Meine Gedanken damals: Endlich noch mehr Justin Timberlake als Schauspieler (sad but true). Meine Erwartungen waren damals als frischer Teenie nicht hoch und wurden dann irgendwie so mehr oder weniger erfüllt. Aber was würdest du von einem dieser Filme erwarten? Dachtest du gerade, dass sich der Film um einen Mann und eine Frau dreht, die den Film als Freunde starten und in einer Beziehung beenden?
Dann lagst du richtig, zugegebenermaßen war das aber auch nicht besonders schwer. Das ist jedoch nur das geringste Problem mit diesen Filmen, die beide im Jahr 2011 erschienen sind. Man weiß eigentlich schon alles, bevor der Film überhaupt angefangen hat. Aber wer‘s mag, was soll‘s. Noch weniger Mühe als mit der vorhersehbaren Aufmachung des Films wurde sich hier mit der Handlung gegeben. Man nehme einen Mann und eine Frau und weil die bekanntlich keine Freunde sein können, müssen sie sich eben auf Biegen und Brechen verlieben. Weitere Lebenszeit, die du dir besser sparen solltest.
Gefühlt alle, die ich kenne waren damals Fans der Serie Türkisch für Anfänger, aber warum eigentlich? Die schauspielerischen Leistungen von Josefine Preuß und Elias M‘Barek waren wohl eher nicht der Grund. Die Serie endete damit, dass Lena ihre Karriere bei der Zeitung aufgibt. Begründung waren die Muttergefühle während ihrer Schwangerschaft. Ist ja auch verständlich, wie sollte eine Frau denn auch schwanger sein und gleichzeitig arbeiten? Außerdem seltsam ist die Obsession, die Lena und Cem miteinander haben. Ich meine mal ganz ehrlich, diese Stiefbruder-Schwester-Beziehungen sind doch einfach unpassend für eine ARD-Vorabendserie mit junger Zielgruppe.
Nach dieser verkorksten Serie kamen die Produzent:innen dann auf die geniale Idee einen Film zu machen. Der schickt die Protagonist:innen der Serie nach einem Flugzeugabsturz auf eine einsame Insel und enthält die Haupthandlung der Serie. Cem und Lena können sich am Anfang nicht leiden, verlieben sich dann aber ineinander. Extrem originell, aber wenigstes diesmal nicht als Bruder und Schwester. Der Film zur fragwürdigen Serie lässt sich mit einem Adjektiv zusammenfassen: unnötig!
Wer kann sich bitte nicht an den Twilight-Boom erinnern? Es ist sicher nicht schwer hier haufenweise Gründe aufzuführen, was an Twilight alles kontrovers oder klischeehaft und kitschig ist. Ich möchte mich aber auf ein Detail beschränken, dass mich bei Vampirfilmen und -Serien immer wieder etwas verstört: der Altersunterschied!
Wir leben in einer Gesellschaft, in der große Altersunterschiede häufig noch kritisch beäugt werden, gerade wenn die Frau älter ist als ihr Partner. Anders sieht es bei Edward und Bella aus. Bella wurde 1987 geboren und ist zum Zeitpunkt der Handlung 17 Jahre alt. Edward hingegen wurde 1901 geboren und ist dementsprechend 104, als er mit der Minderjährigen zusammenkommt. Aber das passt schon, immerhin sieht er ja noch knackig aus und hat seit seiner Verwandlung 1918 immer schön fleißig die Highschool besucht, lol.
Wie man es auch dreht und wendet. Beim besten Willen kann ich heute nicht mehr nachvollziehen, wie dieser Filme gedreht werden konnte und wie ich den Film überhaupt ausgehalten habe.
Die beiden Hauptdarsteller wollen eine Kreuzfahrt machen, natürlich um Frauen aufzureißen. Wo könnte man das auch besser machen als auf einem Boot, da können sie ja schließlich nicht fliehen?! Nach einer Streitigkeit mit dem Angestellten im Reisebüro bucht dieser für sie eine Schwulen-Kreuzfahrt. Das ist natürlich eine Strafe, immerhin sind die beiden jetzt auf einem Boot mit lauter schwulen Männern. Wer weiß, was die mit ihnen anstellen wollen und sie haben keine Ausweichmöglichkeit. Ach warte, wo haben wir das schonmal gehört?
Lassen wir mal außer Acht, wie daneben die Kreuzfahrt generell beschrieben wird, nämlich mit noch mehr Klischees als die Prince Charming-Villa. Übrig bleibt die Message, dass es voll klargeht, wenn Heteros sich eine Kreuzfahrt buchen, mit dem Ziel Frauen aufzureißen. Alles gut, solange es ihnen nicht selbst passiert? Was könnte auch schlimmer sein, als von einem anderen Mann angeflirtet zu werden? Ziemlicher Doppelstandard! Fernab davon, wer bucht als Strafe die falsche Reise? Nach dem Motto „euch mag ich nicht, ihr müsst zu den Schwulen“. WTF?!
