„Schämt euch nicht“: Hazel Brugger ermutigt Menschen mit Depressionen
Hazel Brugger spricht auf Instagram offen über ihre Depressionen: „Noch im Frühling dachte ich, dass ich nie wieder wirklich Freude empfinden könnte.“
Die deutsch-schweizerische Comedienne Hazel Brugger äußerte sich in ihrer Instagram-Story und einem späteren Tweet offen zu Depressionen. Sie betonte, wie wichtig es ist, auf die eigene mentale Gesundheit zu achten und sich auch mal eine Auszeit zu nehmen, so wie sie es im Frühjahr tat (siehe Video oben). Eigentlich hätte sie am Mittwochabend, 8. November, einen Auftritt in Stuttgart gehabt – der wurde jedoch verschoben, weil die Deutsche Bahn aufgrund eines „Personenunfalls“ fünf Stunden zum Stehen kam. Diese Zeit nutzte die Noch-Kölnerin, um all denen Mut zu machen, die gerade mit psychischen Problemen kämpfen.
Hazel Brugger über Depressionen: „Langsam freue ich mich wieder auf die Zukunft“
Mit der Bahn stehenzubleiben, weil es wohl einen Suizidversuch gab, habe sie sehr berührt, schreibt die 28-Jährige in ihrer Instagram-Story. „Vielleicht, weil ich selber das Gefühl habe, seit ein paar Wochen endlich aus einer Phase der großen Antriebs- und Aussichtslosigkeit raus zu sein. Noch im Frühling dachte ich, dass ich nie wieder wirklich Freude empfinden könnte, aber langsam freue ich mich wieder auf die Zukunft und habe Energie für Dinge, die mehr sind, als das reine Überleben.“
Hazel Brugger, die sich auch schon zu Corona und zum Impfen klar positionierte, teilt auf Instagram die Nummer der Telefon-Seelsorge (0800 111 0 111) und den Kontakt der Deutschen Depressionshilfe, die über Suizidgedanken aufklärt und Hilfe bietet. Sie könne zwar keinen konkreten Tipp geben, rate aber alle Betroffenen zum Arzt zu gehen, wenn sie das Gefühl hätten, nicht mehr sie selbst zu sein. „Schämt euch nicht. Weder dafür, ‚zu kleine‘ Probleme zu haben, noch für ‚zu große‘ Probleme.“

Auch wichtig sei, sich nicht entmutigen zu lassen, betont die Podcasterin. Eine Depression (oder auch ein Burn-on-Syndrom) sei eine „Krankheit im Gehirn und hat wenig mit ‚Privilegiertheit‘ oder ‚Attitüde‘ zu tun“. Ihr Mann habe im Januar ein bisschen gegen ihren Willen ärztliche Hilfe organisiert und ihr „auf lange Sicht das Leben gerettet“, schreibt die junge Mutter. „Ich wünsche jedem und jeder, der und die Hilfe braucht, dass die Helfenden hartnäckig bleiben und die Hilfe irgendwann Früchte trägt. Das Leben kann wirklich schön sein.“
Es gibt viele Gründe, warum Menschen eine Depression entwickeln. Auch soziale Medien spielen eine Rolle. Hier drei Gründe, warum TikTok, Snapchat und Co. depressiv machen.
Hazel Brugger und Thomas Spitzer sprechen auch in ihrem Podcast über mentale Gesundheit
Es ist nicht das erste Mal, dass Brugger offen über das Thema mentale Gesundheit spricht. Besonders in ihrem Podcast „Nur Verheiratet“, den sie gemeinsam mit Ehemann Thomas Spitzer macht, reden die beiden oft über psychische Krankheiten. So auch in einer Podcast-Folge aus dem Jahr 2021. In der sprechen sie mit Thomas Vater und Psychiater, Manfred Spitzer, darüber, was man tun kann, wenn die „bessere Hälfte“ eine Depression bekommt.
Mit diesem Thema treffen Brugger und Spitzer einen Nerv, denn laut Deutscher Depressionenhilfe gehören Depressionen zu den häufigsten und am meisten unterschätzten Erkrankungen. Etwa acht Prozent aller erwachsenen Deutschen sind davon betroffen – im Laufe ihres Lebens erkrankt sogar jeder fünfte einmal an einer Depression oder chronischen depressiven Verstimmung. Umso wichtiger ist es, das Stigma, das um Depressionen weiterhin besteht, abzubauen. Die Offenheit von Promis wie Brugger oder diesen männlichen Stars, die offen über psychische Gesundheit sprechen, könnte hier helfen.