„Die Ringe der Macht“-Star Ismael Cruz Córdova setzt ein starkes Statement gegen Rassismus
„Es geht darum, unübersehbar, unbestreitbar, unwiderruflich präsent und verwurzelt zu sein - als Volk, als menschliche Wesen, als Individuen. Ein großes ‚Wir sind hier‘ und ‚Wir sind hier gewesen.‘“
Wie Prime Video berichtet, hat die mit Spannung erwartete Fantasy-Serie Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht letzte Woche mit 25 Millionen Zuschauern die größte Premiere in der Geschichte der Streaming-Plattform gefeiert.

Die Serie spielt Tausende von Jahren vor den Ereignissen von J.R.R. Tolkiens Romanen Der Hobbit und Der Herr der Ringe und verfolgt die Ursprünge von Morgoth, den Aufstieg seines Leutnants Sauron und das frühe Leben von Galadriel und Elrond. Außerdem gibt es noch andere Elben, Zwerge, Harfüße und mehr.
Während die Kritiker:innen die ersten beiden Episoden der Serie im Allgemeinen positiv bewertet haben und u. a. die Kameraführung und das Talent der Schauspieler:innen hervorhoben, war die Meinung der Tolkien-Fans gelinde gesagt gemischt.

Auf Rotten Tomatoes hat Die Ringe der Macht derzeit eine Bewertung von 84%, basierend auf der durchschnittlichen Bewertung der Kritiker:innen. Zum Vergleich: Beim Publikum sind es 39%.

Im Gegensatz zu den Verfilmungen von Der Hobbit und Der Herr der Ringe basiert die Serie Die Ringe der Macht, die zeitlich vor der Epoche in Mittelerde spielt, auf keiner Buchreihe. Stattdessen ist die Serie von der umfassenden Mythologie Tolkiens inspiriert, was dem kreativen Team hinter der Serie die Möglichkeit gab, mehrere neue und sehr originelle Charaktere einzuführen.

Als dies im Trailer von Die Ringe der Macht gezeigt wurde, richteten sich bestimmte Gruppen innerhalb der Fangemeinde mit rassistischen Reaktionen gegen die Macher:innen und Schauspieler:innen der Serie und beschuldigten sie, „woke“ zu sein und „das Ausgangsmaterial nicht zu respektieren“.

Leider sieht es so aus, als ob sich dieser Backlash durch rassistische Trolle zu einem sogenannten „Review Bombing“ ausgeweitet hat, also wenn Leute eine Show oder einen Film absichtlich mit negativen Kommentaren überschwemmen. Dies ist der Fall bei Die Ringe der Macht, was die massive Diskrepanz zwischen Kritiker:innen- und Publikumsbewertungen erklärt.

Laut Variety hat Amazon eine 72-stündige Verzögerung für alle Bewertungen auf Prime Video eingeführt, um echte Kommentare von rassistischen Troll-Kommentaren zu unterscheiden und auszusortieren.

Jetzt hat Ismael Cruz Córdova - der den Elfenkrieger Arondir spielt - auf die rassistischen Reaktionen zu Die Ringe der Macht reagiert, indem er eine starke Botschaft zum Thema Repräsentation veröffentlicht hat.

Neben einem Bild, das seinen Serien-Charakter auf einer Plakatwand zeigt, schrieb Córdova: „Es geht nicht um die Plakatwand - es geht darum, unübersehbar, unbestreitbar, unwiderruflich präsent und verwurzelt zu sein - als Volk, als menschliche Wesen, als Individuen. Ein großes ‚Wir sind hier‘ und ‚Wir sind hier gewesen.‘“

„Ich will keine Gefälligkeiten, sondern mit den gleichen Chancen auf Träume und Erfolg wie alle anderen leben. Wenn du dich jemals ausgeschlossen, ausgegrenzt und zum Schweigen gebracht gefühlt hast - dann bist du mein Volk. Und dieser Moment gehört auch euch!“

„Diese Plakatwand war in der Nähe des Wohnheims, wo ich eine Zeit lang in einem Zimmer mit Doppelstockbetten zusammen mit vielen anderen Menschen untergebracht war, die um Unterkunft und Geld kämpfen mussten. Wir alle hatten ein schlagendes Herz und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.“

