Die Stimme zum Satz „I can‘t get no sleep“: Musik-Ikone der 90er stirbt kurz vor Weihnachten

Mit „Insomnia“ und „God Is A DJ“ hatten Faithless musikalisch die 90er geprägt. Nun ist mit Maxi Jazz die Stimme zum ikonischen Satz „I can‘t get no sleep“ gestorben.
London – Kurz vor Weihnachten ist eine musikalische Ikone der 1990er-Jahre aus dem Leben geschieden: Der Faithless-Sänger Maxi Jazz verstarb nach Angaben seiner Bandkollegen in der Nacht auf 24. Dezember im Alter von 65 Jahren.
Faithless hatten mit Jazz‘ Stimme und Mitarbeit den Hit „Insomnia“ geschaffen – die Textzeile „I can‘t get no sleep“ mit dem folgenden wuchtigen Sample waren als eine der prägendsten Sequenzen der elektronischen Musik in vieler Menschen Gedächtnis geblieben. Den zugehörigen Song dominierte Maxi Jazz mit seinem Sprechgesang. Einen weiteren Chartserfolg landete die Gruppe 1998 mit dem Track „God is a DJ“, er schaffte es auf Platz eins der US-Charts.
Faithless-Sänger Maxi Jazz gestorben – Bandkollegen sind „untröstlich“
„Wir sind untröstlich darüber, dass Maxi Jazz vergangene Nacht friedlich in seinem Haus in Süd-London gestorben ist“, schrieben die verbliebenen Faithless-Musiker an Heiligabend auf den offiziellen Social-Media-Accounts der Gruppe. „Er gab unserer Musik die richtige Bedeutung und Botschaft.“ Jazz, der mit bürgerlichem Namen Maxwell Fraser hieß, sei ein brillanter Texter, DJ, moralischer Kompass und ein Genie gewesen.
In Großbritannien stieß die Meldung von Jazz‘ Tod teils auf große Anteilnahme. So kündigte der Premier-League-Fußballklub Crystal Palace an, die Mannschaft beim kommenden Heimspiel zur Musik von Faithless auf den Rasen zu schicken. Auch die bekannte Band UB40 trauerte in einem Tweet.
Tod von Faithless-Star Maxi Jazz – Weggefährtin pries „bedingungslose Mitmenschlichkeit“
Faithless gründeten sich 1995, produzierten sieben Studioalben und waren Headliner einiger der größten Festivals der Welt. In Süddeutschland etwa beim Southside-Festival. Sie wurden den Genres Dance und Trip Hop zugerechnet. Das bislang letzte Faithless-Album „All Blessed“ war ohne Maxi Jazz aufgenommen worden. Er hatte seine Karriere zuletzt mit dem Projekt Maxi Jazz & The E-Type-Boys fortgesetzt.
„Maxi wollte neue Wege gehen und war der Ansicht, mit Faithless alles gesagt zu haben. Wir respektieren das“, erklärte Faithless-Mitgründerin Sister Bliss 2020 der Webseite kulturnews.de. Sie gab aber schon zu diesem Zeitpunkt einen Einblick in die Verbindung zu Jazz: „Ich habe 20 Jahre mit diesem Mann im Tourbus und im Studio verbracht. Uns haben seine buddhistische Weltsicht, seine feinsinnige Art und seine bedingungslose Mitmenschlichkeit tief geprägt.“ (dpa/fn)