1. BuzzFeed
  2. Serien & Filme

8 Promis, die ihre unpassenden Kostüme bereuen und 9, die es nicht zu kümmern scheint

Erstellt:

Kommentare

„Ich glaube, dass diese Kontroverse legitim ist. Ich glaube, dass Fatphobia real ist und es mehr schadet, das Gegenteil zu behaupten.“

Die Zeiten ändern sich. Inzwischen ist Schauspieler:innen (wie auch der Welt im Allgemeinen) viel besser bewusst, was angebracht ist und was nicht. (Meistens zumindest.) Und auch, welche Rollen sie spielen und von welchen sie besser die Finger lassen sollten.

Sandra Oh und Andy Samberg moderieren die Golden Globes 2019.
War natüüürlich total unironisch gemeint © Picturelux/Imago
Emma Stone als Pilotin in ‚Aloha‘.
Die Casting-Entscheidung hätte auch anders getroffen werden können... © Columbia Pictures über Everett Collection / Imago

Und trotzdem ... Es passiert immer noch. Ganz besonders schlimm wird es, wenn Darsteller:innen tatsächlich ein „Kostüm“ anziehen (inklusive Make-up und Haare), um jemanden darzustellen, der anders aussieht als sie. Natürlich ist es total in Ordnung, wenn sich Schauspieler:innen ihrer Rolle anpassen, aber manchmal ‚verwandeln‘ sie sich in eine Person aus einer marginalisierten oder stereotypisierten Gruppe. Das nimmt Menschen, die Teil dieser Gruppen sind, die Chance gecastet zu werden. Zusätzlich endet es oft so, dass die Darstellung verletzende Stereotype fördert.

via GIPHY

Oftmals umfasst es PoC-Charaktere - die Haut wird dunkler oder gelblich geschminkt -, aber auch das Tragen von „Fatsuits“ (also Anzüge, die einen dicker aussehen lassen) und Kostüme, die eigentlich von religiöser oder stammesgeschichtlicher Bedeutung sind.

Jimmy Fallon macht Blackfacing bei SNL
SNL, eine Frage: WTF?! © NBC

Ich zeige dir acht Schauspieler:innen, die unpassend für eine Rolle waren, aber zumindest ihren Fehler erkannt haben. Aber auch neun Schauspieler:innen, die ihre Entscheidung gegen den Backlash verteidigt haben.

1. VERTEIDIGT: Als Mickey Rooney - einem weißen Schauspieler - gesagt wurde, dass seine Darstellung des asiatischen Charakters Mr. Yunioshi in „Frühstück bei Tiffany“ beleidigend ist, sagte er: „Ich würde nie jemanden beleidigen, egal ob die Person Schwarz, asiatisch oder was auch immer ist“. Weiter sagte er, dass die Kritik ihm „das Herz gebrochen“ habe und dass er sich schlecht für „die Leute, die beleidigt sind“ fühlt.

Schauspieler Mickey Rooney als ‚Mr. Yunioshi‘ in der Badewanne.
Mikey Rooney in „Frühstück bei Tiffany“: Was soll man dazu sagen ... © Paramount Pictures

„Sie haben mir aufgetragen, dass ich es übertreibe und wir hatten Spaß dabei“, sagte Rooney. „Nie - nicht in den vierzig Jahren, nachdem wir den Film gedreht haben - hat sich jemand beschwert. Egal, wo ich auf der Welt war, haben die Leute gesagt: ‚... du warst so witzig.‘ Personen in asiatischen Ländern kamen zu mir und sagten: ‚Mickey, du warst überirdisch gut.‘“

Rooney sagte auch, dass er die Rolle nicht angenommen hätte, wäre ihm klar gewesen, dass so viele Menschen sich angegriffen fühlen würden. Jedoch entschuldigte er sich nicht, sondern sagte, dass er denen ‚vergeben‘ würde, die seine Darstellung nicht mögen.

Der Schauspieler trägt einen Helm.
Mickey Rooney © Entertainment Pictures / ZUMA Wire / Imago

2. ENTSCHULDIGT: Gwyneth Paltrow spielte eine Plus-Size Frau in einem Film, in dem ein Mann dazu „verflucht“ ist, Frauen so zu sehen, wie ihre inneren Werte sind. Den problematischen Film „Schwer verliebt“ hat Paltrow inzwischen als „eine Katastrophe“ bezeichnet.

