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Squid Game — Der Netflix-Hit aus Südkorea

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Greg Chun, Lee Jung-jae und Stephen Fu in „Squid Game“
Greg Chun, Lee Jung-jae und Stephen Fu in „Squid Game“ © Netflix / IMAGO

Ein mörderisches Spiel, das Zuschauer in seinen Bann zieht. Mit „Squid Game“ gelang Netflix ein absoluter Serien-Hit.

Am 17. September 2021 revolutionierte „Squid Game“ die weltweite Serienlandschaft. Das Netflix-Format zog enorme Zuschauermassen in seinen Bann und brach den Rekord der meistgestreamten Serie des Anbieters in Windeseile. Grund dafür ist zweifelsohne der spannende Plot der Sendung: Bei einem Spiel auf Leben und Tod treten 456 Teilnehmer gegeneinander an. Wer am Ende übrig bleibt, erhält ein Preisgeld in Milliardenhöhe. Die Idee zu „Squid Game“ stammt vom südkoreanischen Filmemacher Hwang Dong-hyuk, der das Konzept bereits einigen Filmstudios vorgestellt hatte, bevor Netflix den Stoff als Serie bestellte. Doch die kapitalismuskritische Erzählung begeisterte nicht nur Zuschauer aus ihrem Herkunftsland Südkorea. Der internationale Erfolg von „Squid Game“ führte schnell dazu, dass Netflix eine zweite Staffel bestellte, die sich derzeit in Produktion befindet.

„Squid Game“: Der mörderische Plot der Serie

Die Geschichte, die „Squid Game“ erzählt, ist ebenso fesselnd wie mörderisch: Seong Gi-hun, der Protagonist der Serie, ist dem Glücksspiel verfallen. Seine Ehe ist zerbrochen und er lebt mit seiner Mutter — Gi-huns Leben scheint trostlos. Aus dem Nichts erhält er plötzlich eine ominöse Einladung: Wenn er an einer Reihe von Kinderspielen teilnimmt und am Ende als Sieger hervorgeht, winkt ihm eine hohe Geldsumme als Preis. Kurzerhand sagt Gi-hun zu, woraufhin er entführt und an einen ihm unbekannten Ort gebracht wird. Alle 456 Teilnehmer sind hoch verschuldet und haben scheinbar nichts mehr zu verlieren. Kontrolliert wird die Gruppe von bewaffneten Wächtern in Anzügen und Masken, die einem schwarz gekleideten Anführer unterstehen, der als Spielleiter fungiert. Schnell finden der Familienvater und seine Mitstreiter heraus, dass es sich um ein Spiel auf Leben und Tod handelt — wer die unterschiedlichen Aufgaben, die an koreanische Kinderspiele angelehnt sind, nicht meistert, wird vom Wachpersonal erschossen oder kommt anderweitig ums Leben. Gi-hun entdeckt, dass auch ein ehemaliger Freund aus Kindertagen an den Spielen teilnimmt. Gemeinsam mit ihm und einigen anderen Kandidaten tut er sich zusammen, um die mörderischen Aufgaben zu meistern und den großen Preis in Höhe von 45,6 Milliarden Won zu gewinnen.

„Squid Game“: Das sind die wichtigsten Charaktere

Seong Gi-hun ist der Protagonist der Serie „Squid Game“. Seine Ehe ist zerbrochen und er arbeitet als Chauffeur, um seine Spielsucht zu finanzieren. Seine Tochter kann er nur schwer unterstützen und weil das Geld an allen Ecken und Enden fehlt wohnt Gi-hun bei seiner Mutter. Als er die Einladung zum „Squid Game“ erhält, sieht er die Teilnahme als Chance, um seine Schulden abzubezahlen und seine Tochter zu sich zu holen. Bei den Spielen trifft Gi-hun auf seinen Kindheitsfreund Cho Sang-woo. Sang-woo galt als erfolgreicher Unternehmer, wird jedoch jetzt von der Polizei gesucht, nachdem er sich mit dem Geld seiner Kunden aus dem Staub machte. Kandidat Hwang Jun-ho ist derweil nicht auf Geld aus: Er ist Polizeibeamter, der sich heimlich in die Spiele eingeschleust hat, um seinen verschwundenen Bruder zu finden. Auch Kang Sae-byeok setzt beim „Squid Game“ aus persönlichen Motiven ihr Leben aufs Spiel. Sie stammt aus Nordkorea und will mit der Siegprämie die Flucht ihrer Eltern nach Südkorea finanzieren. Oh Il-nam hofft indes nicht zwingend auf den Gewinn des Spiels. Er ist an einem Hirntumor erkrankt und zieht es vor, beim „Squid Game“ zu sterben, statt auf seinen unausweichlichen Tod zu warten. Ali Abdul ist ein einfacher Arbeiter aus Pakistan, der kaum seine kleine Familie ernähren kann. Seine prekäre Situation lässt ihm keine andere Wahl, als das Spiel mitzuspielen. Obwohl sie eigentlich gegeneinander antreten, entwickeln die unterschiedlichen Teilnehmer im Laufe des „Squid Game“ Beziehungen zueinander, die es ihnen erschweren, auf Leben und Tod zu spielen. Einige Kandidaten tragen außerdem düstere Geheimnisse mit sich.

