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Wie pubertäre Teenager? Studie zeigt, dass Katzen uns für eine Art Eltern halten

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Von: Jana Stäbener

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Katzen sind herrische Einzelgänger und Hunde treue Begleiter? Laut Studie stimmt das nicht – auch Katzen haben stabile Bindungen zu ihren Haustier-Eltern.

Manchmal sind Haustiere ein echter Kinderersatz. So wollen laut einer Studie 60 Prozent der Millennials zum Beispiel lieber einen Hund als ein Kind. So manch eine:r versteht das: Hunde sind günstiger als Kinder und (zumindest sobald sie ein gewisses Alter erreichen) unkomplizierter. Noch unabhängiger sind nur Katzen – sie werden immer wieder in einer Mischung aus Spaß und Ernst als das aufsässigere Haustier bezeichnet. Es gibt Videos, in denen Katzen gar mit Absicht Gegenstände vom Tisch schubsen (siehe unten) – fast wie beleidigte Teenager.

Obwohl es weltweit mehr Hauskatzen als Hunde gibt, ist die Beziehung zwischen Hunden und ihren Frauchen und Herrchen besser erforscht. So wissen wir beispielsweise, dass Hunde vor Glück weinen können oder, dass sie zu ihren Besitzern eine innige Bindung entwickeln und denjenigen als Teil ihres Rudels betrachten. Laut Forschenden der Oregon State University unterschätzen wir jedoch, dass es bei Katzen nicht so viel anders ist. Auch sie haben Bezugspersonen – sind Babys und Hunden also ähnlicher als gedacht.

Katzen haben laut Studie stabile Beziehung zu ihren Bezugspersonen

In der Studie, die in der Zeitschrift „Current Biology“ veröffentlicht wurde, ließen die Forscher Katzen und ihre Besitzer an einem sogenannten „Secure Base Test“ (SBT) teilnehmen. Bei diesem Test verbringt die Katze zwei Minuten mit ihrem Besitzer in einem Raum, darauf folgen zwei Minuten alleine und dann wieder zwei Minuten der Wiedervereinigung. An den Reaktionen der Katzen sahen die Forschenden, dass die Katzen, die eine stabile Beziehung zu ihrer Bezugsperson hatten, nicht so viel Stress empfanden. Sie konnten die Tiere in die Bindungsstufen „sicher, ambivalent, vermeidend und desorganisiert“ einteilen.

Siebzig Kätzchen im Alter zwischen drei und acht Monaten ordneten sie einer Bindungsstufe zu. Davon waren 64 Prozent sicher und 36 Prozent unsicher gebunden. Das bedeutet, etwa zwei Drittel der Katzen hat eine stabile Beziehung zu ihrem Herrchen oder Frauchen. Nur ein Drittel war bei der Wiedervereinigung gestresst und suchte entweder übermäßigen Kontakt oder vermied ihre Bezugsperson. Diese Aufteilung in zwei Drittel/ein Drittel ähnele der von menschlichen Kindern zu ihren Eltern, so die Wissenschaftler.

Eine Frau mit einer Katze im Arm.
Laut neuer Studie sind Katzen wohl doch nicht so unabhängig wie gedacht – vielleicht sind sie ja die pubertären Teenager unter den Haustieren. © Cavan Images/IMAGO/Collage

Auch zwei Monate nach der Studie ergab ein erneuter Test bei 80 Prozent der Katzen ähnliche Ergebnisse. Die Wissenschaftler schauten sich außerdem ebenfalls 38 erwachsene Katzen an. Ihre Vermutung: Sie sind auch im Erwachsenenalter von ihren Besitzern abhängig und behalten deswegen ein ähnliches Bindungsverhalten bei. Auch hier waren etwa 65 Prozent sicher und 34 Prozent unsicher gebunden.

Mehr zu Haustieren? Um Tiere vor dem Krieg zu retten, riskieren Menschen in der Ukraine ihr Leben.

Katzen erkennen Tonfall ihres Besitzers

Eine weitere Studie der Université Paris Nanterre in Frankreich fand übrigens heraus, dass Katzen tatsächlich die Stimmen ihrer Besitzer erkennen können, wenn sie mit ihnen sprechen. Darüber berichtete unter anderem Daily Beast. Die Forscher untersuchten an 16 Hauskatzen, wie die Tiere auf den Tonfall der Menschen reagierten, die mit ihnen sprachen. Sie stellten fest: Katzen sind in der Lage, zwischen der Stimme ihrer Bezugsperson und einer fremden Person zu unterscheiden.

Wenn sie die vertrauten Stimmen hörten, reagierten die Katzen stärker. Sie richteten beispielsweise ihre Ohren auf die Stimme, bewegten sich im Raum auf und ab und veränderten die Größe ihrer Pupillen. Das deutet also darauf hin, dass Katzen wissen, ob ihre Besitzer mit ihnen sprechen. Wer also mit süßer Babysprache spricht, wenn es um die eigene Katze geht, hat vielleicht gar nicht so Unrecht.

Fun Fact: Wenn Katzen uns eine Maus vor die Tür legen, ist das gar kein Geschenk.

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