Okay. Old but Gold ist die Devise. Hier wollen zwei Trickbetrüger (Robert Redford und Robert Earl Jones) sich an einem Mafia-Boss rächen, der einen gemeinsamen Freund von ihnen ermorden ließ. Um das zu erreichen, wollen die beiden diesen mit einem falschen Wettbüro um sein Vermögen bringen.
Der Film war 1974 so ein riesiger Erfolg, dass er direkt 7 Oscars abräumte. Daneben nochmal 3 weitere Nominierungen. Sehr coole Story und zumindest inspiriert durch wahre Begebenheiten. Drehbuchautor David S. Ward schrieb ein Drehbuch, welches von den wahren Begebenheiten der Betrügerbrüder Fred und Charley Gondorff, inspiriert war. David Maurer hatte ein Sachbuch mit dem Titel The Big Con über die beiden verfasst. Maurer bemerkte die Ähnlichkeiten und klagte Universal dafür an, plagiiert zu haben. Universal und er einigten sich außergerichtlich, was Ward überhaupt nicht verstand. Er beteuerte, dass er mithilfe vieler Sachbücher recherchiert habe.
Die Geschichte basiert auf den wahren Erlebnissen des Hochstaplers Frank Abagnale, der zwischen den 60er- und 70er-Jahren mehrere Checks fälschte und einen finanziellen Schaden von rund 2,5 Millionen US-Dollar anrichtete. In der Verfilmung liefern sich Leonardo DiCaprio und Tom Hanks, der den hartnäckigen Detective Carl Hanratty spielt, ein fast schon liebevolles Katz- und Mausspiel.
Der echte Abagnale hat nach dem Absitzen seiner Strafe die Firma Abagnale & Associates gegründet, die Firmen in Sachen Urkundenbegutachtung und Risikomanagement berät. Durch diese ist er schließlich wirklich zum Millonär geworden. Die Figur seines Gegenspielers Carl Hanratty ist erfunden, denn im Laufe der Zeit wurden immer mehr Agent:innen auf Abagnale angesetzt. Aber mit dem, ihn verfolgenden FBI-Agenten Joseph Shea, war Frank tatsächlich über 30 Jahre lang befreundet.
Es geht um den anfangs verheirateten Steven Russel, der nach einem überlebten Unfall endlich seine Homosexualität ausleben will. Um seinen neuen Lebensabschnitt so ausschweifend wie möglich zu gestalten, fängt er mit Betrügereien an. Luxus und Liebe kommt eben manchmal nicht von irgendwo her. Irgendwann fliegt jedoch alles auf und er landet im Gefängnis. Wie es das Schicksal will, lernt er dort den ebenfalls schwulen Phillip Morris kennen und die beiden verlieben sich ineinander. Wieder in Freiheit will Steven seinem Schatz das Beste vom Besten bieten und fängt erneut mit Betrügereien an.
Comedy-Star Jim Carrey als liebeskranker Betrüger, der alles für seinen Phillip Morris tut? Das kann nur gut werden. Der echte Steven Russel sitzt noch heute hinter Gittern. Weil er so oft aus dem Gefängnis geflohen ist, sitzt er 23 Stunden täglich in Einzelhaft.
Ich weiß nicht, was er an sich hat, aber Leo ist einfach brillant in Rollen von unehrlichen Menschen. Diesmal spielt er Jordan Belfort, der als betrügerischer, Geld waschender Aktienhändler zum Multimillionär wurde.
Ein schockierender, saukomischer Film, der ebenfalls auf wahren Begebenheiten beruht. Beunruhigend? Ein bisschen ...
An der wunderschönen Côte d’Azur soll der Magier Stanley Crawford (Colin Firth) eine junge Betrügerin, welche die reichen Zugezogenen mit ihren „übersinnlichen Fähigkeiten“ beeindruckt, entlarven. Doch Emma Stone ist als Möchtegern-Medium so charmant, dass sie den zynischen Stanley schnell um den Finger wickelt.
Mein Arthaus-Herz schlägt höher bei diesem Film. Auch wenn ich kein Fan von Regisseur Woody Allen bin: Die Kulisse, das Ensemble und die goldenen 20er bringen mich dazu, diesen Film einfach zu mögen. Die Figur Stanley Crawford basiert zwar auf dem realen Charakter William Robinson, ein Bühnen-Magier, der als chinesischer Zauberkünstler Chung Ling Soo auftrat. Außerdem besuchte er tatsächlich Séancen, um Fake-Medien zu entlarven. Die Love Story wurde allerdings dazugedichtet.
