Etwas zu spät, als dass es noch logisch wäre, aber immerhin sicher taucht Hagrid mit dem Baby auf. Und es geht direkt unlogisch weiter, denn er erzählt Dumbledore ganz munter, dass der „junge Sirius Schwarz“ (wie es in der ersten Übersetzung des Buches noch hieß) ihm sein Motorrad geliehen habe.
Rowling hatte hier also schon eine ungefähre Idee vom Ablauf – den entscheidenden Kniff mit dem Geheimniswahrer hatte sie sich aber wohl noch nicht ausgedacht. Denn sonst hätte es Dumbledore weit mehr verunsichern müssen, dass Sirius (der ja nach seinem Dafürhalten schuld ist am Tod der Potters) fast Harry in die Hände bekommen hätte. Oder schlimmer: Hagrid verdeckt gefolgt sein könnte. Denn an dem Ort, an dem „das Blut seiner Mutter noch immer fließt“ ist Harry zwar vor Voldemort sicher – vor Sirius aber nicht.
Die Weasleys leiden chronisch an Geldsorgen. Zauberbücher und Kessel müssen aus zweiter Hand gekauft werden. Unvergessen bleibt auch Rons fürchterlicher Festumhang. Aber all das macht nicht so besonders viel Sinn, oder? Sowohl Molly als auch Arthur sind kompetente, voll ausgebildete Mitglieder der magischen Gesellschaft. Und deswegen sollten sie eigentlich in der Lage sein, die Klamotten ihrer Kinder zu vervielfältigen oder zumindest wieder zurück in einen Wie-Neu-Zustand zu zaubern.
Wir wissen, dass man Essen nicht aus dem Nichts heraufbeschwören kann – das ist eine der wesentlichen Ausnahmen von Gamps Gesetz der elementaren Transfiguration, wie uns Hermine im siebten und letzten Teil der Buch-Serie wissen lässt. Aber man kann es vervielfältigen. Auch das sollte eigentlich den Geldbeutel schonen.
Hogwarts wurde, so lässt es uns Professor Binns wissen, wieder und wieder erfolglos auf die Kammer des Schreckens durchsucht. So weit, so gut. Aber wieso kam nach dem Tod der Maulenden Myrte offenbar niemand auf die Idee, sie mal eingehender zu befragen?
Wir wissen zwar, dass Myrte eine Zeit lang Olive Hornby nachspukte, dem Mädchen, das sie zu Lebzeiten gemobbt hatte. Aber schließlich zog Olive vor Gericht und Myrte musste nach Hogwarts zurückkehren. Zu diesem Zeitpunkt – aber spätestens dann, als die Kammer erneut geöffnet ist – wäre es eine smarte Idee von Dumbledore gewesen, sich mal mit ihr zu unterhalten.
Harry und Ron erzählt sie jedenfalls bereitwillig von dem Paar „großer, gelber Augen“, das sie direkt vor ihrem Tod gesehen hat. Von dieser Erwähnung bis zur Erkenntnis, dass es sich um einen Basilisken handelt, hätte es für den größten Zauberer der Welt eigentlich reichen sollen.
Das dritte Jahr ist nicht das Beste für die Freundschaft unseres Gryffindor-Trios. Vor allem zwischen Ron und Hermine kriselt es noch heftiger als sonst ohnehin schon. Trotzdem – dass Harry und Ron bis zur großen Auflösung in „Harry Potter und der Gefangene von Azkaban“ nicht entschlossener versuchen, hinter das Geheimnis von Hermines unmöglichem Stundenplan zu kommen, ist einfach nicht realistisch.
„Harry-Potter“-Fans regen sich häufig darüber auf, wie unlogisch es ist, dass Fred und George nie Peter Pettigrew auf der Karte des Rumtreibers entdeckt haben. Und das obwohl sie bereits seit Längerem in ihrem Besitz war ... Geschenkt, diese Auflistung ist für fortgeschrittene Logikfehler. Ich frage mich nämlich zusätzlich: Wieso zerstört Peter die Karte nicht oder schafft sie zumindest weg? Er müsste ja eigentlich mitbekommen haben, dass sie in den Besitz von Harry übergegangen ist.
Harry, der es nur Dank der Karte des Rumtreibers nach Hogsmeade geschafft hat, wird zufällig Zeuge einer ausgesprochen verdächtigen Unterhaltung. Cornelius Fudge, McGonagall, Flitwick und Hagrid erzählen Madame Rosmerta brühwarm, dass Sirius Black ja nicht einfach nur so hinter Harry her ist, sondern vor allem deswegen, weil er zuvor auch schon seine Eltern verraten hat. Eine Tatsache übrigens, die sie vor der Zauberwelt im Ganzen und Harry im Besonderen verheimlichen wollen. Absolut gute Idee, es dann inmitten eines vollen Pubs zu besprechen.
Dass Sirius dachte, Remus sei der Verräter und anschließend Remus dasselbe über ihn denkt, zerreißt absolut mein Herz. Vor allem, seit ich die Rumtreiber-Fanfiction „All the Young Dudes“ gelesen habe. Fakt ist aber, dass es so war. Und dann wäre es nett von Remus gewesen, Dumbledore die Suche ein bisschen mit der Info zu vereinfachen, dass er nicht unbedingt nach einem Menschen Ausschau halten soll, sondern eher nach einem großen schwarzen Hund.
