Disney+ stuft Klassiker wie „Dumbo“ und „Aristocats“ als ungeeignet für Kinder ein – und sperrt sie

Wer seinem Nachwuchs die Zeichentrick-Hits von Disney zeigen möchte, kann nicht mehr alle Filme über die Kinderprofile von Disney+ abrufen. Darum wurden sie entfernt.
In unzähligen Haushalten zählen die Zeichentrick-Klassiker von Disney zum Standardprogramm für Kinder. Filme wie „Aladdin“, „Dornröschen“ oder „Schneewittchen“ kennen aber nicht nur die Jüngsten unter uns, denn frühere Generationen schauten sie ebenfalls. Das bedeutet allerdings noch lange nicht, dass diese Werke eine perfekte Welt darstellen. Ganz im Gegenteil: Im Hinblick auf aktuelle Debatten rund um Rassismus stellte auch Disney* fragwürdige Darstellungen in einzelnen Zeichentrick-Werken fest.
Deshalb zog der Konzern nun Konsequenzen und sperrte mehrere Filme. Diese sind für Kinder nicht mehr verfügbar, für Erwachsene hingegen nur noch mit einer Warnung.
Disney+ sperrt Zeichentrick-Filme „Dumbo“, „Peter Pan“ und „Aristocats“ für Kinder
Ähnlich wie auch bei Netflix, bietet Disney+ seinen Nutzern die Möglichkeit, separate Profile für Kinder anzulegen. Wer Angst hat, dass der Nachwuchs auf unpassende Inhalte zugreift, kann das Angebot dadurch auf kinderfreundliche Inhalte begrenzen.
Zuletzt hat sich der Streamingdienst die Auswahl für jüngere Nutzer noch einmal genauer angesehen. Das Resultat: „Peter Pan“, „Dumbo“, „Aristocats“ und „Der Schweizerische Robinson“ wurden für Kinder gesperrt. Die besagten Filme kennzeichnete Disney schon seit längerer Zeit mit Warnhinweisen. Mehreren Medienberichten zufolge sei diesen zu entnehmen gewesen, dass einzelne Szenen „negative Darstellungen und/oder Misshandlungen von Menschen oder Kulturen“ enthalten. Die Schriftzüge scheinen aber nicht genug gewesen, weswegen der Streamingdienst zu drastischeren Mitteln griff. Wer die besagten Filme trotzdem sehen möchte, kann sie über das Profil eines Erwachsenen abrufen. Dort sind sie nach wie vor samt Warnhinweisen verfügbar.
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„Dumbo“ & Co. auf DVD
Wer die Disney-Klassiker sehen möchte, braucht keinen Zugang zu Disney+. Auf Amazon sind die Filme auf DVD (werblicher Link) erhältlich.
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Disney-Filme „Peter Pan“, „Dumbo“ und „Aristocats“: Darum sind sie rassistisch
Mit der Maßnahme möchte Disney zu Diskussionen über die Themen Rassismus und Diskriminierung anregen, um jüngere Generationen zu sensibilisieren und ihnen ein gesundes Weltbild an die Hand zu geben. Dazu ist es notwendig zu wissen, welche Szenen in den genannten Filmen problematisch sind: „Peter Pan“ beinhaltet eine stereotypische Darstellung der Ureinwohner Amerikas. Zusätzlich erfahren sie Spott durch die Hauptfigur Peter Pan. In „Dumbo“ gelten die Raben als Karikatur der schwarzen Bevölkerung in den USA. „Aristocats“ hingegen macht sich über ostasiatische Kulturen lustig, die durch Siamkater Shun Gon in ein schlechtes Licht gerückt werden. Dieser spricht im Akzent und benutzt Stäbchen als Trommelstäbe. (soa) *tz.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.
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