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„The Bear“ ist die perfekte Serie für alle, die schon einmal in der Gastro gearbeitet haben

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„Okay, Jeff.“ „Es heißt Chef. Okay, Chef.“

Die Arbeit in einem Restaurant kannst du kaum mit anderen Berufen vergleichen.

Die Schauspieler Jeremy Allen White, Liza Colón-Zayas und Ayo Edebiri aus der Disney + - Serie „The Bear“.
„The Bear“ hält den Restaurant-Alltag fest. © Everett Collection/Matt Dinerstein/FX Networks

Vor allem dann nicht, wenn du es gewohnt bist, in einem Spitzenrestaurant zu arbeiten, in dem alles ganz schnell gehen muss. Es kann sein, dass es dir so vorkommt, als ob du den ganzen Tag Bestellungen runterratterst, sicherstellt, dass deine Gäste sich wohlfühlen, und dafür sorgst, dass die Bestellungen richtig vorbereitet wurden. Und am Ende hoffst du, dass dein Service gut genug war, um Trinkgeld zu bekommen (und dass du nicht am Ende nicht ohne Geld dastehst, nachdem Kellner:innen und Barkeeper:innen ausbezahlt sind).

Zutaten werden in die Küche gebracht.
„The Bear“ ist in Deutschland auf Disney+ zu sehen © FXP

Ich war nie Küchenchef, aber ich habe über die Jahre im Gastgewerbe einige kennengelernt. Während wir im vorderen Teil des Restaurants (dem Essbereich, in dem die Gäste ihre Mahlzeiten einnehmen) manchmal ganz schön unter Druck stehen, kann es im hinteren Teil des Restaurants (der Küche) ziemlich hektisch und intensiv werden, wenn man es mit einer Hierarchie von Köch:innen zu tun hat.

Sidney trägt eine weiße Bluse und ein Haarband.
„The Bear“: Carmy fragt Sidney warum sie dort arbeiten möchte © FXP

Deshalb denke ich, dass The Bear für aktuelle und ehemalige Mitarbeitende in der Gastronomie ziemlich interessant sein könnte. Aktuell kannst du dir die Serie in Deutschland auf Disney+ anschauen.

Carmy und Richie stehen im Kühlraum.
„The Bear“: Carmy und Richie © FX Networks / Everett Collection

Die Serie fängt das Chaos in Restaurantküchen ein, was in der Vergangenheit kaum eine Serie oder ein Film geschafft hat.

Marcus und Sidney unterhalten sich, während Sidney arbeitet.
„The Bear“: Marcus und Sidney © FX Networks / Everett Collection

Hier sind also drei einfache Gründe, warum diese Serie auf deine Merkliste wandern sollte, wenn du jemals in der Gastronomie gearbeitet hast.

1. Die Handlung

Auf einem großen Blechschild, das an der Straße hängt, steht „The original Beef“.
„The Bear“: Der Ort des Geschehens © FXP

Es gibt bereits viele andere Filme und Serien, die versuchen, die Arbeit in einem Restaurant einzufangen, aber die Geschichte von The Bear ist eine, die Tragödie und Komödie verbindet. Wir lernen den jungen Koch Carmen „Carmy“ Berzatto (gespielt von Jeremy Allen White) kennen, der The Beef, das gescheiterte Restaurant seines verstorbenen Bruders, übernehmen muss. Carmy gilt als einer der besten Köche der USA und setzt seine Erfahrung in der gehobenen Gastronomie nun in dem kleinen Restaurant ein. Zumindest versucht er es, denn die alten Angestellten, die mit seinem Bruder gearbeitet haben, sind etwas eingefahren.

Er versucht nicht nur, die Arbeitskultur zu verändern, sondern auch das Essen, was Carmy in Konflikt mit seinem Cousin Richie (gespielt von Ebon Moss-Bachrach) bringt, der seinem älteren Bruder nahe stand und vor ihm The Beef leitete. Carmys Handlungsstrang bringt uns die Trauer näher, mit der er zu kämpfen hat, während er versucht, das Geschäft seines Bruders umzukrempeln und die anderen Charaktere dazu zu bringen, sich der neuen Hackordnung anzupassen.

Carmy hält eine Kiste in der Hand und unterhält sich mit zwei Männern.
„The Bear“: Auch das Thema Trauer spielt eine Rolle © FXP

Das Herzstück dieser Serie ist das Restaurant. Es ist nicht nur ein Ort, an dem die Figuren arbeiten, sondern auch ein Teil der Geschichte und es hat seine eigene unberechenbare Persönlichkeit. Das trägt dazu bei, dass sich die Geschichte und die Figuren an die neue Umgebung anpassen, was frustrierend sein kann, aber es regt auch zum Lachen an, wenn man sich fragt: Was kann im The Beef noch alles passieren?