Okay, kommen wir endlich mal zu einem deutschen Beispiel. Du hast vielleicht auch Thomas Manns Roman Felix Krull irgendwann in der Schule aufgetischt bekommen. Tja, das ist die aktuellste Kinoverfilmung der Geschichte.
Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Felix Krull (Jannis Niewöhner) tauscht seine Identität mit dem Marquis Louis de Venosta, damit dieser mit seiner Geliebten zusammen sein kann. Die Rolle fällt ihm sichtlich leicht, da er schon immer ein Talent dafür hatte, in andere Rollen zu schlüpfen.
Wahr ist, dass ich mir die Zusammenfassungen der Kapitel im Internet durchgelesen habe, anstatt das Buch zu lesen. Thomas Mann wurde von den Memoiren des rumänischen Hoteldiebes und Hochstaplers Georges Manolescu inspiriert. Die ganze Story rundum Felix Krull, war jedoch eher als Parodie eines klassischen Entwicklungsromans angedacht.
Und weil es so schön war, kommt direkt eine deutsche Miniserie hinterher. Anfang der 80er wurden Teile aus Hitlers vermeintlichen Tagebuch im Magazin Stern veröffentlicht. Allerdings haben diese sich wenig später als Fake herausgestellt. Also auch hier steckt eine wahre Geschichte dahinter.
Mit der Netflix-Serie Inventing Anna ist natürlich die Erfolgsserie rund um die Geschichte der russisch-deutschen Anna Sorokin gemeint, die sich in der High Society New Yorks herumgetrieben und Banken, Hotels und Freund:innen um insgesamt 275.000 Dollar betrogen hat.
Doch damit nicht genug. Erfahre hier, wie Anna Sorokin jetzt Instagram für sich nutzt.
Amanda Seyfriend verkörpert in dieser Miniserie auf Disney+ die Start-Up-Chefin Elizabeth Holmes. Mit 19 hat diese nämlich ihr Biotech-Unternehmen Theranos gegründet. Der von ihr bereitgestellte Apparat sollte dazu imstande sein, unzählige Krankheiten zu erkennen und das mit nur einem Bluttropfen. Erst 2015 fand man heraus, dass Holmes ihre Investor:innen und Patient:innen einfach belogen hatte und ihre Tests nicht funktionierten.
Die echte Elizabeth Holmes steht immer noch regelmäßig vor Gericht und ist mit einem Multimilliardär zusammen. Zwar drohen ihr mindestens 20 Jahre Gefängnis, aber zurzeit genießt sie noch ihr Luxusleben auf freiem Fuß.
Seit dem 29. September 2022 ist Michael Bully Herbigs Film Tausend Zeilen in den deutschen Kinos zu sehen. Dabei wird die Geschichte des SPIEGEL-Skandals rundum den Journalisten-Hochstapler Claas Relotius, über die auch fr.de berichtet hat, auf leicht zynische und sehr unterhaltsame Weise nachgestellt. Relotius war der Goldjunge des deutschen Journalismus. Dank seiner atemberaubenden Reportagen, sahnte er mehrere Presse-Preise ab.
Ein begnadeter Autor war er schon, nur eben kein ehrlicher Journalist. Der Großteil seiner Reportagen war erfunden und er wurde als Hochstapler enttarnt. Auf die Schliche ist ihm sein Kollege Juan Moreno, gespielt von Publikumsliebling Elyas M‘Barek, gekommen.
Alles in allem ist der Film ein kreatives Zusammenspiel, das aus der Aufdeckung eines Betrugs, dem parodierten Porträt des deutschen Qualitätsjournalismus und einem gut funktionierenden Schauspiel-Ensemble entsteht. Sehr zu empfehlen! Schau auch gerne mal auf unserem Instagram und TikTok-Channel vorbei und erfahre, welche Vorlieben die Stars von Tausend Zeilen in Sachen Schreiben, Schauspiel und Film haben.
Wenn du noch mehr Film- und Serienempfehlungen möchtest, dann sieh dir doch mal diese 26 verstörenden Schocker an, die perfekt in diese Jahreszeit passen.