Der Greif: Interview mit den Machern der deutschen Fantasyserie

Diese Woche startet die Serienadaption des Wolfgang-Hohlbein-Klassikers „Der Greif“ bei Amazon Prime Video. Worauf man sich freuen darf, welche deutschen Fantastikprojekte noch in den Startlöchern stehen und warum „Der Greif“ ein Wunschprojekt von Erol Yesilkaya und Sebastian Marka war, erzählen die Macher der Serie im Interview.
Fantastikboom in Deutschland
Und plötzlich ist sie da, die deutsche Fantastikserie. Nachdem abgesehen von einigen Kinoausflügen und Ausnahmeerscheinungen wie „Dark“ gefühlt Jahrzehnte lang Funkstille herrschte, stehen gleich vier neue Fantastikserien aus hiesigen Gefilden in den Startlöchern. „Kohlrabenschwarz“, eine Horroradaption der Rattenfänger-von-Hameln-Sage, eine serielle Umsetzung des Comics „Something is Killing the Children“ der „1899“-Macher Baran bo Odar und Jantje Friese sowie „Der Greif“.
Nur eine Frage des Geldes?
Luxus pur, könnte man meinen, doch der Weg dorthin war für die Macher sicherlich steinig. Abseits von Krimis, Comedy und Good-Feel-Feierabendunterhaltung à la „Der Bergdoktor“ traute sich hierzulande offensichtlich kaum ein Geldgeber an Science-Fiction, Mystery, Horror und Fantasy im Fernsehen heran. Auf die Frage, ob es nicht Zeit wurde, dass Fantastik aus deutscher Hand mehr Würdigung erfährt, antwortet Erol Yesilkaya in einem Interview, das wir mit ihm, Sebastian Marka und Wolfgang Hohlbein per Zoom führen: „Auf jeden Fall. Wir als Filmemacher träumen natürlich von diesem Genre. Warum sollte man im Fernsehen immer nur das zeigen, was um uns herum geschieht, ohne das Medium voll und ganz ausnutzen und seiner Fantasie freien Lauf lassen zu können? Eigene Welten kreieren, die Dinge, die einen beschäftigen ins Fantastische übersetzen, visuell und storytechnisch so frei zu sein und Dinge zu sehen, die man sonst nur in seinen Träumen sieht: Das ist doch der Wunsch aller Filmemacher. In Deutschland war dies sowohl aus Genre-, als auch aus Industriegründen bisher nicht möglich. Der Wunsch war definitiv da und zum Glück gibt es jetzt endlich die Möglichkeiten dazu.“ Weitere Hintergründe zur Entstehung von „Der Greif“, lesen Sie bei Serienjunkies.de. (Reinhard Prahl)