Gwyneth Paltrow trägt einen creme farbenen Pullover und lächelt breit.
Gwyneth Paltrow © RW / MediaPunch / Imago

Paltrow sagte, dass sie angefangen hat zu realisieren, wie problematisch der Film ist, als sie zum ersten Mal den Fatsuit angezogen hat. Dabei merkte sie, dass niemand sie anschauen wollte, wodurch sie sich gedemütigt fühlte. Später bezeichnete sie diesen Auftritt in einem Interview als ihre unliebsamste Rolle und sagte, dass sie diese bereut.

Gwyneth Paltrow wird der Fatsuit angelegt.
„Schwer verliebt“: Welche Botschaft außer Fatphobia wollte der Film nochmal vermitteln?! © United Archives / kpa Publicity / Imago

3. VERTEIDIGT: Robert Downey Jr. spielte in der Parodie „Tropic Thunder“ einen Schauspieler in Blackface. Obwohl er seine Bedenken zugab, die Rolle anzunehmen, nannte er es eine Gelegenheit „die Natur der verrückten, selbstverliebten Heuchelei von Künstler:innen vor Augen zu führen, die glauben, sich so etwas gelegentlich erlauben zu dürfen.“ Indem er selbst einen Schauspieler spielte, der Blackfacing für in Ordnung hält, schien Downey Jr. die Rolle eher als Kritik daran zu verstehen.

Robert Downey Jr. in Blackfacing in dem Film „Tropic Thunder“.
Zu „Tropic Thunder“ und Downeys Rolle gibt es geteilte Meinungen ... © Mary Evans / AF Archive Dreamworks / Allstar / mago

„Es war unmöglich, den Film nicht zu einem beleidigenden Alptraum werden zu lassen. 90 % meiner Schwarzen Freunde meinten: ‚Dude, das war toll‘“, sagte Downey Jr. „Ich kann [den anderen 10 %] nicht widersprechen, aber ich weiß, wie ich es gemeint habe. Ich bin der Meinung, dass das nie eine Entschuldigung ist, etwas Unangebrachtes und Unzeitgemäßes zu tun, aber für mich wurde das Thema zu groß aufgeblasen. Ich denke, das allerwichtigste ist, nach Moral zu handeln. Manchmal muss man einfach sagen: ‚Ja, ich habe Mist gebaut‘. Aber zu meiner Verteidigung: In ,Tropic Thunder‘ geht es darum, wie falsch Blackfacing ist, also verstehe ich es als Ausnahme.“

Robert Downey Jr. bei der Filmpremiere zu Dr. Dolittle.
Robert Downey Jr. © Famous / ZUMA Press / Imago

4. ENTSCHULDIGT: Auf einer Victoria‘s Secret Fashion Show sorgte Model Karlie Kloss für Aufregung, als sie einen indigen amerikanischen Kopfschmuck trug. Der Kopfschmuck wird traditionell zu besonderen Anlässen von Männern getragen, die sich im Kampf als tapfer erwiesen haben.

Das Model Karlie Kloss poset auf dem Laufsteg und trägt einen riesigen Feder-Kopfschmuck.
Ein Fehltritt auf der Victoria‘s Secret Fashion Show. © ZUMA Press / Imago

Sowohl Victoria‘s Secret, als auch Kloss haben sich entschuldigt (Kloss sagte, es täte ihr „zutiefst leid“), und das Outfit wurde bei der Übertragung der Show herausgeschnitten - eine Entscheidung, die von Kloss befürwortet wurde.

Karlie Kloss bei den CFDA Fashion Awards.
Model Karlie Kloss © John Palmer / MediaPunch / Imago

5. VERTEIDIGT: Selena Gomez hat eine ähnliche Kontroverse mit ihrem Auftritt bei den MTV Movie Awards 2013 hervorgerufen. Während ihrer Performance von „Come & Get It“ trug sie ein Bindi. Die Universal Society of Hinduism, eine internationale Vereinigung hinduistischer Glaubensangehöriger, zählte zu Gomez‘ Kritiker:innen.

