The Witcher – Reichet Gold eurem Hexer

„The Witcher“ ist eine der erfolgreichsten Netflix-Serien. Bisher sind zwei Staffeln rund um den Hexer Geralt von Riva erschienen.
Die US-amerikanisch-polnische Fantasy-Serie „The Witcher” wird seit dem 20. Dezember 2019 auf Netflix ausgestrahlt. Sie basiert auf der Romanvorlage des polnischen Autors Andrzej Sapkowski, die außerdem die Grundlage für die gleichnamige Videospiel-Reihe war. Bisher sind zwei Staffeln von „The Witcher“ mit je acht Folgen erschienen, eine dritte ist in Planung.
„The Witcher“: Darum geht es in der Fantasy-Serie
Im Mittelpunkt der Handlung von „The Witcher“ steht Geralt von Riva, der sich seinen Lebensunterhalt damit verdingt, Monster zu töten. Als Hexer verfügt Geralt über übernatürliche Kräfte und kann damit böse Mächte im Schach halten, wird aufgrund seiner Andersartigkeit allerdings von Menschen gefürchtet und ausgegrenzt. Nur widerwillig wird Geralt in die politischen Machenschaften seiner Welt hineingezogen, die aus einer Reihe von Königreichen und Fürstentümern besteht. Neben Menschen, Zauberern und Hexern bevölkern außerdem Elfen, Zwerge, Halblinge und weitere Fabelwesen die Welt von „The Witcher“, was immer wieder für Konflikte zwischen den Völkern sorgt. Die weiteren Hauptfiguren sind die Zauberin Yennefer von Vengerberg und Prinzessin Cirilla von Cintra, deren Schicksale untrennbar mit dem von Geralt verbunden sind.
Das passiert in der ersten Staffel von „The Witcher“
Die Geschichten von Geralt, Yennefer und Cirillia werden in den acht Folgen der ersten Staffel in parallelen Handlungssträngen erzählt, die chronologisch unterschiedlich einzuordnen sind. Als buckelige, deformierte Magd wird Yennefer von Vengerberg im Jahr 1206 von ihrem eigenen Vater an die Zauberin Tissaia de Vries verkauft und beginnt in der Akademie Aretusa die Ausbildung zur Zauberin. Yennefer hat Elfenblut in sich, was der Grund für ihre Missbildung ist. Um schön zu werden, unterzieht sie sich einer schmerzhaften Behandlung und musste dafür ihre Fruchtbarkeit einbüßen – eine Entscheidung, die sie später bitter bereut. Fortan ist Yennefer auf der Suche nach einem Gegenmittel, um wieder Kinder gebären zu können. Die Wege von Geralt und Yennefer kreuzen sich in Folge fünf, als der Hexer im Jahr 1256 einen Zauberer sucht, um seinen Freund, den Barden Rittersporn, zu heilen. Die beiden werden ein Liebespaar, trennen sich aber wieder, weil Yennefer denkt, dass ihre Gefühle für Geralt lediglich dem Wirken eines Dschinns geschuldet sind.
Unterdessen steht das Königreich Nilfgaard kurz davor, seinen nördlichen Nachbarn Cintra anzugreifen. Geralt hat eine besondere Beziehung zu Cintra, da er sich vierzehn Jahre davor auf das „Gesetz der Überraschung“ berufen hat, einem uralten Brauch im „Witcher“-Universum, und dadurch Anspruch auf Prinzessin Cirillia „Ciri“ von Cintra hat. Nach dem Tod ihrer Eltern wurde Ciri von ihrer Großmutter Königin Calanthe großgezogen. Im Jahr 1263 fallen die nilfgaardischen Soldaten in Cintra ein und Calanthe weist Ciri an, zu fliehen und Geralt zu finden. Die Königin selbst wird ermordet. Ciri kann der Gefangenschaft entfliehen, indem sie ihre Kräfte benutzt.