Carmy richtet einen Teller an.
„The Bear“: Carmy bei seinem voherigen Job © FXP

2. Die Charaktere

An einem langen Tisch sitzen die Mitarbeitenden.
„The Bear“: Der Familien-Tisch © FXP

Wie in jedem Restaurant sind alle Jobs wichtig, damit alles rund läuft und auch das wird auch in der Serie thematisiert. Obwohl einige Charaktere eindeutig mehr Aufmerksamkeit bekommen als andere, kommt die Philosophie, dass alle gleich wichtig sind, wenn es darum geht, sich über Wasser zu halten, deutlich hervor. Und dann sind da noch die Interaktionen zwischen den einzelnen Charakteren, die einen zum Lachen bringen, aber in angespannten Momenten auch dazu führen, dass man sich fragt, ob bald ein Streit ausbricht.

Da gibt es Carmy und Richie, deren Streitereien und Interaktionen dir die Phrase „Hey Cousin!“ nicht mehr aus dem Kopf gehen lassen. Dann gibt es noch Sydney, die neue Souschefin, die einen ähnlichen Hintergrund in der gehobenen Gastronomie hat, aber nicht an den Wahnsinn des The Beef gewöhnt ist. Marcus, der liebenswerteste Charaktere überhaupt, hat das Ziel das beste Gebäck zu kreieren und hat eine so unbeschwerte Persönlichkeit, dass er die der anderen mit ausbalanciert.

Marcus in Nahaufnahme.
„The Bear“: Marcus probiert sich an Gebäck © FXP

Insgesamt sieht man, wie sich die alte Garde im Laufe der Serie entwickelt und auch die neue Garde erkennt, dass bestimmte Dinge aus der Vergangenheit bewahrt werden sollten. 

Die Verbundenheit, die man aufbaut, wenn einem während einer anstrengenden Schicht ein Einlauf gegeben wird, wird durchgehend gezeigt, und das hat mich wirklich mit Nostalgie erfüllt, als es um meine Zeit im Gastgewerbe ging.

Tina steht vor dem Herd.
„The Bear“: Tina ist zunächst gegen die Neuerungen © FX / Everett Collection

3. Die Darstellung der Arbeit in Restaurantküchen

Richie hat die Hände ahnungslos gehoben und steht vor Sidney.
„The Bear“: Auch Richie stäubt sich zunächst gegen alles neue © FXP

The Bear schafft, was noch kaum ein Film oder eine Serie geschafft hat, die ich gesehen habe: die Frustration darzustellen, die man bei der Arbeit in Restaurantküchen empfinden kann. Ob es nun darum geht, dass man nicht die richtigen Begriffe benutzt, wenn man es sollte, oder darum, dass man mehrere Bestellzettel auf der Expo-Linie sieht, während ein Koch versucht, sich einen Reim darauf zu machen – diese Serie fängt alle Momente ein, die man bei der Arbeit in einem viel frequentierten Restaurant erleben kann.

Die Art und Weise, wie The Bear gedreht wurde, lässt einen die Enge des Raums spüren, als wäre man selbst dabei, die Mahlzeiten zuzubereiten. Man spürt auch, wie intensiv die Arbeit sein kann, was für mich als Zuschauer spannend war.

Sydney reiht die Bestellzettel auf.
„The Bear“: Im ‚The Beef‘ gibt es immer viel zu tun © FXP

In einer bestimmten Folge wird die Küche durch To-Gos ins Chaos gestürzt und daraufhin träumte ich, dass ich wieder im Gastgewerbe tätig war. Wenn du schon einmal in einem Restaurant gearbeitet hast, kennst du bestimmt diese „Ich habe vergessen, den Tisch zu decken oder etwas zu bestellen“-Träume.

Tina in weißer Bluse und Schürze.
„The Bear“: Diese Serie verfolgt dich in deinen Träumen © FXP

Das mögen nur kleine Details sein, aber es sind diese Details, die wirklich vermitteln, wie es ist, in diesen unglaublich intensiven Umgebungen zu arbeiten. Die Arbeit in solchen Küchen kann anstrengend sein, aber auch befriedigend, wenn du und deine Kolleg:innen am Ende feststellen, dass ihr alles überlebt habt. 

Darüber hinaus würde es mich nicht überraschen, wenn diese Serie für einen Emmy nominiert werden würde, weil die Schauspieler:innen so gut sind.

Carmy steht mit Tina an der Theke und bereitet Essen zu.
„The Bear“: Hat die Serie Emmy-Potential? © FX / Everett Collection

Vor allem der Hauptdarsteller Jeremy Allen White für seine Rolle als Carmen, obwohl seine Rolle ohne Nebencharaktere wie Tina (Liza Colón-Zayas), Richie (Ebon Moss-Bachrach), Marcus (Lionel Boyce), Sydney (Ayo Edebiri) und viele andere, die die Show noch interessanter und unterhaltsamer machen, nur halb so gut funktionieren würde.

Hat diese Serie die Restaurant-Nostalgie geweckt? Lasst es uns in den Kommentaren wissen. Hier ist noch ein englischer Trailer, der dir einen Vorgeschmack gibt, was dich erwartet:

Apropos gute Serien: das sind die 20 besten Serienszenen aus den letzten 20 Jahren.

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