Selena Gomez trägt ein rotes Kleid und einen roten Bindi zwischen den Augenbrauen.
Selena Gomez bei den MTV Movie Awards 2013. © MTV / YouTube

„Der Song hat fast etwas Hindu-Mäßiges, etwas Stammesmäßiges an sich. Ich wollte das irgendwie rüberbringen“, verteidigte Gomez ihren Auftritt. „Außerdem habe ich viel über meine sieben Chakren und über Bindis und so gelernt. Ich habe viel über die Kultur gelernt und finde sie sehr schön. Es macht Spaß, das in den Auftritt einzubringen.“ Sie sagte auch, dass, wenn man sich über eine Kultur informiert, „man die Freiheit haben sollte, Spaß damit zu haben.“

Selena Gomez trägt ein rotes Kleid und winkt der Kamera lächelnd.
Selena Gomez © imageSPACE / Imago

6. ENTSCHULDIGT: Im Film „The Danish Girl“ spielte Eddie Redmayne die Rolle der Lili Elbe - eine der ersten bekannten Personen, die eine geschlechtsangleichende Operation durchführen ließ. Obwohl seine Darstellung gefeiert wurde und er dafür einen Oscar gewonnen hat, sagte er später, dass er die Rolle heute nicht mehr annehmen würde. „Ich habe bei dem Film mit den besten Intentionen mitgemacht, aber es war ein Fehler“, sagte Redmayne.

Eddie Redmayne als Lili Elbe mit kurzen roten Haaren und rotem Lippenstift.
Eddie Redmayne als Lili Elbe in „The Danish Girl“. © Focus Features / ZUMA Press / Imago

„Die größere Diskussion über die Frustration bei der Besetzung von Rollen hat damit zu tun, dass viele Menschen keinen Platz am Tisch haben. Es muss eine Angleichung geben, sonst werden wir weiterhin diese Debatten führen“, sagte Redmayne und adressierte damit Feedback, dass die Rolle an eine trans* Schauspielerin hätte gehen sollen.

Eddie Redmayne im Anzug auf einer Awardshow.
Eddie Redmayne © Steve Vas / Future Image / Imago

7. VERTEIDIGT: Für ihre Rolle als Pam Hupp in der Serie „The Thing About Pam“ trug Renée Zellweger einen Fatsuit. Als sie über diese Entscheidung sprach, betonte sie, dass sie Pam so ähnlich wie möglich sehen wollte: „Weil sie einem vertraut vorkommt. Sie wirkt wie jemand, den wir wiedererkennen und kennen.“

Renée Zellweger als Pam Hupp in „The Thing About Pam“
Renée Zellweger als Pam Hupp in „The Thing About Pam“. © NBC

„Um besser verstehen zu können, dass Leute womöglich ihre eigenen Vorstellungen von Pam auf sie projizieren könnten, schien es wirklich wichtig, dass wir dem so nahe wie möglich kommen“, sagte sie weiter.

Renée Zellweger in schwarzer Anzugsjacke auf dem roten Teppich.
Renée Zellweger © Faye Sadou / MediaPunch / Imago

8. ENTSCHULDIGT: Um Linda Tripp in der Serie „American Crime Story“ spielen zu können, hat Sarah Paulson 14 Kilogramm zugenommen und einen Fatsuit getragen. Sie räumte die Kritik ein und sagte, dass die „Kontroverse legitim ist. Ich glaube, dass Fatphobia real ist. Ich glaube, dass es mehr schadet, das Gegenteil zu behaupten.“

Sarah Paulson als Linda Tripp im Gerichtssaal.
Sarah Paulson als Linda Tripp in „American Crime Story“ © FX / TV Promos / YouTube

Sie sagte jedoch auch, dass der Fatsuit nicht allein ihre Entscheidung war. Sie hätte das Gefühl gehabt, gecastet worden zu sein, weil sie die richtige für die Rolle war. Paulsen sagte, sie hätte wissen sollen, dass es Backlash geben würde und bedauert „nicht gründlicher darüber nachgedacht zu haben. Es ist wichtig, dass ich mir Gedanken mache und reflektiere. Ich weiß, dass es auch ein Privileg ist, hier sitzen und darüber reflektieren zu können, weil ich ja bereits die Möglichkeit genutzt habe, die jemand anderes nicht bekommen hat. Man kann Gelerntes nur lernen, wenn man es gelernt hat.“

Sarah Paulson lächelt in die Kamera.
Sarah Paulson © Image Press Agency / NurPhoto / Imago

9. VERTEIDIGT: Für ihr Musikvideo zu „Bounce“ trug Iggy Azalea einen Sari und ein Bindi. Während manche meinten, das Bollywood-inspirierte Video sei spaßig, waren andere der Meinung, das Video sei ein Beispiel für kulturelle Aneignung - die Vorwürfe sprach Iggy Azalea nie direkt an.