In der letzten Folge kommt es zu einem Showdown bei der Schlacht von Sodden Hill, in der Yennefer an der Seite der Zauberer gegen Nilfgaard kämpft. Yennefer entfacht eine gewaltige Feuersbrunst, um die feindliche Armee zurückzuschlagen und scheint dabei ums Leben zu kommen. Die Staffel endet damit, dass Gerart und Ciri im Wald aufeinandertreffen und sich umarmen.
„The Witcher“: Auch in Staffel zwei geht es heftig zur Sache
Die zweite Staffel von „The Witcher“ erschien am 17. Dezember 2021 auf Netflix. Geralt und Tissaia trauern um Yennefer, die offenbar in der Schlacht von Sodden ums Leben gekommen ist. Tatsächlich befindet sie sich aber in nilfgaardischer Gefangenschaft. Und es kommt noch dicker für die stolze Zauberin: Sie hat ihre magischen Kräfte verloren. Als Yennefer und die Nilfgaard-Magierin Fringilla von den Elfen gekidnappt werden, bahnt sich eine gefährliche Kollaboration an. Um Ciri zu beschützen, bring Geralt sie zum Sitz der Hexer in Kaer Morhen. Dort trifft er auf seinen Mentor Vesemir, der ihn einst zum Witcher ausbildete. Doch selbst die dicken Mauern der abgelegenen Festung sind nicht sicher vor dem Bösen, das überall lauert…
„The Witcher“: Die wichtigsten Charaktere und Darsteller im Überblick
Geralt von Riva
Geralt wird auch der „Weiße Wolf“ genannt. Bereits als Kind wurde er auf ein Leben als Hexer vorbereitet. Die Ausbildung verlangt eine gnadenlose Prüfung ab, die nur die wenigsten überleben. Infolge des Mutationsprozesses entwickelte Geralt seine markanten weißen Haare und seine blasse Haut. Außerdem erwarb er mächtige Kräfte wie verbesserte Sinneswahrnehmungen, Heilkräfte, übernatürliche Stärke und Unsterblichkeit. Geralt ist ein Einzelgänger und bevorzugt es, sich von Menschen fernzuhalten, wird aber immer wieder in die Dramen an Königshöfen und in wichtige politische Geschehnisse involviert.
Geralt von Riva wird von Hollywood-Star Henry Cavill gespielt. Der ‚Superman‘-Darsteller ist eigenen Angaben zufolge schon lange ein Fan der Buchreihe war und liebt auch die Videospiele rund um „The Witcher“.
Yennefer von Vengerberg
Nachdem Yennefer in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs und von ihrer Familie als Sklavin missbraucht wurde, findet sie in Aretusa schnell Gefallen an ihrer neuen Macht als Zauberin. Dank ihrer herbeigezauberten Schönheit weiß sie es, Männer in ihren Bann zu ziehen. Obwohl sie nach außen ganz die kalte und stolze Zauberin ist, wünscht sich Yennefer insgeheim nicht mehr, als eine eigene Familie zu haben. Genau wie Geralt ist sie unsterblich.
Als Yennefer von Vengerberg wurde die britische Schauspielerin Anya Chalotra gecastet, die 2018 in der Serie „Wanderlust“ ihre erste TV-Rolle übernahm.
Prinzessin Cirilla von Cintra
Im Gegensatz zu Geralt und Yennefer wächst Prinzessin Cirilla behütet im Königreich Cintra auf. Ihr Leben wird komplett auf den Kopf gestellt, als Nilfgaard ihre gesamte Familie tötet und ihr Reich erobert. Ciri weiß, dass Geralt ihr Schicksal ist und will in Staffel zwei beweisen, dass sie den Herausforderungen eines Witchers gewachsen ist.
Verkörpert wird Prinzessin Cirilla von Freya Allan. Die britische Schauspielerin stand seit dem Erfolg von „The Witcher“ unter anderem für die BBC-Miniserie „The War of the Worlds – Krieg der Welten“ und den Action-Thriller „Gunpowder Milkshake“ vor der Kamera.
