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Das sind die gefährlichsten Asteroiden im Sonnensystem

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Von: Tanja Banner

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Im Sonnensystem existieren unzählige Asteroiden – einige von ihnen könnten eines Tages die Erde treffen, auch wenn die Wahrscheinlichkeiten gering sind.

Kassel – Immer wieder kommen Asteroiden der Erde nah, kleine Asteroiden treffen sie sogar gelegentlich – und immer wieder gibt es Berichte über vermeintliche „Killer-Asteroiden“, die die Erde treffen und dem Erdboden gleich machen. Was ist dran an den gefährlichen Asteroiden, die angeblich die Erde bedrohen? Welche Asteroiden sind besonders gefährlich und was tut die Wissenschaft, um für einen möglichen Einschlag gewappnet zu sein?

Die Gefährlichkeit von Asteroiden wird von Fachleuten mithilfe von zwei Skalen bewertet: Die Turiner Skala kombiniert die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags und die in diesem Fall freigesetzte Energie zu einem Wert, der die Gefährlichkeit eines Asteroiden aufzeigt. Die Skala ist in Stufen von 0 bis 10 unterteilt, wobei zehn für eine „sicher eintretende Kollision, die bei einem Einschlag (...) die Zivilisation, wie wir sie kennen, bedroht“ steht. Null steht für „Die Kollisionswahrscheinlichkeit ist effektiv null oder das Objekt ist so klein, dass nicht mit Schäden zu rechnen ist.“

Nasa und Esa führen Risikolisten mit gefährlichen Asteroiden

Derzeit (Stand: 27. Januar 2023) gibt es genau einen Asteroiden, der in der Turiner Skala nicht mit „0“ für „ungefährlich“ eingestuft wird: Der erst am 14. Januar entdeckte Asteroid 2023 AJ1. Er hat nach Angaben des Center for Near Earth Object Studies (CNEOS) der US-Raumfahrtorganisation Nasa einen Durchmesser von etwa 280 bis 290 Metern und die Wahrscheinlichkeit, dass er die Erde am 10. Januar 2096 trifft, liegt Berechnungen zufolge bei 1:43.000.

Bereits seit 1961 soll ein kleiner Asteroid die Erde als Mini-Mond umkreisen, zeigen Berechnungen. (Symbolbild)
Zahlreiche Asteroiden kommen der Erde regelmäßig nahe. Eine wirkliche Bedrohung stellt keiner der bekannten Asteroiden dar. (Symbolbild) © imago/Ken Pilon

Asteroiden, die als potenziell gefährlich gelten, werden von den Raumfahrtorganisationen Nasa und Esa auf speziellen Risikolisten geführt und regelmäßig beobachtet. Im Fall von Asteroid 2023 AJ1 könnten weitere Beobachtungen dazu führen, dass der Asteroid möglicherweise bald von der Risikoliste gestrichen wird – so ist es im Fall von neu entdeckten Asteroiden häufig, wenn zu Beginn nur wenige Beobachtungsdaten vorliegen und im Laufe der Zeit weitere Daten in die Berechnungen mit einfließen können.

Zwei Skalen geben die Gefährlichkeit von Asteroiden an

Die zweite Skala, die die Gefährlichkeit von Asteroiden angibt, ist die Palermo-Skala. Sie ist deutlich komplexer, gibt am Ende jedoch auch einen Wert aus, der die Gefährlichkeit eines Asteroiden angibt. Ein Wert von +2 bedeutet, dass die Gefahr 100 Mal größer als ein Hintergrundereignis ist, Werte zwischen -2 und 0 deuten auf eine weitere nötige Beobachtung hin, während Werte unter -2 darauf hindeuten, dass der Asteroid keinerlei Konsequenzen nach sich zieht.

Auf der Risikoliste der US-Raumfahrtorganisation Nasa stehen mit Stand vom 27. Januar 2023 27 Objekte, die beobachtet werden. Nur ein kleiner Teil von ihnen hat auf der Palermo-Skala eine Bewertung von -2 oder gar -1.

Das sind die gefährlichsten Asteroiden laut Palermo-Skala

Größte Asteroiden sind keine Gefahr für die Erde

Die größten bekannten Asteroiden sind Pallas (545 Kilometer Durchmesser), Vesta (525 Kilometer Durchmesser) und Ceres (946 Kilometer Durchmesser) – letzterer gilt mit seinen knapp 1000 Kilometern Durchmesser bereits als Zwergplanet. Die drei riesigen Asteroiden stellen für die Erde jedoch keine Gefahr dar.

Im Vergleich dazu ist ein berüchtigter Asteroid nahezu klein: (99942) Apophis kommt der Erde am 13. April 2029 und auch in späteren Jahren noch einige Male sehr nahe. Apophis galt nach seiner Entdeckung im Jahr 2004 als Asteroid mit hoher Kollisionswahrscheinlichkeit – sie lag damals bei 2,7 Prozent und auf der Turiner Skala wurde er mit dem Wert 4 eingestuft („Eine engere Annäherung, welche die Aufmerksamkeit der Astronomen erfordert“). Doch diese Gefahr ist mittlerweile gebannt und Apophis wurde von den Risikolisten entfernt.

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Nasa probt Asteroiden-Abwehr für den Ernstfall

Auch wenn es derzeit keine bekannten Asteroiden gibt, die der Erde in den kommenden Jahren gefährlich werden können, sind Asteroiden doch nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Deshalb arbeitet die Forschung an Plänen für den Fall, dass doch einmal ein Asteroid unerwartet die Erde bedroht. Im vergangenen Herbst hat die Nasa beispielsweise die Raumsonde „Dart“ in einen Asteroiden krachen lassen, um zu testen, ob dieser sich aus seiner Umlaufbahn „schubsen“ lässt.

Die Erkenntnisse sollen nun in die planetare Verteidigung mit einfließen – genau wie die neuesten Erkenntnisse über sogenannte „rubble pile“-Asteroiden, die der Forschung zufolge „wie ein riesiges Weltraumkissen“ und beinahe unzerstörbar sind. (tab)

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