Iggy Azalea trägt einen Kopfschmuck und ein traditionelles Hindu-Kostüm
Iggy Azalea in ihrem Musikvideo zur Single „Bounce“ © Universal Music Operations Limited

Laut BRTHR, der bei dem Video Regie führte, wurde jedoch darauf geachtet, eine indische Produktionsfirma und indische Darsteller:innen zu engagieren. Und obwohl Azalea nicht auf die spezifischen Vorwürfe einging, sprach sie 2019 über allgemeine Vorwürfe bezüglich kultureller Aneignung, nannte sie „subjektiv“ und sagte: „Ich werde weiterhin die gleiche Art von Musik machen und so verrückt und übertrieben sein. Also kann es mir nicht so verdammt leidtun.“

Iggy Azalea in schwarzem Kleid auf dem roten Teppich.
Iggy Azalea © Lana Yassi / VISTAPRESS / Imago

10. ENTSCHULDIGT: Greta Van Fleet Frontsänger Josh Kiszka wurde bekannt für seine indigen amerikanisch inspirierten Bühnenkostüme. Nachdem er öffentlich dafür kritisiert wurde, entschuldigte er sich dafür dieses Jahr (2022) und spendete an das gemeinnützige First Nations Development Institute, welches indigen-amerikanische Stämme unterstützt.

Josh Kiszka trägt auf der Bühne eine Kette aus Federn.
Greta Van Fleets Josh Kiszka © mpi04 / MediaPunch / Imago

Kiszka teilte in einem Instagram Post seine tiefe Wertschätzung für den Chippewa-Stamm, den er während seiner Kindheit in Michigan kennengelernt hatte. Er schrieb weiter, dass er „den Schaden erkannt hat, den Ignoranz für marginalisierte Gemeinschaften haben kann“ und dies nicht aufrechterhalten will. „Hass, Respektlosigkeit und Vorurteile jeglicher Art sind in dieser Gemeinschaft nicht willkommen. Ich bin nun erwachsen und konnte mich weiterbilden und lernen. Dieser Lernprozess hat nicht aufgehört und wird auch hier nicht aufhören.“

Josh Kiszka trägt ein Overall der Steinen in traditionell indianischen Mustern bestickt ist.
Josh Kiszka © Helle Arensbak / Ritzau Scanpix / Imago

11. VERTEIDIGT: Katy Perry löste eine Kontroverse aus, als sie ihren Song „Unconditionally“ bei den American Music Awards verkleidet als Geisha in einem Kimono performte. Sie wählte das Kostüm, weil sie Japan und „Spektakel“ liebt und fand, dass Geishas zur Botschaft des Songs passen würden. „Ich dachte über bedingungslose Liebe nach und dachte: Geishas sind im Grunde so etwas wie die Meisterinnen der bedingungslosen Liebe.“

Katy Perry trägt einen Kimono und hat die Haare auf traditionelle Art der Geisha hochgesteckt.
Katy Perry bei den American Music Awards. © ABC / YouTube

Als Reaktion auf die Kritik sagte Perry, dass sie sich von den Leuten missverstanden fühlt. „Alles, was ich versucht habe, war, eine sehr schöne Performance zu geben und einen Ort zu zeigen, den ich so sehr liebe und in dem ich so viel Schönheit finde. Genau das war mein Ausgangspunkt, ohne einen anderen Hintergedanken.“

Katy Perry bei der Met-Gala 2022.
Katy Perry © Doug Peters / PA Images / Imago

12. ENTSCHULDIGT: Fisher Stevens - ein weißer Mann - spielte in „Short Circuit“ und dessen Sequel einen indischen Mann. Ihm wurde jedoch ursprünglich gesagt, dass seine Rolle ein weißer Mann sein würde. „Sie haben es umgeschrieben und waren dann so: ‚Kannst du es spielen?‘ Ich meinte: ‚Ja, kann ich machen. Lasst mich Erfahrung sammeln.‘“ Stevens sagte, dass er als junger Schauspieler versucht hat, seinen Durchbruch zu schaffen und sein Bestes gegeben hat, um sich vor dem Dreh über die indische Kultur zu informieren.

