Da die Serie für Diversität in der deutschen Filmlandschaft steht und auch das Autorinnenteam an die Charaktere und den Vibe der Serie angepasst wurde, haben wir einige interessante Statements gesammelt. Diese zeigen, dass es WIRKLICH sinnvoll ist, eine Serie über junge Frauen nicht von Ü40 weißen, Cis-Männern schreiben zu lassen.
Übrigens: Seit dem 17. April erscheint „Para – Wir sind King“ Staffel 2 montags in Doppelfolge ab 20:15 Uhr bei Warner TV.
Viktoria: Mein Name ist Viktoria So Hee Alz und ich bin die Headautorin der zweiten Staffel von “Para - Wir sind King.” Gemeinsam mit Mireya Heider de Jahnsen, Olivia Lauren Requat, Susann Schadebrodt und Malina Nnendi Nwabounwor haben wir die sechs Episoden der neuen Staffel entwickelt, geplottet und geschrieben.
Viktoria: Bei der ersten Staffel geht es ja um den Drogenfund und die große Schuld, in die sich die Mädchen stürzen. In der zweiten Staffel geht der Traum vom schnellen Geld weiter. Dieses Mal wollen die Freundinnen jedoch auf der legalen Seite bleiben, und ein Späti entpuppt sich plötzlich als große Chance. Wir begleiten die vier Freundinnen, wie sie durch die Straßen Berlins und ihr Leben navigieren – zwischen Hoffnung, Frustration, Versuchung und jeder Menge Spaß.
Viktoria: Für uns war von Anfang an klar: Im Zentrum steht – und das Herz der Serie ist – die Freundinnenschaft zwischen Hajra, Fanta, Jazz und Rasaq. Diese Energie und diese enge Verbundenheit wollte ich unter uns Autorinnen ebenfalls aufbauen. Denn nur, wenn wir es fühlen, können wir es auch schreiben. Und darauf haben sich alle Autorinnen eingelassen, worüber ich unendlich dankbar bin.
Zunächst haben wir gemeinsam die erste Staffel analysiert und uns darüber ausgetauscht, was uns daran gefiel, was wir anders erzählt hätten und warum. Dann begannen wir in vielen Writers Room Sessions eine gemeinsame Vision für die zweite Staffel zu formen. Uns war jedoch von Anfang wichtig: Alle vier Figuren werden gleichwertig behandelt und weiterentwickelt. Wir wollten mit ihnen in die Tiefe gehen und die Komplexität der Figuren ausbauen, aufmachen und feiern. Das sollte – und das ist meiner Meinung nach auch ziemlich gut gelungen – den Plot, die Handlung und den Bogen der zweiten Staffel bestimmen.
Ein weiterer Wunsch von uns war es, die Freundinnen aus dem kriminellen Milieu zu lösen und ihnen eine Art Lernprozess aus der ersten Staffel mitzugeben. Da wir Autorinnen alle einen Bezug zu Berlin haben – einige von uns sind hier aufgewachsen oder haben hier eine Weile gelebt, und viele von uns tun es immer noch – haben wir den Ort Berlin als eine zusätzliche Figur betrachtet und in unsere Erzählung eingebunden. Was ist typisch für Berlin? Wie ist Berlin im Sommer? Mit welchen Menschen trifft man hier zusammen und welche Orte jenseits der touristischen Hotspots bietet Berlin? So kamen wir – auch basierend auf der Vorgeschichte aus der ersten Staffel – relativ schnell und organisch auf den Späti als neuen bedeutenden Schauplatz für die zweite Staffel.
Viktoria: Mein Credo lautet immer: Möglichst nah dran zu schreiben und nicht über etwas. Das bedeutet, sich nicht nur von außen inspirieren zu lassen, sondern auch eigene Erfahrungen, Lebensrealitäten und Geschichten einzubeziehen und mitzudenken. Dafür ist ein Gefühl von Vertrauen und Sicherheit untereinander notwendig, und darüber bin ich immer noch unendlich dankbar, dass dies von Anfang an und ununterbrochen vorhanden war.
Viktoria: Diversität ist Realität. Diversität ist auch kein Trend, der neuerdings aufgekommen ist. Sie war schon immer da. Aber sie war einfach nicht sichtbar. Es ist nicht nur eine Pflicht, sondern auch ein Privileg, Diversität in den Medien repräsentieren zu dürfen.
Viktoria: Es gab während des Drehs hier und da einige Überlegungen, ob alles so funktionieren würde. Man sagt ja, dass ein Film/eine Serie dreimal entsteht: Einmal beim Schreiben, einmal beim Drehen und einmal beim Schneiden. Manchmal oder sehr wahrscheinlich passiert es, dass das, was beim Schreiben einwandfrei aufgeht und funktioniert, beim Drehen plötzlich nicht so organisch und rund wirkt, weil Gedanken, Visionen und Ideen weiterleben und weitergedacht werden.
Das ist das Magische am Filme/Serien machen. Dafür bedarf es von allen Seiten, von allen Departments ein absolutes Vertrauen und einen Konsens darüber, dass wir alle die bestmögliche Serie erzählen und machen wollen. Ein Beispiel: Da wir in der zweiten Staffel einige neue Figuren etabliert und sie in bestimmte Konstellationen mit den bereits bestehenden Figuren gebracht haben, haben sich während des Drehs andere, viel spannendere Konstellationen eröffnet, denen wir nachgegangen sind und entsprechend Szenen, Dialoge und Handlungen angepasst.
Viktoria: „Wer macht Para? Wir machen Para!” Das war einfach eine Energie, die wir auch im Autorinnenteam gespürt haben.
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