Apropos Voldemorts Zauberstab: Wie praktisch, dass er den gleich bei seiner Rückkehr wieder zu seiner Verfügung hat. J.K. Rowling hat in einem Q&A einmal erklärt, Wurmschwanz habe ihm den Zauberstab mitgebracht, als er zu ihm zurückgekehrt ist. Abgesehen davon, dass das eine ganz schöne Leistung für eine Ratte wäre ... Hoffentlich hätte irgendjemand im Zaubereiministerium daran gedacht, das Teil einzukassieren. Oder ein irrer Fan hätte ihn sich unter den Nagel gerissen. Dass er all die Jahre im zerstörten Haus der Potters rumlag, ist einfach nicht realistisch.
Bei einer anderer Stelle, die gerne als Logikfehler deklariert wird, ist Rowlings Erklärung da schon einleuchtender: Harry habe die Thestrale am Ende des vierten Schuljahres, kurz nach Cedrics Tod, noch nicht sehen können, weil erst nach Wochen die vollständige „Endgültigkeit des Todes“ in ihn eingesunken sei. Den Tod seiner Mutter als Baby habe er nicht bewusst genug wahrgenommen. Überzeugt, kein Logikfehler – andererseits: Daraus ergibt sich ein weiterer Logikfehler (siehe Punkt 13).
Aus mehreren verschiedenen Szenen wissen wir, dass James vor Lily gestorben ist. Doch während die Zauberstäbe von Harry und Voldemort in „Harry Potter und der Feuerkelch“ miteinander verbunden sind, kommt erst James aus dem Zauberstab und raunt Harry zu, dass seine Mutter gleich komme - zumindest in den ersten Versionen des Buchs. Inzwischen wurde der Fehler korrigiert.
Erst nachdem er und sein Cousin zu Beginn von „Harry Potter und der Orden des Phönix“ fast von zwei Dementoren erledigt wurden, erfährt Harry, dass seine schrullige Nachbarin eine Squib ist. Arabelle Figg entschuldigt sich daraufhin, dass sie ihm das Leben in seiner Kindheit so schwer gemacht habe – aber die Dursleys hätten ihn nie zu ihr kommen lassen, wenn sie das Gefühl gehabt hätten, das mache ihm Spaß. Na ja. Man hätte dem jungen Harry (der ja eigentlich ein schlaues Bürschchen war) auch einfach sagen können, dass er einfach so tun soll, als hätte er keine Lust zu kommen. Just saying. Dafür hätte man die Sache mit dem Zauberersein auch nicht verraten müssen.
Noch in „Harry Potter und der Halbblutprinz“ erklärt Dumbledore Harry, dass das Ministerium lediglich nachvollziehen könne, wo Magie ausgeführt würde, allerdings nicht, wer sie ausgeführt hat. Das passt zu der Verwarnung, die Harry bekommt, nachdem Dobby in „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ einen Schwebezauber ausführt. In „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ wird dann jedoch auf einmal die sogenannte Spur eingeführt: Ein Zauber, mit dessen Hilfe das Ministerium die Zauberei Minderjähriger aufspüren kann. Hä?
Bereits in „Harry Potter und der Gefangene von Azkaban“ erfahren wir, wie Harrys Eltern gestorben sind. Harry hört ihren Todeskampf, wenn die Dementoren sich ihm nähern. Doch in „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ bekommen wir die Szene aus Voldemorts Sicht zu lesen – und hier fällt dem Baby Harry zunächst überhaupt nicht auf, dass etwas Schlimmes vor sich geht.
Er steht an den Gittern seines Babybetts geklammert und weint nicht einmal, als Lily stirbt – vielleicht weil er denkt, sein Vater stecke unter dem Umhang und werde gleich noch mehr bunte Lichter heraufbeschwören und seine Mutter werde gleich aufspringen und lachen, heißt es da. Erst kurz bevor Voldemort seinen Zauberstab hebt, beginnt der kleine Harry zu weinen. Sprich: Ihm war in der Situation überhaupt nicht klar, dass etwas Schlimmes vor sich geht. Dass es später trotzdem seine schlimmste Erinnerung wird? Zumindest ein wenig unlogisch.
Severus Snape hat Harry mehrmals das Leben gerettet, ja. Er hat eine sehr wichtige Rolle im positiven Ausgang von „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ gespielt. Auf der anderen Seite hat er Harry aber auch zeitlebens gemobbt. Dass Harry seinen jüngsten Sohn (unter anderem) nach ihm benennt – „einem der mutigsten Männer“, die er je kennengelernt habe – ist daher vielleicht eine Spur drüber.
Jetzt seid ihr dran: Welche Logik-Fehler haben euch am meisten genervt? Schreibt es in die Kommentare unter diesem Artikel oder auf unseren Facebook-Seiten BuzzFeed DE und BuzzFeed DE Trending.
Die Liste hat sich nur mit den Büchern beschäftigt. Fans der „Harry-Potter“-Filme empfehle ich diese 26 völlig umwerfenden Details. Außerdem haben wir ein Quiz erstellt, dass Fans auf die Hogwarts-Häuser verteilt.
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