Fisher Stevens ist dunkler geschminkt für seine Rolle.
Fisher Stevens in „Short Circuit“ © United Archives / kpa Publicity / Imago

Fisher sagte rückblickend über die Rolle: „Es verfolgt mich auf jeden Fall. Ich finde immer noch, dass es ein sehr guter Film ist, aber ich würde die Rolle nicht wieder annehmen. Es war natürlich noch vieles anders im Jahr 1986.“

Fisher Stevens mit Hut auf dem roten Teppich.
Fisher Stevens © Ron Adar / ZUMA Wire / Imago

13. VERTEIDIGT: Jared Leto, ein cis Mann, spielte eine trans* Frau in „Dallas Buyers Club“. Seine Darstellung wurde von der Kritik gelobt (und brachte ihm auch einen Oscar ein), aber viele waren der Meinung, dass die Rolle mit einer trans* Darstellerin besser besetzt gewesen wäre.

Jared Leto als Rayon im Film „Dallas Buyers Club“
Jared Leto als Rayon in „Dallas Buyers Club“ © Mary Evans / AF Archive Focus Features / Imago

Auf einen Zwischenruf, dass Leto keine Auszeichnungen für die Rolle verdient hätte, antwortete dieser: „Weil ich ein Mann bin, verdiene ich es nicht, diese Rolle zu spielen? Würdest du also jemandem vorenthalten, der schwul oder lesbisch ist, eine hetero Rolle zu spielen? ... Dann sorgst du dafür, dass Menschen, die schwul sind, Menschen, die nicht heterosexuell sind, Menschen wie die Rayons dieser Welt, niemals die Möglichkeit haben, den Spieß umzudrehen und Teile dieser Kunst erkunden zu können."

Jared Leto mit dem gewonnenen Oscar.
Jared Leto mit seinem Oscar für „Dallas Buyers Club“ © ZUMA Wire / Imgago

14. ENTSCHULDIGT: Hilary Swank gewann 1999 einen Oscar für ihre schauspielerische Darbietung als trans* Mann Brandon Teena in „Boys Don‘t Cry“. Obwohl sie die Casting-Entscheidung verteidigt hat, sagte sie auch, dass dieselbe Entscheidung heutzutage nicht mehr getroffen werden würde und dürfte.

Nahaufnahme von Hilary Swank im Film.
Hilary Swank als Brandon Teena in „Boys Don‘t Cry“ © Bill Matlock / Cinema Publishers Collection

Zur Zeit, als der Film herauskam, „liefen trans* Personen nicht einfach herum und sagten: ‚Hey, ich bin trans. Einundzwanzig Jahre später ist es zum Glück einfacher als trans* Person zu leben, aber wir haben immer noch einen langen Weg vor uns für ihre Sicherheit und Inklusion zu sorgen. Jetzt haben wir eine Reihe von trans* Schauspieler:innen, die offensichtlich viel besser für die Rolle geeignet wären und die Gelegenheit haben, für solche Rollen vorzusprechen“ sagte Swank.

Hilary Swank mit gewonnenem Oscar.
Hilary Swank © ZUMA Globe / Imago

15. VERTEIDIGT: C. Thomas Howell spielte in „Soul Man“ einen weißen Harvard-Studenten. Dieser gibt sich im Film als Schwarz aus, um ein Stipendium zu bekommen, das eigentlich für Schwarze Personen vorgesehen ist. In einem Interview von 2013 sagte Howell, dass er den Film kürzlich wieder gesehen hätte und darüber „schockiert war, wie harmlos er wirklich ist.“

Thomas Howells Charakter gibt sich als Schwarze Person aus.
C. Thomas Howell in „Soul Man“ © New World Pictures über Everett Collection / Imago

