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Endometriose erkennen – dank neuem Speicheltest geht das nun viel einfacher

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Von: Jana Stäbener

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Forschende haben einen Speicheltest entwickelt, mit dem man Endometriose erkennen kann. Endlich, denn bisher war die Diagnose ein langer Weg.

Sie ist einer der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen und doch sagt sie vielen Menschen beim ersten Hören nichts: Die Rede ist von Endometriose. Was ist Endometriose? Bei dieser Krankheit bilden sich außerhalb der Gebärmutterhöhle gutartige, aber besonders während der Periode schmerzende Wucherungen.

Gerade weil die Beschwerden oft für normale Periodenschmerzen gehalten werden, werden viele Betroffene von Ärzten nicht ernst genommen – ähnlich wie Long-Covid-Patienten. Die Krankheit wird oft spät diagnostiziert oder nur zufällig entdeckt. Doch das könnte sich jetzt ändern, denn Forschende haben einen Speicheltest entwickelt, der Endometriose schnell und zuverlässig nachweisen soll.

Endometriose erkennen mithilfe eines Speicheltests

Laut Endometriose-Vereinigung liegen die Schätzungen der Betroffenen-Zahlen zwischen acht und 15 Prozent aller gebärfähigen Frauen. Allein in Deutschland werden rund 40.000 Neuerkrankungen pro Jahr diagnostiziert. Die Dunkelziffer dürfte jedoch groß sein, denn die Symptome sind unspezifisch. Kopf-, Rücken- und Menstruationsschmerzen, Übelkeit oder Schmerzen beim oder nach dem Geschlechtsverkehr können alle auf Endometriose hindeuten.

Frauen hätten daher nicht selten eine „ganze diagnostische Odyssee“ hinter sich, bevor ihre Erkrankung endlich erkannt wird, sagt Tarrin Taraki. Er ist Mitbegründer des Privatlabors Eluthia aus Gießen und hat in Zusammenarbeit mit französischen und Schweizer-Kollegen nun einen Speicheltest entwickelt, der Endometriose, wie er dem Gießener Anzeiger sagt, „schnell, risikofrei und hochgenau“ erkennen kann. Es dauert etwa zwei Wochen, um die Micro-RNA einer Speichelprobe auf bestimmte Muster zu untersuchen, die auf Endometriose hindeuten.

Frau mit Endometriose
Viele Frauen leiden an Endometriose, die aber jahrelang nicht diagnostiziert wird. Das könnte sich durch einen neuen Speicheltest nun ändern. © Antonio Guillen Fernández/Panthermedia/IMAGO

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Krankenkassen übernehmen Kosten für Endometriose-Test bisher noch nicht

Schon seit dem 12. Oktober ist der Endotest Diagnostic, der Endometriose erkennen kann, auf dem Markt erhältlich und kann auch von Privatpersonen gekauft werden. Er kostet aber mittlerweile noch etwa 800 Euro, die von Krankenkassen nicht übernommen werden. Für den Eluthia-Mitgründer ist das jedoch kein schwerwiegendes Problem. „Ich bin sehr optimistisch, dass wir die Krankenkassen überzeugen können“, sagt Taraki dem Gießener Anzeiger.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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