11 Netflix-Serien, die auf wahren Begebenheiten beruhen und bei einigen bin ich geschockt

Links sieht man Julia Garner in der Netflix-Serie „Inventing Anna“ und rechts Evan Peters als Serienmörder Jeffrey Dahmer.
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Diese Netflix-Serien basieren auf wahren Begebenheiten.
  • Nadja Goldhammer
    VonNadja Goldhammer
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Netflix hat eine blühende Fantasie?

Netflix bietet für viele eine Genre-Vielfalt, an der man sich nicht satt sehen kann. Einige der Titel, die sich Nutzer:innen auf der Streaming-Plattform ansehen können, sind dabei Netflix-Eigenproduktionen. Häufig war für diese die komplette Kreativität der Schöpfer:innen gefragt, doch in einigen Fällen schrieb stattdessen das wahre Leben die Geschichten hinter den Serien.

Zeit für eine kleine Liste, wenn du auch schon immer wissen wolltest, welche Serien auf Netflix auf wahre Begebenheiten beruhen.

Hinweis: Einige der genannten Serien behandeln Themen wie Drogen, Vergewaltigungen und Mord.

1. „Orange is the new Black“

Die junge College-Absolventin Piper Kerman verliebte sich in die ältere Drogenhändlerin Catherine Cleary Wolters. Durch die Beziehung wurde sie selbst ins Schmuggelgeschäft gezogen und musste Jahre später dafür ins Gefängnis. Kerman saß ihre circa einjährige Haftstrafe ab und schrieb das Buch „Orange Is the New Black: Mein Jahr im Frauenknast“, um ihre Erfahrungen zu verarbeiten.

Allerdings geht sie in ihrem Buch nicht wirklich auf die Hintergründe der Mit-Insassinnen ein. Außerdem saß Kerman ihre Strafe nicht im selben Gefängnis ab wie ihre Ex-Freundin, womit auch dieser Erzählstrang komplett wegfällt. Mit ihrem Verlobten Larry ist die echte Piper allerdings noch verheiratet.

2. „Maid“

Alex trennt sich von ihrem toxischen Freund und will mit ihrer Tochter ein neues Leben anfangen. Zunächst zieht sie ins Frauenhaus und nimmt einen Job als Putzkraft an, um über die Runden zu kommen. Durch eine ihrer Kundinnen bekommt sie einen Studienplatz und hat neue Hoffnung auf ein besseres Leben.

Die Geschichte basiert auf den Memoiren von Stephanie Lands Beststeller „Maid – Harte Arbeit, wenig Geld und der Überlebenswille einer Mutter.“ Das meiste ist tatsächlich wahr. Allerdings wurde es alles zunächst abgemildert: Die echte „Maid“ lebte nämlich nicht im Frauenhaus, sondern in einer Unterkunft für Obdachlose. Mittlerweile lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Montana.

3. „Unbelievable“

Bei der Netflix-Serie wurde eine Reportage des unglaublichen Vergewaltigungsfalls zur Vorlage genommen. Tatsächlich ist das meiste, was in der Serie zu sehen ist, wahr. Zwischen 2008 und 2011 lief in den USA der Prozess rund um den Fall von Marie Adler. Die junge Frau wurde in ihrem eigenen Apartment gefesselt und vergewaltigt. Sie ging zwar zur Polizei, aber keine:r glaubte ihr. Wegen angeblicher Falschaussage sollte sie sogar eine Strafe zahlen. Die Serie zeigt damit noch einmal, wieso nur an Bruchteil aller Vergewaltigungen überhaupt angezeigt werden.

Die echte Marie Adler arbeitet heute als Truck-Fahrerin.

4. „Unorthodox“

Deborah Feldmann wuchs unter den Satmarer:innen, einer streng jüdischen Gemeinde in New York, auf. Mit gerade mal 17 Jahren wurde sie verheiratet, bekam einen Sohn und hielt es ein paar Jahre später nicht mehr aus, in dieser unterdrückenden Gesellschaft zu leben. Noch heute lebt sie mit ihrem Sohn in Berlin.

Die Flashbacks, die das Leben der jungen Esty in der Netflix-Serie „Unorthodox“ zeigen, sind stark an die Autobiografie Feldmanns angelehnt. Ihre Erlebnisse in Berlin sind aber eher fiktiver Natur. Außerdem lebte Deborah fünf Jahre mit ihrem Mann zusammen, anstatt nur ein Jahr. Es dauerte zudem einige weitere Jahre, bis sie Berlin zu ihrer Heimat machte.