„Was ich immer noch nicht verstehe und ich nehme an, dass es an meiner eigenen Ignoranz liegt, ist die Tatsache, dass manche Menschen die ganze Blackfacing-Sache so sehr hassen. Dabei geht es im Film nicht um Blackfacing“, sagte Howell. „Es ist nicht wie bei AI Jolson, der mit Blackface ‚Mammy‘ singt. Es ist fernab davon. Es ist ein harmloser Film, der harmlose Botschaften und auch tiefgreifende Botschaften vermittelt. Und ich finde, dass Menschen, die den Film nicht gesehen, aber verurteilt haben, es falsch verstehen.“

C. Thomas Howell in brauner Lederjacke.
C. Thomas Howell © D. Starbuck / Future Image / Imago

Howell nannte „Soul Man“ außerdem einen „wichtigen Film“ und verglich das Blackfacing darin mit Robert Downey Jr.‘s Charakter in „Tropic Thunder“. Er wies auch darauf hin, dass „Soul Man“ eine viel ausgeprägtere Anti-Rassismus-Botschaft hätte, die ihn selbst sogar über Rassismus im Allgemeinen aufklärt hätte.

16. VERTEIDIGT: Jenette Goldstein, die Jüdin mit russischen, marokkanischen und brasilianischen Wurzeln ist, spielte in „Aliens“ eine Latina. Ihr Hautton wurde für die Rolle mit Make-up dunkler geschminkt.

Jenette Goldstein und ein anderer Charakter im Film „Aliens“
Jenette Goldstein in „Aliens“ © Mary Evans / AF Archive 20th Century Fox / Imago

In einem Interview von 2016 sagte Goldstein, dass Rollen heutzutage nicht mehr so besetzt werden würden und dass „es ein breites Spektrum an Rollen verschiedenster Ethnien geben sollte“. Sie betonte jedoch, dass es auch lateinamerikanische Juden und Jüdinnen gibt und dass sie der Meinung ist, dass man nicht nur seine eigene ethnische Zugehörigkeit spielen können sollte: „Ich wurde noch nie für die Rolle eines kleinen, sommersprossigen jüdischen Mädchens gecastet, das teils russisch, teils marokkanisch und brasilianisch ist und ich hatte auch noch nie die Gelegenheit, für ein solches Mädchen vorzusprechen. Ich glaube also nicht, dass ich viel arbeiten würde, wenn das alles wäre, wofür ich vorsprechen könnte.“

Jenette Goldstein auf der Comic Con Dortmund 2021 vor einem Bild ihres Charakters.
Jenette Goldstein auf der Comic Con Dortmund 2021 © Nicole Kubelka / Future Image / Imago

17. Und zuletzt ENTSCHULDIGT: Für das Blackfacing in der mexikanischen 2000er-Telenovela „Lola, érase na vez“ entschuldige sich Eiza Gonzales 2020 über Social Media, als Bilder davon auftauchten. Sie meinte, dass sie zu der Zeit erst 15 Jahre alt war und gegen ihren Willen dazu gedrängt wurde. „Es tut mir zutiefst leid und ich schäme mich dafür, in diesen Bildern so geschminkt zu sein“, sagte sie Page Six.

Eiza González ist so geschminkt, dass sie wie eine Schwarze Frau aussieht.
Eiza Gonzales in „Lola, érase na vez“ © Televisa / Canal 5

„Da ich nicht die Kraft hatte zu verhandeln, konnte ich in dieser Situation nicht für mich selbst eintreten. Ich wünschte, ich hätte damals die Stimme und das Wissen gehabt, das ich jetzt habe“, sagte sie. Im Gegensatz dazu verteidigte González ihren Gebrauch von Yellowfacing auf einer Reise nach Japan. Sie meinte dazu, ihr Gastgeber habe ihr gesagt, dass es „als interkultureller Austausch angesehen wird, wenn man sich mit ihrer traditionellen Kleidung und ihrem Make-up verkleidet“ und dass es „als Wertschätzung ihrer Kultur gesehen wird“. González sagte aber auch, dass es aus dem Kontext gerissen „einen Dialog über die zeitgenössische kulturelle Aneignung“ bräuchte.

Eiza González in schwarzem Kleid auf dem roten Teppich.
Eiza González © Rich Graessle / Icon Sportswire / Imago

Worüber wir ebenfalls mal reden müssen, sind diese problematischen Lieder, von denen ich wünschte, sie wären nie produziert worden.

Übersetzt von einem Post von Hannah Marder.

Auch interessant

Kommentare