Rittersporn
Eine eher ungewöhnliche Freundschaft blüht im Laufe der Serie zwischen Geralt und dem Barden Jaskier auf, meist Rittersporn genannt. Jaskier steht dem Witcher treu zur Seite und verbreitet Lieder über die Abenteuer von Geralt von Riva, dessen Name dadurch immer bekannter wird. Außerdem ist Rittersporn ein echter Frauenheld und stolpert aufgrund dessen immer wieder in gefährliche Fettnäpfchen, aus denen ihn Geralt retten muss.
Die Rolle von Jaskier wird von dem britischen Schauspieler Joey Batey verkörpert. Das von Batey gesungene Lied „Toss a Coin to Your Witcher”, auf Deutsch „Reichet Gold eurem Hexer”, erreichte in mehreren Ländern sogar die Charts.
Tissaia de Vries
Als Rektorin der Zauberinnen-Akademie Aretusa nimmt Tissaia die junge Yennefer unter ihre Obhut. Tissaia ist eine sehr strenge und teils grausame Lehrerin, die einen Teil ihrer Schülerinnen sogar in Aale verwandelt, nachdem diese bei einer Prüfung versagen.
Gespielt wird Tissaia von der schwedischen Schauspielerin MyAnna Buring.
Fringilla Vigo
Fringilla wird zusammen mit Yennefer in Aretusa von Tissaia ausgebildet. Sie kommt aus einem guten Haus und erweist sich als beste Zauberin in ihrer Gruppe. Allerdings stiehlt ihr Yennifer den begehrten Platz als Magierin im Königreich Aedirn, weshalb Fringilla stattdessen nach Nilfgaard geht und sich schließlich gegen die Magiergilde stellt.
Als Fringilla ist die britisch-simbabwische Schauspielerin Mimi Ndiweni zu sehen.
„The Witcher“: Alle Informationen zur polnischen Buchvorlage
Als Buchvorlage für „The Witcher“ dient die Geralt-Saga von Andrzej Sapkowski. Der polnische Schriftsteller veröffentlichte zwischen 1992 und 2013 insgesamt neun Bücher rund um Geralt von Riva. Diese integrieren mitteleuropäische Märchen wie slawische Legenden. Die erste Staffel von „The Witcher“ baut auf den 1992 und 1993 erschienenen Kurzgeschichtenbände „Das Schwert der Vorsehung“ und „Der letzte Wunsch“ auf. Letzteres Buch hatte Sapkowski bereits in den 1980er Jahren in einzelnen Kurzgeschichten veröffentlicht. Staffel zwei wiederum ist eine Adaption von „Das Erbe der Elfen“, den ersten Teil der Geralt-Pentalogie. Im Gegensatz zur ersten Staffel wurden auch neue Handlungsstränge eingeführt, die nicht in der Buchvorlage vorkommen. Die kommende dritte Staffel wird auf den zweiten Pentalogie-Band „Die Zeit der Verachtung“ aufbauen.
Die Netflix-Serie ist übrigens nicht die erste Verfilmung der Geralt-Saga: Bereits 2001 inszenierte der polnische Regisseur Marek Brodzki den Stoff um Geralt von Riva als Kinofilm und später als 13-teilige Miniserie. Allerdings wurde diese Adaption weitgehend negativ aufgenommen.
„The Witcher“: Auch die Videospiele wurden zum Hit
Die Geralt-Saga wurde nicht nur filmisch umgesetzt. 2007 brachte das polnische Entwicklerstudio CD Projekt RED das Computer-Rollenspiel „The Witcher“ auf den Markt. Die Ereignisse des Spiels finden rund sieben Jahre nach der Geralt-Pentalogie statt. 2011 folgte die Fortsetzung „The Witcher 2: Assassins of Kings“. Die Videospiel-Reihe wurde 2015 mit „The Witcher 3: Wild Hunt“ voraussichtlich abgeschlossen. National wie international entwickelten sich die Computerspiele zu einem Hit und wurden bis 2018 über 33 Millionen Mal verkauft. 2018 erschienen mit „Gwent: The Witcher Card Game“ und „Thronebreaker: The Witcher Tales“ zwei Ableger der Videospielreihe. Darin kommt dem Kartenspiel Gwent aus „The Witcher 3“ eine zentrale Bedeutung zu.