5. „The Crown“

Die Serie über die britische Königsfamilie läuft bereits erfolgreich seit 2016 auf Netflix. Das Leben von Queen Elizabeth II wird in dieser Serie sehr detailliert beschrieben. Peter Morgan, Autor der Serie, gab im Interview mit „The Royal Collector‘s Edition“ an, dass die Macher:innen genau recherchiert haben und das meiste der Wahrheit entspricht. Nur den genauen Dialoglaut können sie natürlich nicht wiedergeben.

Auch weitere Details sind, wahrscheinlich der Dramatik willen, umgeändert worden. So hat Prinz Phillip nie ein Problem damit gehabt, vor seiner Frau zu knien. Auch die Affäre mit der Bühnenkünstlerin Pat Kirkwood wird ihrerseits bis heute abgestritten. Es wurden sich somit einige kreative Freiheiten erlaubt.

6. „When they see us“

Die Serie „When they see us“ behandelt den Fall von fünf 13-16-jährigen latein- und afroamerikanischen Jugendlichen, die beschuldigt worden sind, eine 28-jährige Joggerin vergewaltigt zu haben. Die jungen Männer wurden in schmerzhaften Verhören zu Geständnissen gezwungen und verurteilt. In der Serie werden der Prozess und die Erlebnisse der unschuldig verhafteten Jugendlichen geschildert.

7. „Stateless“

Die in eine Sekte geratene Deutsch-Australierin Sofie ist auf der Flucht und wird daraufhin in ein Flüchtlingslager verfrachtet, da sie ihre Identität nicht preisgeben will.

Die Geschichte basiert auf dem wahren Leben von Cornelia Rau, die irrtümlicherweise für eine Person gehalten wurde, die sich illegal in Australien aufhielt. In der Serie soll auf die knallharte Asylpolitik Australiens hingewiesen werden, indem nicht nur Raus‘, sondern auch das triste Schicksal anderer Immigranten in dem Flüchtlingslager beleuchtet wird.

8. „Girlboss“

„Girlboss“ handelt von der Erfolgsgeschichte von Sophia Amoruso, der Gründerin von Nasty Gal. Sie begann damit, Secondhand-Klamotten auf eBay zu verkaufen und baute sich so Schritt für Schritt ihr eigenes Unternehmen auf.

Die Serie ist eher lose an die Geschichte rund um das Leben der Protagonistin angelehnt und kam auch nicht so gut bei den Zuschauer:innen an: nach der ersten Staffel wurde sie bereits abgesetzt.

9. „Baby“

Im Jahre 2013 machte der Baby Squillo-Skandal in Italien die Runde. Bei diesem ging es darum, dass sich zwei junge Mädchen aus gutem Hause prostituiert haben, um sich Luxusware zu kaufen.

Die Serie Baby hat die grundlegende Story des Skandals genutzt, aber eine eigene Geschichte drumherum gesponnen.

10. „Dahmer“

Jeffrey Dahmer gilt als einer der schrecklichsten Serienmörder der 60er Jahre. Der Amerikaner lockte vorwiegend homosexuelle junge Männer in sein Apartment, um diese dort zu missbrauchen und zu ermorden.

Viele Details in der Serie, wie der Werdegang Dahmers, entsprechen der Wahrheit. Es gab jedoch einige Änderungen. Die misstrauische Glenda Cleveland lebte nicht direkt nebenan, sondern in einem anderen Gebäude. Die direkte Nachbarin hat allerdings von einem unerträglichem Gestank berichtet. Die Serie hat beide Personen zu einem Charakter vermischt. Außerdem haben einige Verbrechen, die Dahmer nur „vorhatte“ nie in der Realität stattgefunden. Ein Beispiel hierfür ist Dahmers Plan, einen Jogger anzugreifen und diesen mit nach Hause zu schleppen.

11. „Inventing Anna“

Das meiste in der Serie ist tatsächlich wahr! Anna Sorokin ist eine deutsch-russische Hochstaplerin, die sich eine Zeit lang als Millionenerbin ausgegeben und die High Society New York an der Nase herumgeführt hat. Sie schwindelte reiche Bekannte, Luxushotels und Banken an und betrog diese um (offiziell!) insgesamt 275.000 Dollar. Tatsächlich war eine fleißige Journalistin namens Jessica Pressler (in der Serie Vivian Kent), an dem Fall dran und schrieb die Reportage, auf der die ganze Serie basiert.

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