„Mein Herz hat für ein großes Ziel gebrannt: Dorthin zu gelangen, wo man uns nicht hinlassen wollte. Hier sind wir nun. Das mit den beiden Hälften meiner DNA zu teilen, hat sich unglaublich und nicht wirklich echt angefühlt. Mein Herz ist voll von Liebe, zu ihnen und zu euch allen, die das gleiche Feuer teilen.“

Seit der Premiere haben die Fans auch ihre Reaktionen geteilt, dass es in Die Ringe der Macht sehr diverse Charaktere und Schauspieler:innen gibt - was zeigt, wie wichtig und wirkungsvoll ein inklusives Casting ist.
„Als Schwarzer Nerd, der in den späten 90er und frühen 2000er Jahren mit Geschichten wie Game of Thrones, Das Rad der Zeit und Der Herr der Ringe aufgewachsen ist, ist es einfach ein Segen, Schwarze in der High Fantasy zu sehen, die mir gefällt, und mein Herz lacht jedes Mal.“
„Ich erinnere mich, wie ich als Kind in der Schule den Hobbit-Film gesehen habe, dann das Buch gelesen habe und dann die Herr der Ringe-Filme gesehen habe, als sie herauskamen. Elben sind meine Lieblinge, und eine Figur wie Arondir zu sehen, bedeutet mir sehr viel.“
„Es ist so schön, Seinesgleichen im Fernsehen zu sehen. Die Repräsentation ist so wichtig und hat einen so großen Einfluss auf das Leben so vieler POC. Dankeschön @NazaninBoniadi und @SophiaNomvete dafür, dass ihr mein Herz höher schlagen lasst, als ich euch in #RingsOfPower gesehen habe.“
„Ich war unverantwortlich lange auf und habe #RingsOfPower gesehen. @IsmaelC_C betrat den Bildschirm und ich fing an zu weinen. Es war so cool, mich selbst in einer Welt widergespiegelt zu sehen, die ich seit meiner Teenagerzeit geliebt habe.“
Es ist enttäuschend, aber nicht überraschend, dass Die Ringe der Macht von so genannten Hardcore-Tolkien-Fans so heftigen rassistischen Anfeindungen ausgesetzt ist. Erst kürzlich gab es ebenfalls ein Review-Bombing bei She Hulk und bei A League Of Their Own, aber auch andere Big-Budget-Franchises wie Star Wars mit den Schauspieler:innen Kelly Marie Tran und Moses Ingram wurden in ähnlicher Weise angegriffen.

Ehrlich gesagt ist es bizarr, dass dieser Teil der LOTR-Fangemeinde so wenig bereit ist zu akzeptieren, dass es in einer Welt, in der es so viele verschiedene Ethnien gibt, auch eine dementsprechende Vielfalt geben muss, die alle durch ein gemeinsames Ziel vereint werden.

Sogar der Autor Neil Gaiman, der kürzlich seine LGBTQ+-freundliche Besetzung in der Netflix-Adaption von The Sandman verteidigt hat, meldete sich zu Wort und hat die Plausibilität vielfältiger Charaktere in Tolkiens Werken betont.
„Tolkien beschrieb die Harfoots als ‚brauner von Hautfarbe‘ als die anderen Hobbits. Ich denke also, dass jeder, der meckert, entweder rassistisch ist oder Tolkien nicht gelesen hat. Je nachdem, wie Sie es sehen.“
„Tolkien sagte nicht: ‚Die Harfoots verbrachten länger in der Sonne als alle anderen Hobbits und waren viel stärker gebräunt‘. Er sagte, sie seien ‚brauner von Hautfarbe‘.“
So, da hast du es. Faire Kritik an Die Ringe der Macht ist in Ordnung - tatsächlich ist es auch völlig in Ordnung, Die Ringe der Macht nicht zu mögen, solange man nicht die eigene rassistische Ideologie hinter seiner Kritik verbirgt. Aber lasst uns der Serie, den Schauspieler:innen und dem Team dahinter eine Chance geben, okay?

Ich zum Beispiel genieße die Serie sehr und bin gespannt darauf, noch mehr Episoden zu schauen. Leider ist dies jedoch nicht der einzige Fall. Sieh dir dazu diesen interessanten Post zu Whoopi Goldbergs starkem Statement zu rassistischen Fantasy-Fans an.
Dieser Post von Isha Bassi wurde aus dem Englischen übersetzt.