Der Film aus dem Jahr 1994 ist nicht schlecht gealtert, er war auch damals schon schlecht. Von meiner Mitbewohnerin wurde er mir als Klassiker verkauft, den sie schon mit ihren Eltern gesehen hat. Als ich ihn dann gesehen habe, ist mir leider fast die Kinnlade runtergefallen.
Eigentlich kommt keiner der Akteure im Film gut weg. Der von Til Schweiger verkörperte Protagonist Axel (ja Axel) hat seine Frau betrogen, deshalb trennt sie sich von ihm. Er weiß nicht, wohin und kommt bei Walter unter, der schwul ist. Natürlich steht Walter auf Axel, wie sollte es denn auch anders sein? Dann stellt sich heraus, dass seine Ex schwanger ist und sie ihn jetzt heiraten will, warum auch immer. Seit er jetzt aber mit einem schwulen Mann zusammenwohnt, fragt sie sich allerdings, ob Axel auch schwul ist.
Beim Schreiben dieses Artikels fällt mir immer mehr auf, dass schwule Männer oft als Pointe in Komödien oder Ausgangspunkt von unnötigem Drama genutzt werden. Vielleicht wäre die Filmwelt ein besserer Ort, wenn das nicht so wäre.
Hier handelt es sich um einen Sonderfall, denn der alte Zeichentrickfilm hat für immer einen Softspot in meinem Herz. Sie nimmt den Platz ihres Vaters ein, erarbeitet sich den Respekt der anderen Soldaten, kämpft und gewinnt am Ende.
Die neue Version ändert das allerdings. Hier muss sich Mulan nichts mehr erarbeiten, sondern kommt als eine Art Superheldin auf die Welt, die ihre Begabungen aber verstecken soll. Der Punkt der Identifikation wurde einfach gestrichen und der Film hat dadurch ein massives Downgrade bekommen. Empfehlen würde ich den Film niemanden.
Rob Schneider ist eine Red Flag, wann immer man ihn sieht und auch Adam Sandler bekommt eine kleine Nebenrolle in diesem Film. Als Kind habe ich mir darüber aber natürlich keine Gedanken gemacht. Zumindest spielen Anna Farris und Rachel McAdams mit als kleiner Lichtblick in einem großen Durcheinander.
Zur Handlung: Die beliebte Highschool-Schülerin Jessica liebt es auf anderen rumzuhacken (wie sie damit so beliebt geworden ist, lasse ich mal dahingestellt). Eines Tages geht sie mit ihren Freund:innen in die Mall und klaut dort verfluchte Ohrringe. Einen der beiden geklauten Ohrringe verliert sie, trägt den anderen aber trotzdem weiter. Den verlorenen Ohrring zieht dann ein Krimineller an und die beiden tauschen durch Magie ihre Körper. Klingt irgendwie komisch? Ist es auch!
Am Ende geht natürlich alles gut aus und Jessica ist wieder in ihrem Geburtskörper, Happy End für alle? Na ja, es geht. Immerhin könnte man auch sagen, dass Jessica selbst kriminell ist und sich ihr Körper nur ihrem schlechten Charakter angepasst hat. Ohne diesen Körpertausch wäre ihr auch nicht aufgefallen, wie mies sie alle anderen behandelt.
Als Kind fand ich alles von Jack Black gut und bis heute mag ich viele Filme mit ihm. Dieser hier gehört aber schon lange nicht mehr dazu: Hal Larson, der selbst mehr als durchschnittlich aussieht, steht auf Äußerlichkeiten. Wir alle wissen ja, dass dicke Leute immer hässlich sind, deshalb ist gutes Aussehen hier einfach gleichgesetzt mit very skinny. Er wird hypnotisiert, um sich mehr auf die inneren Werte einer Frau zu konzentrieren. Daraufhin verliebt er sich Hals über Kopf in Rosemary.
Gwyneth Paltrow, die Rosemarys Rolle übernahm, musste wohl den ganzen Film über einen Fatsuit tragen. Einfach eine curvy Schauspielerin zu casten, wäre aber auch viel zu aufwändig gewesen. Wie auch immer, am Ende natürlich alles easy peasy und die beiden bekommen ihr Happy End.
Übrig bleibt aber die Frage, was sich alle Beteiligten des Films gedacht haben. Halten wir fest: kräftige Frauen sind nicht schön. Schlanke Frauen haben offenbar einen schlechten Charakter und ein dicklicher weißer Mann mittleren Alters kann darüber entscheiden, welche Frau in welche Kategorie passt.
Du hast mit Filmen deiner Kindheit ähnliche Erfahrungen gemacht, die fehlen aber auf dieser Liste? Dann schau doch mal bei diesen weiteren 15 Filmszenen vorbei, bei denen wir 2022 nur noch den Kopf schütteln können.