„Squid Game“: Die Serie ist ein Riesenerfolg auf der ganzen Welt

„Squid Game“ wurde vom koreanischen Regisseur Hwang Dong-hyuk entwickelt. Der Filmemacher hatte die Idee zur Serie erstmals um 2008, sein Entwurf für einen Film wurde jedoch von mehreren Studios abgelehnt. 2019 wandte sich Hwang an den Streaming-Dienst Netflix, der sich begeistert vom Stoff zeigte, den Plot allerdings als Serie verfilmen wollte. Inspiriert wurde Hwang von klassischen Survival-Mangas wie „Battle Royale“. Die einzelnen Spiele, die in der Serie gezeigt werden, sind an koreanische Kinderspiele aus den 1970ern und 80ern angelehnt und sorgen damit für einen entsprechenden Nostalgiefaktor beim Publikum. Die roten Ganzkörperanzüge des Wachpersonals erinnerten viele Zuschauer an den Netflix-Hit „Haus des Geldes“, die Masken der Wächter sollen im Gegensatz dazu jedoch an traditionelle koreanische Masken erinnern. Die Dreharbeiten zu „Squid Game“ fanden zwischen Juni und Oktober 2020 statt. Aufgrund der anhaltenden COVID-Pandemie pausierte die Produktion der Serie zwischenzeitlich. Bereits kurz nach der Veröffentlichung wurde „Squid Game“ zur erfolgreichsten Netflix-Serie bisher: Die Show wurde im ersten Monat von über 142 Millionen Konten aus gestreamt und überholte damit den bisherigen Rekordhalter „Bridgerton“, der im selben Zeitraum von 82 Millionen Konten angesehen wurde. Nach der Premiere wurden schnell Gerüchte über eine Fortsetzung laut, wobei Serienmacher Hwang erklärte, dass er keine zweite Staffel geplant habe. Der große Erfolg der Serie führte jedoch dazu, dass Netflix eine zweite Staffel bestellte, die sich derzeit in Produktion befindet. Hwang holte sich hierzu Unterstützung von weiteren Regisseuren, um sich nebenbei auf weitere Projekte konzentrieren zu können.

„Squid Game“: Was ist die Message der brutalen Show?

Fast alle Teilnehmer am „Squid Game“ sind in finanzieller Not. Sie sind bereit ihr Leben aufs Spiel zu setzen, um ihre Familie zu ernähren oder ihre hohen Schulden zu tilgen. Die Message der Serie scheint deshalb relativ klar: Der weltweite Hardcore-Kapitalismus fordert seine Opfer. Serienmacher Hwang Dong-hyuk wurde laut eigener Aussage von seinen eigenen Erfahrung in der südkoreanischen Gesellschaft inspiriert, die durch starke Klassenunterschiede geprägt ist. Mit seinem Projekt wollte Hwang jedoch nicht nur südkoreanische Zuschauer ansprechen. Vielmehr lassen sich die Thematiken der Serie auf Situationen von Menschen weltweit beziehen, die unter finanziellen Problemen leiden und bereit sind, für Geld ihr Leben zu riskieren. Kritiker zeigten sich begeistert von der Darstellung der Lebensrealitäten in „Squid Game“. Der Mythos, dass durch harte Arbeit echter Reichtum erreicht werden könne, werde durch die Show gebrochen, war ein Tenor der Kommentatoren. Die Ausbeutung verarmter Klassen werde in „Squid Game“ hervorragend zum Ausdruck gebracht und rege zum Nachdenken an.

„Squid Game“: Diese Schauspieler erlangten durch die Show Weltruhm

Bevor die Produktion von „Squid Game“ begonnen hatte, war für Hwang Dong-hyuk klar, dass er die Schauspieler Lee Jung-jae (*15. März 1973) und Park Hae-soo (*21. Nov. 1981) für die Rollen von Seong Gi-hun und Cho Sang-woo engagieren wollte. Lee war in seiner Heimat bereits bekannt und konnte vor seiner Arbeit an „Squid Game“ bereits einige südkoreanische Filmpreise gewinnen. Auch Park war vor dem Netflix-Projekt kein unbekanntes Gesicht. Die übrigen Rollen der Serie wurden durch einen Casting-Prozess vergeben. Das südkoreanische Topmodel Jung Ho-yeon (*23. Juni 1994) bewarb sich mit einem Video bei Hwang, der von dem Clip so begeistert war, dass er sie für die Rolle der Kang Sae-byeok engagierte und ihr damit ihre erste Schauspielrolle ermöglichte. Einige weitere Darsteller der Serie waren bereits in früheren Projekten Hwangs mit von der Partie.

„Squid Game“: Der kulturelle Einfluss der südkoreanischen Hit-Serie ist enorm

Der Riesenerfolg von „Squid Game“ sorgte schnell dafür, dass die Serie und ihre Symbolik in die weltweite Popkultur Eingang fanden. Da die Produktion vor der südkoreanischen Präsidentschaftswahl im Jahr 2022 veröffentlicht wurde, nutzten nicht wenige Kandidaten auf das Amt die Symbolik der Show für ihre Zwecke und versuchten damit Wähler auf ihre Seite zu bringen. Auch bei landesweiten Demonstration in dem asiatischen Staat erschienen viele Teilnehmer in den aus der Serie bekannten Anzügen, um für höhere Löhne auf die Straße zu gehen. Auch Demonstranten in Schottland folgten dem Beispiel, um auf ihre prekäre Situation aufmerksam zu machen. Der YouTuber Jimmy Donaldson, der auf der Videoplattform mit seinem Account „MrBeast“ bekannt ist, organisierte eine harmlose Nachahmung der Spiele, bei der den Teilnehmern am Ende 456.000 US-Dollar als Preis in Aussicht gestellt wurden. Auch in der Internetkultur wurde „Squid Game“ schnell rezipiert: Seit der Premiere der Serie erschienen zahlreiche Memes, die auf den Plot der Show Bezug nehmen.

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