlkampf machen, das ist langweilig“, sagt er gegenüber BuzzFeed News.
Die SPD-Lübeck will „Pepp“ in den Wahlkampf bringen, so Petereit gegenüber BuzzFeed News. Besonders stolz ist er darauf, dass sie das 56-seitige Magazin ganz ohne Hilfe einer professionellen Agentur erstellt haben.
Petereit wünscht sich, dass ein Wahlprogramm, wenn in auf diese Art und Weise gestaltet ist, nicht direkt in der Mülltonne landet, sondern „mit Spaß gelesen wird”. Sogar von der Konkurrenz hat Petereit Komplimente für diese Idee bekommen, sagt er.
Die Idee für ein Wahlprogramm im Stil eines Ikea-Katalogs ist dagegen nicht neu. Schon 2016 verwirklichte die Podemos-Bewegung in Spanien diese Idee, wie Spiegel Online berichtete.
Gegenüber BuzzFeed News sagt Peter Petereit von der SPD-Lübeck, man habe diese Kampagne zum Vorbild genommen, sie allerdings weiterentwickelt und die Fotos bei den Lübecker Politikern Zuhause gemacht, um so noch näher dran zu sein, so Petereit.
IKEA Deutschland antwortet auf eine Anfrage von BuzzFeed News, dass man „Nicht glücklich” über die Anmutung dieser Lübecker Kampagne sei, die offensichtlich an einen IKEA-Katalog angelehnt ist.

Peter Petereit nimmt die Kritik gelassen und betont, wie wichtig es für ihn und seine Kollegen sei, ist im Wahlkampf aufzufallen. „Wir finden es peppig, Wahlkampf anders zu machen. Wir wollen einen Wahlkampf machen, der neugierig macht und das Interesse der Menschen weckt.“
Das komplette 56-seitige Magazin der SPD gibt es hier.
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